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Simrock, Verlag
Deutscher Musikverlag. Gegründet vom Waldhornisten Nicolaus S. (* 23.8.1751 Mainz/D, † 12.6.1832 Bonn/D), der 1793 die ersten Noten unter eigenem Namen herausgab. Im Verlag S. erschienen zahlreiche Werke, sowohl Erst- als auch Nachdrucke, L. v. Beethovens, mit dem N. in freundschaftlicher Verbindung stand. Weiters veröffentlichte er u. a. Werke von J. Haydn (den er 1790 persönlich kennen lernte), C. Ditters v. Dittersdorf, W. A. Mozart, C. M. v. Weber, J. S. Bach, G. F. Händel, F. Kalkbrenner, L. Spohr, F. Ries, A. Reicha. Sein Bruder Heinrich (1754–1839) eröffnete 1802 eine Musikalienhandlung in Paris und vertrat so das Bonner Stammhaus. 1832 übernahm N.‘ Sohn Joseph (1792–1868) die Verlagsleitung, er konnte Felix Mendelssohn-Bartholdy, R. Schumann, F. Hiller, C. Czerny und J. Brahms für den Verlag gewinnen. Die sehr enge Verbindung von Brahms mit J.s Sohn und Nachfolger Friedrich August (Fritz, 1837–1901) wurde prägend für den Verlag im ausgehenden 19. Jh., der auch Werke von A. Dvořák und Joh. Strauß Sohn herausbrachte. 1870 wurde der Verlagssitz nach Berlin verlegt, die Musikalienhandlung verkauft und Notenstich sowie Druck bei Röder in Leipzig/D in Kommission gegeben. Das Haus F.s und seiner Frau Clara etablierte sich als eines der wichtigsten kulturellen Treffpunkte in Berlin. Nach F.s Tod kam es zur Umwandlung des Verlags in eine GmbH, die Leitung oblag nun einem Neffen, Johann Baptist (Hans, 1861–1910). Ein internationaler Ausbau folgte, ebenso die Übernahme anderer Verlage und damit der Publikationsrechte für Werke von F. Liszt und A. Rubinstein. Nach 1910 fungierten Richard Chrzescinski und Fritz Auckenthaler (ab 1923, ein Enkel von F. S.) als Geschäftsführer. Kompositionen von E. v. Dohnányi, H. Gál, H. Novák u. a. erschienen nun bei S. 1929 wurde der Verlag an den Musikverlag Anton J. Benjamin in Leipzig verkauft, der Name jedoch beibehalten. Durch Verkauf gelangte Benjamin 2002 an Boosey & Hawkes, die große Bedeutung des Namens S. zeigte sich in der Gründung der S. Original-Edition durch die neuen Eigentümer.
Literatur
MGG 15 (2006).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
18.10.2012
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Simrock, Verlag‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.10.2012, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0013721d
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.