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Semrad, Semrad, true Hans (eig. Johann Evangelist Ferdinand)
* 1870-12-1919.12.1870 Wien, † 1945-04-044.4.1945 Wien. Geiger. Sein Großvater Johann S. (* ca. 1804 Javornik/Böhmen [Ort nicht eindeutig identifizierbar]/CZ, † 30.1.1870 Wien) heiratete 1833 als befugter „Fleckausbringer“, war aber ab den 1840er-Jahren als Harmonikabauer in Wien tätig. Dessen Sohn, H. S.s Vater, Johann Ferdinand (* 1.4.1836 Wieden [Wien IV], † zw. 1872/79 [Ort?]) studierte 1851–54 am Konservatorium der GdM Violine bei J. Hellmesberger und wirkte als Kapellmeister sowie Geiger und verfasste einige Kompositionen. Später übernahm er den Harmonikabetrieb des Vaters (s. Abb.), bei seiner zweiten Trauung 1870 war der Harmonikafabrikant Johann Homole sein Trauzeuge, dessen Frau dann H. S.s Taufpatin. Letzterer studierte 1885–89 am Konservatorium der GdM Violine bei J. Maxincsak und J. M. Grün sowie Harmonielehre bei R. Fuchs und Klavier. Er kam 1898 als Sekundgeiger ins Orchester der Wiener Hofoper sowie der Wiener Philharmoniker. 1920 stieg S. zum Stimmführer auf; 1934 ging er in Pension. Daneben widmete er sich der Kammermusik (gelegentlich auch als Bratschist) und war zeitweise Mitglied des Wahl-Quartetts. Darüber hinaus trat er u. a. mit A. Bachrich, C. Frühling, W. Jeral, K. Prill, F. Schmidt, A. Siebert, H. v. Steiner und gelegentlich mit seinem Vater auf. S. spielte u. a. im Wiener Musikverein und im Wiener Volksbildungsverein und war 1901, 1902 und 1904 Mitglied des Orchesters der Bayreuther Festspiele.
Ehrungen
2. Preis beim Concurs f. Streich- u. Blasinstrumente u. Orgel am Konservatorium der GdM 19.6.1889; Prof.-Titel 1931; Goldenes Verdienstzeichen des Bundesstaates Österreich 1934.
Literatur
Ch. Merlin, Die Wr. Philharmoniker 2 (2017); Wr. Ztg. 31.3.1845, 21, 17.1.1871, [17], 6.4.1872, 15; Morgen-Post 4.10.1863, 4; Fremden-Bl. 2.2.1864, 10, 4.2.1870, 10; Gemeinde-Ztg. 23.4.1871, [19]; Illustrirtes Wr. Extrabl. 9.7.1872, 4; Die Presse 19.3.1879, Abendbl., 4; Neuigkeits Welt-Bl. 11.12.1883, 11; Österr. Musik- u. Theaterztg. H. 21 (1889), 5; Dt. Volksbl. 6.3.1890, 7; (Linzer) Tages-Post 19.6.1894, 4; Neues Wr. Journal 10.7.1901, 8, 28.9.1934, 9; Prager Tagbl. 26.11.1902, 8; NFP 31.1.1904, 11; Der Morgen 11.5.1931, 4; Trauungsbuch 1827–35 der Pfarre Gumpendorf (Wien VI), fol. 219; Taufbuch der Pfarre St. Josef zu Margareten (Wien V) 1835–36, fol. 120, 1870, fol. 245, RZ 1270; Sterbebuch 1869–73 der Pfarre St. Josef zu Margareten (Wien V), fol. 50, RZ 63; Sterbebuch 1879–81 der Pfarre Wieden (Wien IV), fol. 16; Trauungsbuch 1868–70 der Pfarre Hernals (Wien XVII), fol. 82; eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; Lehmann’s Adresskalender; http://archiv.vhs.at; https://de.findagrave.com; www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Meike Wilfing-Albrecht
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2023
Empfohlene Zitierweise
Meike Wilfing-Albrecht, Art. „Semrad, Hans (eig. Johann Evangelist Ferdinand)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003e112f
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Gemeinde-Ztg. 3.5.1871, [8]© ANNO/ÖNB

DOI
10.1553/0x003e112f
GND
Semrad, Hans (eig. Johann Evangelist Ferdinand): 1298283949
OBV
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