Silber,
Philipp (Filipp)
* 17.7.1876 Czernowitz/Bukowina (Čérnivci/UA),
† nach 14.6.1942 Sobibor/Generalgouvernement (Sobibór/PL).
Jurist und Komponist.
Besuchte das Gymnasium in Radautz (Rădăuţi/RO) und studierte 1896–1900 Jus an der Univ. Wien (1903 Dr.). In Wien betrieb er auch musikalische Studien bei C. Lafite, A. v. Zemlinsky und R. Heuberger. Ab 1903 Mitglied der Österreichischen Autorengesellschaft (heute AKM;
Autoren, Komponisten, Musikverleger), bekleidete er ab 1908 verschiedene Ämter in ihren juridischen Organen. 1913 Mitbegründer des Österreichischen Komponisten-Clubs (Komponistenbund), zu dessen 2. Vizepräsidenten der Hauskomponist von Venedig in Wien gewählt wurde (Nachfolger: F. Lehár). 1918 wurde S. Leiter des Rechtsschutzbüros der Österreichischen Autorengesellschaft, später Generalsekretär der Gesellschaft der Konzertdirigenten, Kapellmeister und Chorleiter in Wien. Am 14.6.1942 von Wien ins Vernichtungslager Sobibor deportiert, wurde S. dort vermutlich sofort nach der Ankunft ermordet. Am 13.5.1969 mit dem Deportationstag für tot erklärt.
Werke
Oper Der fahrende Geselle, Operetten (Der Weiberfeind [UA Wien 1898], Unterm Stephansturm [UA Wien 1906], Die Paradiesvögel [T: Julius Wilhelm u. A. M. Willner; UA 1908 München], Der keusche Josef [UA Wien 1912]), Orchesterwerke, Tanzmusik, Lieder; z. T. gedruckt u. a. bei Doblinger u. Waldheim-Eberle.
Oper Der fahrende Geselle, Operetten (Der Weiberfeind [UA Wien 1898], Unterm Stephansturm [UA Wien 1906], Die Paradiesvögel [T: Julius Wilhelm u. A. M. Willner; UA 1908 München], Der keusche Josef [UA Wien 1912]), Orchesterwerke, Tanzmusik, Lieder; z. T. gedruckt u. a. bei Doblinger u. Waldheim-Eberle.
Literatur
ÖBL 57. Lfg. (2004); Müller-Asow 1929; F-A 1936; Stieger II/3 (1978); E. Weissweiler, Ausgemerzt! Das Lex. der Juden in der Musik u. seine mörderischen Folgen 1999; H. Krones in Fs. anläßlich des 80jährigen Bestandes des ÖKB.s 1993; M. Löwy, Der ÖKB, Dipl.arb. Wien 1999, 5f u. 82; N. Rubey/P. Schoenwald, Venedig in Wien 1996, 164; WStLA (Meldearchiv); Mitt. AKM; www.doew.at (7/2005).
ÖBL 57. Lfg. (2004); Müller-Asow 1929; F-A 1936; Stieger II/3 (1978); E. Weissweiler, Ausgemerzt! Das Lex. der Juden in der Musik u. seine mörderischen Folgen 1999; H. Krones in Fs. anläßlich des 80jährigen Bestandes des ÖKB.s 1993; M. Löwy, Der ÖKB, Dipl.arb. Wien 1999, 5f u. 82; N. Rubey/P. Schoenwald, Venedig in Wien 1996, 164; WStLA (Meldearchiv); Mitt. AKM; www.doew.at (7/2005).
Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl,
Art. „Silber, Philipp (Filipp)“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
15.5.2006, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x000fd1ff
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