kgl. Prof.-Titel Berlin 1897.
virtuose Klaviermusik, Salonstücke (Caprice sur des aires Bohémiens, Souvenir de Vienne, Souvenir de Varsovie, Tarantella, Galop di bravura, Mazurkas, Walzer, Impromptus; Bearbeitungen v. Kammer- u. Opernmusik).
LdM 2000; ÖBL 11 (19994); MGG 12 (1965); Riemann 1961; Baker 1984; Wurzbach 32 (1876); DBEM 2003; F-A 1936; E. Hanslick, Gesch. des Concertwesens in Wien 1869; E. Hanslick, Aus meinem Leben 1987.
Sein Urgroßneffe Erwin (Ervín Gustavovič; Pseud. Hanuš Petr, Georg Hanell, Eman Balzar, Franta Michálek, Jan Kaláb): * 8.6.1894 Prag, † 18.8.1942 auf der Wülzburg in Weißenburg/D. Pianist, Komponist. Studierte 1904–06 Klavier am Prager Konservatorium bei H. Kaan v. Albest und Josef Jiránek, bis 1908 bei W. Thern am Horak’schen Konservatorium in Wien, 1908/09 am Leipziger Konservatorium bei Robert Teichmüller (auch Musiktheorie bei Stephan Krehl und Komposition bei Max Reger), 1911–14 am Kölner Konservatorium. Im Ersten Weltkrieg Dienst in der österreichisch-ungarischen Armee, 1919–23 in Deutschland (in Berlin, Saarbrücken und Dresden Beziehungen zur Dada-Bewegung). Ab 1923 Klavierlehrer in Prag, hier gemeinsam mit A. Hába und Erwin Steinhard Arbeit für die Tschechoslowakische Sektion der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik . Tätigkeit als Musikjournalist und Rundfunkpianist in Prag, Mährisch Ostrau und Brünn (zahlreiche Direktübertragungen). 1929–31 Lehrer für Partitur- und Generalbassspiel am Prager Konservatorium. Seit Beginn der 1930er Jahre Engagement in der kommunistischen Bewegung (Vertonung des kommunistischen Manifestes von 1848; 1941 sowjetische Staatsbürgerschaft). Am 23. Juni 1941 wurde er interniert und in das Lager auf der Wülzburg deportiert, wo er an den Folgen der Lagerhaft starb. Sch. war ein technisch überaus versierter Pianist, der sich stark für die Neue Musik (u. a. für die Zweite Wiener Schule) einsetzte (spielte 1925 das erste öffentliche Konzert auf dem von Hába entwickelten Vierteltonklavier, 1928 Konzert auf dem „Farbenklavier“ mit Musik von Aleksandr Skrjabin), aber auch als JazzJazz-Pianist erfolgreich war. Seine Kompositionen zeigen – nach einer spätromantischen Phase – nach Kriegsende die Auseinandersetzung mit Atonalität und Reihentechnik, aber auch Einflüsse des Jazz.
Wüllner-Preis Köln 1913; Mendelssohn-Preis an der Berliner MHSch. f. Kl. 1913, f. Komposition 1918.
Oper Flammen 1927–29; Jazzoratorium H. M. S. Royal Oak 1930; Kantate Das Manifest 1932; Ballette Ogelala 1922–24 u. Die Mondsüchtige 1925; Bühnenmusiken; 8 Symphonien; Konzerte; Kammermusik; Klavierwerke (Hot music. 10 synkopierte Etüden, Neue Schule der Geläufigkeit f. den Jazzpianisten 1928); Lieder; Bearb. alter Musik u. von Volksmusik; Schlager.
zahlreiche Aufsätze. – NA: Schriften, hg. u. kommentiert v. T. Widmaier 1995.
J. Bek, E. Sch. Leben u. Werk 1994; G. Eberle (Hg.), [Kgr.-Ber.] E. Sch. Köln 1992, 1993; T. Widmaier (Hg.), [Kgr.-Ber.] E. Sch. Düsseldorf 1994, 1996; NGroveD 22 (2001); LdM 2000; KdG Grundlieferung (9/1992) u. 15 (8/1998); ÖBL 11 (1999); MGG 12 (1965) u. 16 (1979); Baker 1984; Riemann 1961 u. 1975; MaÖ 1997; DBEM 2003; F-A 1936 u. 2 (1978); J. Bek in ÖMZ 8 (1993). – Nachlass: České muzeum hudby, Prag.