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Sendergruppe Rot-Weiß-Rot
Nach dem Zweiten Weltkrieg von der US-amerikanischen Besatzungsmacht in Österreich in ihrer Besatzungszone ab 6.6.1945 von Salzburg aus betriebene S. mit Sendern in Salzburg und Linz. Am 17.11.1945 Eröffnung des Wiener Studios in der Seidengasse 11, Wien VII. 1946 Übersiedlung und ab 25.10. Betrieb des neuen, erweiterten Studios in der Seidengasse 13. Am 15.1.1950 Eröffnung des Studios in Linz, ab August 1951 Betrieb des Senders Wilhelminenberg in Wien XVI. Seine erste Popularität erlangte RWR durch Sendungen mit Suchmeldungen, seine besondere Bedeutung für die Geschichte des Rundfunks in Österreich als politisches Gegengewicht zum sowjetisch dominierten Radio Wien . Dezidierte Propaganda war unter dem Titel Amerika ruft Österreich im Vergleich zur Russischen Stunde der Konkurrenz eher zurückhaltend. Der Stil der Programmgestaltung war an US-amerikanischen Vorbildern orientiert und wurde hier erstmals für das deutschsprachige österreichische Publikum praktiziert; so waren Fred Ziller mit Vergnügt um elf und G. Schifter mit Der alte Plattenmann, Kingende Kleinigkeiten, Sandman Serenade und Swing Street ab 1949 die ersten österreichischen Diskjockeys (DJ). Populär waren Sendungen wie Die große Chance mit Maxi Böhm, Melodie und Rhythmus auf Bestellung mit L. Martini und Radiobrettl und Der Watschenmann mit den Kabarettisten C. Merz, H. Qualtinger und G. Bronner. Zahlreiche für das Kulturleben Österreichs bedeutsame Persönlichkeiten arbeiteten für RWR, so Ernst Schönwiese, der u. a. die als älteste Radioreihe in Österreich heute (2005) noch auf Ö1 bestehende Sendung Du holde Kunst konzipierte, E. Haeusserman und unter der Leitung von Jörg Mauthe u. a. Ingeborg Bachmann, Hans Weigl und Alfred Böhm. Weitere frühe RWR-Stars waren P. Alexander, Fritz Eckhardt, H. Wiener, K. Farkas und M. Prawy, Sportreporter war u. a. Heribert Meisel. C. Loubé leitete das Große RWR-Tanzorchester. Am 7.3.1954 beendeten RWR Salzburg und Linz ihre Ausstrahlung, am 27.7.1955 stellte auch RWR Wien seine Tätigkeit ein.
Literatur
V. Ergert et al., 50 Jahre Rundfunk in Österreich 2 (1975), 124ff; www.amospress.at/Z/bdn/BDN2/HIST1945.HTM (9/2005); Wr. Museumsstücke unter: www.wienerzeitung.at (9/2005).

Autor*innen
Reinhold Westphal
Letzte inhaltliche Änderung
15.10.200515.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Reinhold Westphal, Art. „Sendergruppe Rot-Weiß-Rot‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.10.200515.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e249
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.