Sein Sohn Antonín: * 16.12.1847 Prag, † 19.4.1929 Helsinki. Geiger. Studierte 1858–64 am Prager Konservatorium bei M. Mildner Violine. Anschließend wirkte er am Deutschen Landestheater in Prag sowie in Sondershausen/D, Meiningen/D und Dresden/D. Ab 1874 in Göteborg/S und ab 1885 in Helsinki (Konzertmeister, Dirigent, Pädagoge).
Dessen Bruder Hans (Jan, Hanuš): * 21.9.1850 Prag, † 10.3.1922 Leipzig/D. Geiger. Studierte 1861–67 am Prager Konservatorium bei A. Bennewitz und M. Mildner Violine sowie bei J. F. Kittl und J. Krejčí Komposition. 1867–70 war er Konzert- und Kapellmeister in Breslau (Wrocław/PL). Es folgten Kapellmeistertätigkeiten am Prager Deutschen Landestheater und am Stadttheater zu Chemnitz/D (1873–80, Förderer der Werke F. Smetanas). Ab 1880 Dirigent des Privatorchesters eines russischen Adeligen in Nizza/F. 1883 kam S. nach Leipzig, wo er als Dirigent, Lehrer am Konservatorium (1884–1921) und Chorleiter von Männergesangvereinen wirkte.
Violinkonzerte, Phantasien und Etüden etc. f. V., Männerchöre, Lieder, Orchestermusik, Klavier- und Kammermusik.
Dessen Schwester Marie Žofie (verh. Petzold; [Petzoldová-]Sittová): * 30.1.1852 Prag, 7.1.1907 Prag. Sängerin (Sopran), Gesangspädagogin. Ausbildung bei W. E. Horák und an F. Pivodas Gesangsschule in Prag. Ging nach ihrem Debüt (1869) am Prager Interimstheater nach Salzburg und gastierte in Graz und Ödenburg, 1870 Mitglied am Landestheater in Brünn, 1873 am Prager Interimstheater. F. Smetana schrieb für sie einige Rollen. Bei der Eröffnung des Prager Nationaltheaters (1881), an dem sie fortan wirkte, und dessen Wiedereröffnung (1883) sang sie in dessen Oper Libussa die Titelrolle. 1898 zog sie sich von der Bühne zurück, war aber bis an ihr Lebensende eine geschätzte Gesangpädagogin. P. war mit dem Prager Gastwirt Václav P. verheiratet.
ÖBL 8 (1983) und 12 (2005); LdM 2000; K-R 1997; MGG 12 (1965); Riemann 1929; R. Fischer (Hg.), Dt. Chormeisterbuch 1925; K. Jalovec, Böhmische Geigenbauer 1959; Prochart 1979; Lütgendorff 1975; R. Vannes, Dictionnaire Universel des Luthiers 1951; A. Ehrlich (Hg.), Berühmte Geiger der Vergangenheit und Gegenwart 1893.