Sch.gasse; Sgraffito an den Häusern Wiedner Hauptstraße 44 u. Operngasse 25; Büste am Wiedner Hof (alle Wien IV); Gedenktafeln an seinem Sterbehaus (Wien VIII, Florianigasse 10) und am Theater an der Wien (Wien VI, Linke Wienzeile 6); Sch.statue (oberhalb des ehemaligen Hauptportals des Theaters an der Wien); Sch.schlössel (Wien XIX); Papagenobrunnen im Kurpark Oberlaa (Wien X; s. Abb.); Papagenorelief am ‚Bundesländerhof‘ (Wien XXII; s. Abb.).
ca. 50 Schauspiele, ca. 50 Opern- u. Singspiellibretti (vertont u. a. v. F. X. Gerl, B. Schack, J. B. Henneberg, I. v. Seyfried, F. X. Süßmayr); 2 Singspiele (Die Lyranten, Das Urianische Schloss).
Seine Frau
Eleonore (eig. Maria Magdalena; geb. Art[h]): * 17.2.1751 Hermannstadt/Siebenbürgen (Sibiu/RO), † 22.6.1821 Wien. Schauspielerin und Sängerin. Debütierte um 1770 in Innsbruck, wo sie noch 1773 nachweisbar ist. Als Mitglied der Theatertruppe von F. J. Moser, dessen Ziehtochter sie war, kam sie 1776 nach Augsburg, wo sie 1777 Em. Sch. heiratete. In weiterer Folge bereiste sie Süddeutschland, Österreich und Ungarn, nach der Trennung von ihrem Mann gründete sie 1785 mit Johann Friedel und ihrem Schwager Urban Sch. eine Theatertruppe, die bis 1788 in Wiener Neustadt, Klagenfurt, Triest und Laibach nachweisbar ist. Seit November 1788 war die Truppe im Freihaustheater sesshaft, nach dem Tod von Friedel (1789) versöhnte sie sich mit ihrem Mann, mit dem sie in der Folge das Theater leitete.
Sein Bruder
Urban: * 2.11.1746 Straubing, † 11.4.1818 Leopoldstadt (heute Wien II). Sänger (Bassbuffo) und Schauspieler. Besuchte wie sein Bruder das Regensburger Jesuitengymnasium und war Sängerknabe. Danach zunächst Hornist im Orchester des Bischofs von Freising/D, trat er 1781 in die Theatertruppe seines Bruders ein und schloss sich in weiterer Folge der Theatergesellschaft seiner Schwägerin an. Mit ihr kam er ans Wiener Freihaustheater, wo er bei der UA von Mozarts Zauberflöte den 1. Priester sang.
Dessen Tochter
Anna (Nanny, Nanette; verh. Eikof/Eickhoff): * 1767 (Ort?), † 1862 Regensburg. Sängerin (Sopran). Sang bei der UA der Zauberflöte den 1. Knaben und gehörte später dem Theater in der Leopoldstadt an (sang hier 1811 die Königin der Nacht). Nach ihrer Pensionierung lebte sie in Freising.
Deren Bruder
Joseph Carl (Carl Joseph): * 24.8.1773 Regensburg, † 25.3.1845 Prag. Librettist, Schauspieler, Sänger (Bassbuffo), Regisseur, Komponist. Gehörte zunächst ab 1781 der Theatertruppe seines Onkels an, ca. 1785–87 stand er beim Kindertheater von F. Berner im Engagement. In der Folge sind Auftritte als Schauspieler in Klagenfurt, Laibach und Idria (Idrija/SLO) belegt, in Idria fand er eine Anstellung beim dortigen Bergwerk. 1795 am Freihaustheater, anschließend auf Wanderschaft. Danach 1802 am Theater an der Wien, am Theater in Pressburg, 1803 Regisseur am Theater in der Josefstadt, 1804 in Steyr und 1805–11 am Stadttheater in Brünn (als Schauspieler, Sänger und Regisseur). 1811 ist C. Sch. am Theater in der Leopoldstadt, 1812–16 neuerlich in Brünn nachweisbar, 1816–19 wiederum am Leopoldstädter Theater und 1819–34 am Prager Ständetheater (ab 1821 Opernregisseur).
Singspiele, komische Opern, Possen mit Musik (Die Frau Everl vom Alsterbach), Libretti (vertont u. a. v. W. Müller, F. Teyber, F. Volkert).
C. Sch.s Tochter
Antonia: * ?, † 31.7.1868 Prag. Schauspielerin und Sängerin. War zunächst eventuell in Graz engagiert (1807 und 1813–18), 1818 kam sie ans Theater in der Leopoldstadt. Mit ihrem Vater ging sie anschließend nach Prag, wo sie als Schauspielerin bis 1849 Mitglied des Ständetheaters war. 1841–43 gehörte sie auch der Deutschen Oper Prag an. Ihre Schwester Karoline (* ?, † nach 1828 [Ort?]) war eine Pflegetochter von L. Ritter von Rittersberg und stand 1819–28 im Engagement des Prager Ständetheaters.
K. Sch.s Tochter
Maria Magdalena: * ?, † ?. Schauspielerin und Sängerin (Sopran). Wirkte in Prag, nachweisbar ist ein Engagement als Choristin am dortigen Landestheater (1876–79). Deren Tochter
Eleonore (Lori): * 21.5.1883 Prag, † 12.12.1945 Weidling/NÖ (heute: Klosterneuburg/NÖ). Schauspielerin. Trat bereits im Alter von 6 Jahren am Neuen Deutschen Theater in Prag auf, danach war sie Elevin beim Deutschen Dilettanten-Verein. Engagements sind für Leitmeritz (um 1899), Saaz (Žatec/CZ; um 1901) und Ingolstadt/D nachweisbar. 1907 ehelichte sie den K. u. k. Leutnant Johann Frank. Ihre beiden älteren Schwestern Marie (* ?, † ?) und Elisabeth (* ?, † ?) wirkten als Sängerin bzw. Tänzerin.
Ebenfalls ein Nachkomme von C. Sch. war der bekannte Maler Jakub Sch. (* 27.2.1855 Prag, † 15.11.1924 Prag), dessen namentlich nicht bekannter Bruder als technischer Beamter an der Wiener Hofoper tätig war. Weiters soll die Frau des Sängers F. Schrödter aus der Familie Sch. gestammt haben.
ÖBL 10 (1994); NGroveD 22 (2001); MGG 11 (1963); P. Clive, Mozart and His Circle 1993; E. K. Blümml, Aus Mozarts Freundes- u. Familienkreis 1923; H. Schuler in Mitt. d. Int. Stiftung Moz. 39 (1991); E. Komorzynski, E. Sch. 21951; K. Honolka, Papageno. E. Sch. 1984; M. Kammermayer, E. Sch. u. seine Zeit 1992; A. Sonnek, E. Sch. 1999; K-R 1997 u. 2002; Czeike 5 (1997); H. Schuler, Mozart u. die Freimaurerei 1992; R. Münster in MozartJb 1993; O. E. Deutsch in ÖMZ 18 (1963); ADB 31 (1890) u. 54 (1908); Wurzbach 29 (1875); E. Schenk, Mozart 21975; Stieger II/3 (1978) u. III/3 (1981); Riemann 1961; Ulrich 1997; M. Lorenz in Wr. Geschichtsbll. 63/4 (2008); M. Lorenz, The Godchildren of Emanuel and Eleonore Sch. (http://michaelorenz.blogspot.co.at, 1/2018); Mitt. Heinz Frank [Nachkommenschaft v. C. Sch.]; https://de.wikipedia.org (2/2017).