Die Bewertung der Auftritte erfolgte ausschließlich durch eine Fachjury, deren Zusammensetzung häufig wechselte, u. a. gehörten ihr J. Fehring (1971), Ernst Grissemann (1972–74), J. Grunsky (1970), A. Heller, E. M. Kaiser (1969), E. Kleinschuster (1971), K. Krautgartner (1969), L. Martini (1971), H. Neuwirth (1973), R. Opratko (1969), A. Peschek (1972), P. Schweizer (1972) an. 1970 gab es Mutmaßungen über mögliche Vorab-Absprachen der Juroren. Die Finalshows fanden entweder im großen Sendesaal des Wiener Funkhauses oder in der Wiener Stadthalle statt und wurden z. T. auch live im Fernsehen und/oder im Radio (Ö3) übertragen. An den Vorausscheidungen der Erstauflage sollen sich ca. 1.500 Kandidat/innen beteiligt haben, von den zehn Finalist/innen hatten die meisten bereits Erfahrung mit Auftritten und Schallplatten- oder Rundfunkaufnahmen. 1970–72 gab es jeweils mehrere Vorrundenshows in verschiedenen österreichischen Städten, 1973/74 war die Kandidatenvorauslese ganz an die neun ORF-Landesstudios delegiert. Erster Moderator war 1969 A. Heller, ihm folgten Peter Machac (1970/71) und Dieter Dorner (1972–74). Alle Ausgaben der Show wurden von E. Kugler und seiner Kapelle begleitet.
Sieger (1971/72 gab es getrennte Wertungen für Einzelinterpreten und Bands): 1969 (10 Finalisten): Angela Deloni (* 1946 Linz); 1970 (15): ex aequo M. Mendt und Eric (Eric Spitzer-Marlyn, * 1952 San Diego/USA); 1971 (8 Einzelinterpreten und 7 Bands): Elfi (Elfriede Sepp, * 1952 Dornbirn/V) und Golem; 1972 (9 bzw. 5): Stefanie (Stefanie Elfriede Vyhnak, 1949–2013) und Acid (mit Rob. Ponger); 1973 (12): P. Cornelius; 1974 (12): Ray & Mick (R. Bilgeri [1971 mit der Gruppe Wanted bereits 6.] und Michael Köhlmeier). Weitere Teilnehmer waren u. a. G. Ens (5./1972), Marika Lichter (3./1969), P. Meissner (2./1974), Waterloo & Robinson (3./1971), Worried Men Skiffle Group (7./1969), W. Weiss (6./1972), Wilfried (3./1972), Dawn Breakers (5./1973, mit B. Khadem-Missagh), I. Wolf (Rang?/1973), H. Walcher (2./1972), Wolfgang Hofer (5./1970, später erfolgreicher Texter für U. Jürgens).
1969 fand einmalig eine Internationale Sh.-Ch. in Mainz/D mit je fünf Teilnehmer/innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz (in beiden Ländern gab es zu dieser Zeit ähnliche Veranstaltungen) statt; Sieger wurden die Milestones (bei der Sh.-Ch. 1969 2. Platz), M. Lichter erreichte den dritten Platz. 1970 wurde einmalig eine Schallplatte zur S.-Ch. produziert.
Nach der Letztauflage des Wettbewerbes 1974 gab es im Folgejahr noch eine mit Austro-Pop-Gala betitelte Nachfolgeveranstaltung. Ab 1976 präsentierte Ö3 neue Talente dann in der Radio-Show Austro-Pop.
www.was-wurde-aus.at (6/2018); https://de.wikipedia.org/ (6/2018); Mitt. Marcus Weberhofer (12/2021); eigene Recherchen.