Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Sellner, Sellner, true Joseph
* ] 5- [15-1313. [15.] 5.1787 Landau/Frankreich (Landau in der Pfalz/D), † 1843 -05-1717.5.1843 Wien. Oboist und Komponist. S. beherrschte schon früh verschiedene Instrumente (Violine, Flöte, Trompete), diente 1803–08 als Trompeter in einem österreichischen Reiterregiment, wo er auch Klarinette und Horn erlernte, und war dann Kapellmeister in Diensten eines ungarischen Adeligen, in dessen Harmoniemusik er Oboe spielte. 1813 wurde er von C. M. v. Weber als 1. Oboist für das Prager Ständetheater verpflichtet. In Prag gab er auch Konzerte auf der GitarreGitarre und erhielt bei W. Tomaschek Unterricht in Harmonielehre. 1817 kam S. nach Wien, wurde zunächst 3. Oboist im Orchester des Kärntnertortheaters, spielte dann in dem des Theaters an der Wien und war ab 1837 1. Oboist des Hofburgtheater-Orchesters (Burgtheater). 1821 bis zu seinem Tod unterrichtete S. Oboe am Konservatorium der GdM und leitete an diesem 1823–38 auch die Gesamtübungen der Instrumentalschüler. Ab 1822 (definitiv 1835) war er Mitglied der Hofmusikkapelle. S. entwickelte in Zusammenarbeit mit St. Koch sen. die sog. „S.-Koch-Oboe“ (eine Weiterentwicklung der „Deutschen Oboe“), die in der Folge mit kleinen Abänderungen im österreichisch-deutschen Raum weitergebaut wurde und die Grundlage für die noch heute (2015) verwendete „Wiener Oboe“ bildete. Seine auch der Propagierung des neuen Modells dienende Oboe Schule fand wegen ihrer Praxisbezogenheit sofort Anerkennung.
Werke
Konzerte f. Ob. u. Orch.; Konzert f. 2 Ob. u. Orch.; Stücke f. Git.; Harmoniemusiken etc.
Schriften
Theoretisch-praktische Oboe Schule […] Erzhzg. Rudolph gewidmet, 3 Tl.e 1825 (auch frz. u. ital.).
Literatur
Wr. Ztg. 23.6.1843; MGG 7 (1997) [Oboe]; Wurzbach 34 (1877); ÖBL 56. Lfg. (2002) [m. weiterer Lit.]; I. v. Seyfried in Caecilia 4 (1826); L. Bechler/B. Rahm, Die Oboe u. die ihr verwandten Instrumente 1914; G. Bigotti, Storia dell’ Oboe e sua letteratura 1974; M. Gerard, Du hautbois a trois au hautbois a treize clefs 1 (1983); B. Haynes in Tibia 18 (1993); Ch. Rauch in Journal der Ges. der Freunde der Wr. Oboe 4–6 (1999–2000); P. Clive, Beethoven and His World. A biographical Dictionary 2001; G. Joppig in Wr. Oboen-Journal 60 (Dezember 2013); Monatbericht der Gesellschaft der Musikfreunde des Oesterreichischen Kaiserstaates 1 (1829), 62ff; HHStA.

Autor*innen
Hubert Reitterer
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Hubert Reitterer, Art. „Sellner, Joseph“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e245
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001e245
GND
Sellner, Joseph: 123721032
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
Orte
LINKS
Österreichisches Biographisches Lexikon Online



ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag