* 1855-08-108.9.1855 Chiesch/Böhmen (Chyše/CZ), † 1911-03-1616.3.1911 Wien. Violinist, Kapellmeister, Komponist. Sein Vater Franz Seraph (* 22.7.1824 Chiesch, † 8.1.1892 Chiesch) war Schuhmachermeister und spielte in der städtischen Musikkapelle, deren Leitung er ca. 1860 übernahm. A. Sch. soll bei A. Bennewitz am Prager Konservatorium studiert haben, ein Abschluss ist jedoch bislang nicht nachweisbar. Seine ersten Engagements sind chronologisch nicht genau einordenbar, er spielte in der Kurkapelle von Karlsbad und soll auch als 1. Violinist im Orchester E. Strauß tätig gewesen sein. Seinen Militärdienst leistete Sch. als Militärmusiker beim IR Nr. 20 und 25. Spätestens 1880/82 kam er ans Theater in der Josefstadt (unter Direktor Louis Fuchs), wo er auch noch während der Direktion von C. Costa (1882–85) spielte. Von dort Wechsel ans Carltheater, wobei sich angebliche Anstellungen als Orchesterdirektor in jenen Jahren nicht belegen lassen. 1882 ist Sch. als Orchesterdirigent in Obersievering (Wien XIX) greifbar, zwei Jahre später auch als Kpm. der Vereinskapelle der Währinger Liedertafel. 1886 begann sein Engagement als Leiter der Kurmusik in Baden, wo er – trotz wechselnder Voraussetzungen – bis 1892 blieb (sein Nachfolger war ab 1893 K. Komzák d. J.). Einem Ruf nach Hamburg/D dürfte er 1892 nicht gefolgt sein, vielmehr dirigierte er 1893 am Fürsttheater und war 1893–98 Orchesterdirektor und Konzertmeister am Raimundtheater (unter Kpm. M. v. Weinzierl). 1898–1904 stand er am Kaiserjubiläums-Stadttheater (Volksoper Wien) im Engagement, wo er u. a. mit P. Mestrozi und F. Hellmesberger zusammenarbeitete. Daneben leitete Sch. ab 1895 bis zumindest 1904 die Kurkapelle in Reichenau an der Rax/NÖ. Über seine letzten Lebensjahre liegen keine Nachrichten vor.

Ein jüngerer Bruder soll ca. 1892 Mitglied der serbischen Nationalkapelle in Belgrad gewesen sein.

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