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Schlee, Schlee, Alfred: Familie
Alfred: * 1901-11-1919.11.1901 Dresden/D, † 1999-02-1616.2.1999 Wien. Musikverleger. Erhielt in seiner Jugend Unterricht in Klavier (bei E. Schulhoff), Violoncello und Musiktheorie und besuchte nach dem Gymnasium E. Jaques-Dalcrozes Bildungsanstalt für Musik und Rhythmus in Hellerau/D. Studierte Musik- und Theaterwissenschaft, Philosophie und Komposition an den Univ.en München, Leizpig/D und Wien (Hörer von G. Adler, E. Wellesz) und war anschließend als Klavierbegleiter (und Komponist) von Mary Wigman (1886–1973) und Yvonne Georgi (1903–75) sowie als Tanzkritiker tätig. 1925 ging er für ein Engagement als Regieassistent nach Gera/D, anschließend war er Dramaturg und Korrepetitor am Stadttheater Münster/D. Wurde 1927 Repräsentant des Musikverlages Universal Edition in Berlin. 1938–45 Mitarbeiter der Universal Edition in Wien und 1945–85 deren Leiter. Sch. hatte maßgeblichen Anteil am Ausbau des Verlages nach dem Zweiten Weltkrieg und förderte zahlreiche zeitgenössische Komponisten. Ab 1946 war Sch. auch Direktionsmitglied der Wiener Konzerthausgesellschaft und Vorstandsmitglied der Urheberrechtsgesellschaft AKM. In 1. Ehe mit Anna (Anni) Taussig († 1939), in 2. (1942 bis in die 1950er Jahre) mit A. Hegner und in 3. Ehe seit 1960 mit Margarethe Molner (1923–2018) verheiratet. Sch.s Nachlass befindet sich im Archiv der Zeitgenossen in Krems.
Schriften
(Red.) Schrifttanz 1928–31.


Sein Sohn aus 3. Ehe

Thomas Daniel: * 26.10.1957 Wien. Organist, Komponist, Intendant. Älterer zweier Söhne. Erhielt ab 1963 Klavierunterricht von Hella Katz, 1970–76 Orgelunterricht von F. Lessky und studierte 1976–83 an der Wiener MHsch. Orgel bei M. Radulescu sowie Harmonielehre und Kontrapunkt bei E. Romanowsky; 1977/78 Studienaufenthalt bei Olivier Messiaen (am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris), Privatschüler von Jean Langlais (1907–91). 1976–84 studierte T. D. Sch. an der Univ. Wien Musikwissenschaft und Kunstgeschichte (Dr. 1984), 1982–85 an der Wiener MHsch. Komposition bei F. Burt. 1986–89 Tätigkeit als Musikdramaturg am Salzburger Landestheater, 1988–90 Lehraufträge an der MHsch. Wien und 1989/90 an der Univ. Salzburg. 1990–98 war Sch. Musikdirektor des Brucknerhauses Linz und künstlerischer Leiter des Internationalen Brucknerfestes; 1995–99 auch musikwissenschaftlicher Projektleiter der Guardini Stiftung Berlin, deren Präsident er 1998–2001, Präsidiumsmitglied 2004–13 sowie Vorsitzender des Musikbeirats 2004–11 war. Weitere Engagements beim Wiener Concert-Verein und bei den Internationalen Beethovenfesten Bonn/D (stellvertretender Intendant 1999–2003). 2004–15 war Sch. Intendant des Festivals Carinthischer Sommer; 2008–13 Mitglied im Universitätsrat des Mozarteums Salzburg. Internationale Tätigkeit als Organist; CD- und Rundfunkaufnahmen.


Ehrungen
Theodor-Körner-Preis 1979; Förderungsstipendium der Stadt Wien 1980; Förderungspreis für Musik der Stadt Wien 1982; Prix du concours international de Saint-Remy-de-Provence 1982; 1. Preis beim Kompositionswettbewerb der Berliner Liedertafel 1983; Preisträger beim Kompositionswettbewerb der Stadt Erding/D 1985; Preisträger beim Orgelkompositionswettbewerb „Olivier Messiaen“ Bologna/I 1989; Chevalier des Arts et Lettres 1990; Joaquín-Rodrigo-Medaille 1997; Kulturpreis für Musik des Landes Oberösterreich 1998; Kirchenmusikpreis der Stadt Neuss/D 2002; Förderungspreis für Musik des österr. Bundeskanzleramtes 2003, Österreichischer Kunstpreis 2010; Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst der Republik Österreich 2012; Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Kärnten 2015; Kompositionsförderung des Bundeskanzleramtes 2017 u. 2018; Kompositionsstipendium des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport 2021.
Werke
Musiktheatrale Werke (Der Esel Hesékiël 1998/99, Ich, Hiob 2006/07); Orchester- u. Kammerorchesterwerke (u. a. Spes unica 2009, Wachsende Bläue 2010, Rufe zu mir 2011/12, Bis 2016/17); Kammermusik (u. a. Sonata da Camera 1996); Orgelmusik; geistliche Musik; Chorwerke (Der Baum des Heiles 1993, Das Feuer des Herrn 1989).
Schriften
(Auswahl) Olivier Messiaen. „Méditations sur le Mystèré de la Sainte Trinite“, Diss. Wien 1984; (Hg.) Beethoven, Goethe und Europa. Almanach zum Internationalen Beethovenfest 1999; (Hg.) Ordnung u. Freiheit. Almanach zum Internationalen Beethovenfest 2000; Fachartikel in der ÖMZ; kleinere Beiträge (Programmhefte, CD-Booklets, Rezensionen).
Literatur
MaÖ 1997; K. Huber, Th. D. Sch. – Studien zum gegenwärtigen österr. Musikleben, Dipl.arb. Wien 2000; NGroveD 22 (2001); Goertz 1994; DBEM 2003; Personenlex. Öst. 2001; Int. Who’s who in Music 1990/91; Kurier 18.11.1981 u. 19.11.1986; Die Presse 19.11.1981, 10.2.1983, 2.3.1999 u. 17.11.2003; Die Presse. Spectrum 9./10.11.1991 u. 6.3.1999; Der Standard 3.3.1999; Salzburger Nachrichten 3.3.1999; MGÖ 3 (1995); www.primusic.at (2/2005); www.doblinger-musikverlag.at (3/2005); http://www.bmukk.gv.at (12/2012); https://de.wikipedia.org (10/2023); https://db.musicaustria.at (10/2023).

Autor*innen
Christian Fastl
Karoline Hochstöger
Letzte inhaltliche Änderung
25.1.2024
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl/Karoline Hochstöger, Art. „Schlee, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 25.1.2024, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e0ee
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Alfred Schlee© Alexander Schlee, via Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
© Alexander Schlee, via Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0

DOI
10.1553/0x0001e0ee
GND
Schlee, Alfred: 11728307X
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Schlee, Thomas Daniel: 120139723
OBV
Weiterführende Literatur

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