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Ronnert, Ronnert, true Albin (eig.? Aladar)
* 1894-11-3030.11.1894 Wien, † 1970-12-1010.12.1970 Wien. Textautor. Wuchs in Wien II auf und schrieb nach Abschluss der Realschule für Zeitungen und Witzblätter. Ein Gedichtband erschien 1917 in einem Leipziger Verlag. Darüber hinaus war R. in jungen Jahren auch als Fußballer aktiv. Ab 1919 gründete er unter dem Namen Aladar (auch Aldar) R. mehrere Filmfirmen und war Anfang der 1920er Jahre als Filmregisseur und Drehbuchautor tätig. Seine Frau spielte unter dem Namen Maria Cristen (Christen, * ?, begr. 25.1.1979 Wien) 1920–22 in R.s Filmen die Hauptrolle. Im Zuge seiner Filmgeschäfte geriet er 1924 mit dem Gesetz in Konflikt und wurde 1927 wegen Betrugs verurteilt. In den 1930er Jahren ist er nicht greifbar, seine Frau arbeitete als Vertreterin in der Technikbranche. Noch während des Zweiten Weltkriegs trat R. als Textautor zunächst v. a. von Wienerliedern etwa von H. Lang an die Öffentlichkeit. Durch W. Engel-Berger kam er zum Filmschlager und schrieb 1946 zwei Texte für den ersten österreichischen Nachkriegsfilm Der weite Weg. Im selben Jahr ging die Revue-Operette Treffpunkt Salzburg (M: Karl Horner, Buch: Kurt Piringer) im Colosseum (Wien XV) über die Bühne, für die R. die Gesangstexte verfasst hatte. Für den Film Wiener Melodie schrieb er 1947 mehrere Schlager und Wienerlieder zur Musik von Frank Filip. Darüber hinaus wurde ihm die Konzession zum Betreiben eines Musikverlags erteilt. In der Folge verfasste er zahlreiche Texte – die Angaben schwanken zwischen knapp 450 bis knapp 1.000 – u. a. für S. Fellner, K. Föderl, V. Korzhé, H. Leopoldi, H. Totzauer, F. Wunsch. Interpretiert und zum Teil auch auf Schallplatte eingesungen wurden sie etwa von F. Schier, P. Hörbiger, H. Conrads und P. Alexander. Heute sind sie zum größten Teil vergessen, von bleibender Dauer erwies sich aber Zwischen Salzburg und Bad Ischl (M: Heinz Musil). R. ist als Aladar R. in Dornbach (Wien XVII) begraben.
Werke
Schlagertexte ([gem. m. E. Meder] Ach, Ferdinand, heut ist mir so komisch zumute [M: W. Engel-Berger], Madonna mit den blauen Augen [M. W. Engel-Berger], Du hast im Traum geweint [M: K. Grell], Zwischen Salzburg und Bad Ischl [M: H. Musil]), Wienerliedtexte (Wenn ich mit meinem Dackel [M: H. Lang], Der Herrgott hat d’ Maderln zum Anschaun net g’macht [M: H. Lang], Mei Vater is in Wean z’Haus [M: J. M. Kratky], Ein kleines Mädel, grad’ so süß wie du [M: W. Engel-Berger], Beim Fischer-Toni an der alten Donau [M: H. Leopoldi], Die Lilli von der Lerchenfelderstraßen [M: F. Wunsch], Kann sein – und a net! Eine wienerische Betrachtung [M: J. Fiedler]); Blumen im Schnee, Leipzig 1917 (Gedichte); Filmdrehbücher. – Teilnachlass Archiv des Wiener Volksliedwerks.
Literatur
S. Schedtler (Hg.), Wienerlied und Weana Tanz 2003; Neues Wr. Tagbl. 13.2.1924, 11, 5.3.1927 (Abendbl.), 22; Badener Ztg. 25.10.1947, 3; Anzeiger f. den Buch-, Kunst- und Musikalienhandel 15.9.1947, 4; www.discogs.com (11/2024); www.friedhoefewien.at; eigene Recherchen (Lehmanns Adresskalender; www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
6.2.2025
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Ronnert, Albin (eig.? Aladar)“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 6.2.2025, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x001c98ff
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x001c98ff
GND
Ronnert, Albin (eig.? Aladar): 127864830
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