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Salter, Salter, true Hans Julius (eig. Juliusz)
* 1896-01-1414.1.1896 Lemberg/Galizien (L’viv/UA), † 1994-07-2323.7.1994 Studio City, CA/USA. Komponist und Dirigent. Der Sohn eines Buchhalters übersiedelte nach der Matura 1914 am Staatsgymnasium Czernowitz (Černivci/UA) nach Wien. Hier studierte er zunächst ein Semester Musikwissenchaft an der Univ. und setzte es vom Sommersemester 1918 bis zum Wintersemester 1921/22 (u. a. bei G. Adler, H. Graedener und E. Wellesz) fort. Darüber hinaus nach dem Ersten Weltkrieg auch Privatschüler u. a. von F. Schreker, A. Berg, H. Gál, E. Wellesz, F. Weingartner und L. Kaiser. Kapellmeister an Provinztheatern und bei Vorführungen von Stummfilm-Operetten in Wien. Ab 1923 in Berlin, dort Korrepetitor und Dirigent an der Komischen Oper, am Metropoltheater und an der Staatsoper. Organist (Kinoorgel) bzw. Dirigent in den großen Stummfilmkinos, ab 1930 Leiter der Musikabteilung und Komponist von Filmmusik für UFA und Terra-Filmgesellschaft, zunächst für den Stumm-, später auch für den Tonfilm, u. a. gemeinsam mit Willi Kollo, A. Guttmann und W. Jurmann. 1933 Rückkehr nach Wien, Tätigkeit für die Europäische Universal Filmgesellschaft. Nach seiner Emigration in die USA 1937 (Exil) wurde er zu einem der wichtigsten und meistbeschäftigten Filmkomponisten Hollywoods (z. B. 30 Filmmusiken 1942). Ab 1938 war S. hier für Universal Pictures tätig und wirkte mit seiner Musik v. a. für Horrorfilme genrebildend (Zusammenarbeit u. a. mt Paul Dessau und Henry Mancini). 1943 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft. Ab Mitte der 1950er Jahre arbeitete er auch für das Fernsehen; 1966 setzte er sich zur Ruhe.
Ehrungen
sechsmalige Oscar-Nominierung 1941–45; Preise für sein Lebenswerk von der Society of Horror, Science Fiction and Fantasy Films sowie der Society for the Preservation of Film Music; Zusatzpreis der Viennale 1993
Werke
über 200 Filmmusiken (Die blonde Nachtigall 1930 [gem. m. W. Kollo]; Gloria 1931; Madame wünscht keine Kinder 1932 [gem. m. A. Guttmann u. W. Jurmann]; Karneval der Liebe 1934; It Started with Eve 1941; Frankenstein Meets the Wolf Man 1943; House of Frankenstein [gem. m. P. Dessau] 1944; Scarlet Street 1945; Bend of the River 1952; Hitler 1962; Incident at Phantom Hill 1966 [gem. m. H. Mancini]); Orchestersuite; Kammermusik; Klaviertrio; Schlager.
Literatur
R. Ulrich, Österreicher in Hollywood 2004; NGroveD 22 (2001); DBEM 2003; Czeike 5 (1997); Orpheus im Exil 1995; H. Martin in Österr. Musiker im Exil 1990; T. Thomas, Die großen Filmkomponisten 1995; Lang 1996; Wölfer 2000; www.demos.ac.at (2/2020); www.filmmusikkomponisten.de/komponisten/s-t/salterfilm.htm (6/2005); Geburtsbuch des israelitischen Matrikenbezirks Lemberg, Jg. 1896, RZ 68; eigene Recherchen.

Autor*innen
Monika Kornberger
Uwe Harten
Letzte inhaltliche Änderung
10.2.2020
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger/Uwe Harten, Art. „Salter, Hans Julius (eig. Juliusz)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 10.2.2020, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e037
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Die Stunde 11.11.1933, 6© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x0001e037
GND
Salter, Hans Julius (eig. Juliusz): 13508086X
OBV
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