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Sessi, Sessi, Giovanni: Familie
Giovanni: * --ca. 1750 (Ort?), -- ?. Sänger. Verheiratet mit einer Sängerin, lebte seit 1793/94 in Wien. Seine fünf Töchter

Maria Anna (Marianne) Freifrau von Natorp (auch Natorp-S., S.-Natorp): * 1770/71 [NDB: 1773; K-R: 1776] Rom, † 10.3.1847 Wien. Sängerin (Koloratur-Sopran) und Komponistin. Wurde von ihrem Vater ausgebildet, debütierte schon 1784 in Rom, trat 1792 bei der Eröffnung des Teatro La Fenice in Venedig auf und ab 1793 an der Wiener Hofoper. Nach ihrer Heirat (1795) mit dem Kaufmann Franz Josef [nicht der mit W. A. Mozart bekannte F. Wilhelm; † 1802] Frh. v. Natorp († 1804) unterbrach sie ihre Karriere bis 1804, gastierte dann in Italien, Lissabon, London, an deutschen sowie skandinavischen Bühnen, zog sich wieder für einige Jahre zurück und nahm 1836 in Hamburg/D – als eine der gefeiertsten Gesangsvirtuosinnen ihrer Zeit – ihren endgültigen Bühnenabschied. Einige Jahre wirkte sie als Gesangspädagogin an der kgl. Oper in Berlin und zog schließlich nach Wien zu ihrer Schwester Anna Maria Neumann-S. Eine Adoptivtochter (und Schülerin) M. A. N.s war Emma S.-Freyse (* 6.4.1819 Plön/D, † ?), die v. a. in Deutschland und Skandinavien als Sängerin, Lehrerin und Komponistin u. a. von Liedern wirkte.


Ehrungen
Goldene Ehrenmedaillen der Akad. der schönen Künste in Florenz/I sowie in Livorno/I 1807
Werke
Ital. Arietten und Canzonetten.
Literatur
NDB 18 (1997); ÖBL 7 (1978); NGroveDO 4 (1992); K-R 1997; DBEM 2003 [Natorp]; Enciclopedia della musica 5 (1972); Kosch 2 (1960); Mendel-R. 9 (1878); J. L. Höijer (Hg.), Musiklex. 1864; Wurzbach 20 (1869) [Natorp]; EitnerQ 9 (1903); Ulrich 1997.


Imperatrice Freifrau von Natorp (auch S.-Natorp): * 1784 Rom, † 25.10.1808 Florenz. Sängerin (Sopran). V. a. von ihrem Vater in Wien ausgebildet, debütierte sie hier 1804 am italienischen Theater; im selben Jahr trat sie in Venedig auf. Sie heiratete den Schwager ihrer Schwester M. A., einen K. k. Major Baron v. Natorp, und sang 1806/07 in Italien mit noch mehr Erfolg als diese, zog sich aber kurz darauf schwer erkrankt nach Florenz zurück.

Victoria: * 1788 Rom [K-R: 1796 Wien], † ?. Sängerin (Sopran). Debütierte 1804 in Wien; heiratete einen nicht näher bekannten Herrn Alexander und zog sich von der Bühne zurück. Beider Tochter (Vorname unbekannt) Alexander-S. (* ca. 1830) wurde ebenfalls Sängerin.

Anna Maria Neumann (auch Neumann-S.): * 1790 Rom, † 9.6.1864 Wien. Sängerin (Sopran). Wurde von ihren älteren Schwestern M. A. und I. ausgebildet, debütierte schon 1805 an der Wiener Hofoper, unternahm weitere Studien in Italien und sang 1811–15 wieder in Wien. Sie heiratete dort 1813 den Kaufmann Ignaz Neumann. Nach Tourneen durch Ungarn und v. a. Deutschland – auch als Konzertsängerin – war sie 1817–23 in Leipzig/D engagiert, sowohl für Gewandhaus-Konzerte als auch Opernauftritte. Sie verlor bereits 1823 nach einer Krankheit ihre Stimme, lebte einige Zeit in Hamburg/D als Gesanglehrerin und übersiedelte schließlich nach Wien.


Literatur
ÖBL 7 (1978); NDB 18 (1997) [I. Natorp]; K-R 1997; Mendel-R. 9 (1878); NGroveDO 4 (1992) [bei M. A. S.]; Kosch 2 (1960); Enciclopedia della musica 5 (1972); J. L. Höijer (Hg.), Musiklex. 1864; Wurzbach 20 (1869) [Natorp-S., Neumann-S.]; Ulrich 1997.


Carolina: * 1796 [K-R: 1799] Wien?, † ?. Sängerin (Sopran). Wirkte v. a. in Italien; sie heiratete in jungen Jahren in Neapel/I und beendete bald darauf ihre Karriere.

Eine mögliche Verwandte (Cousine?) der S.-Schwestern war Maria Therese (Theresia): * 1796 [K-R: 1798?] Wien, † nach 1835 (Ort?). Sängerin (Sopran). Sie wurde in Wien ausgebildet und wuchs nach 1812 in Wien, Paris, London, Süddeutschland (1819–28) und v. a. Italien zu einer bedeutenden Sängerin heran, sang 1818 auch in Graz in einem Konzert mit A. Hüttenbrenner.


Ehrungen
Ehrenmitglied des Musikvereines für Steiermark 1820.
Literatur
K-R 1997; Mendel-R. 9 (1878); J. L. Höijer (Hg.), Musiklex. 1864; Ulrich 1997; Kosch 3 (1992) [M. Th. S.]; Schul- und Konzertbericht des Steiermärkischen Musikvereines in Graz für das Schuljahr 1913–1914, 1914.

Autor*innen
Uwe Harten
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Uwe Harten, Art. „Sessi, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e265
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