Skerle,Skerle,August:
Familie
August:
*
1812-10-099.10.1812
Stecken/Böhmen (Štoky/CZ),
†
1889-03-2828.3.1889
Graz.
Kontrabassist, Musikpädagoge, Komponist.
Erhielt ersten Musikunterricht vom Vater und studierte 1828–34 am Prager Konservatorium (u. a. bei Heinrich Weber). Ab 1843 in Graz nachweisbar, wirkte S. 1846–48 als Lehrer für Kontrabass an der Schule des
Musikvereins für Steiermark, ab 1855 gehörte er auch dem Orchester des Grazer Landestheaters an; Mitglied des Grazer Domorchesters. Das Angebot, Kapellmeister an der Grazer Oper zu werden, schlug S., der aufgrund seines virtuosen Spiels
„Paganini der Riesengeige“ wurde, aus. Als viel gefragter Lehrer unterrichtete er auch an der MSch. von
Ja. Stolz, sein bekanntester Schüler war
E. v. Schuch.
W: Kirchenmusik (Messe in d-Moll [UA 8.12.1868], Messe in c-Moll [UA 8.12.1869]), Märsche, Ouvertüren, Zwischenaktsmusiken.
Seine Tochter Mathilde Franziska: * 10.8.1843 Graz, † 25.11.1918 Graz. Harfenistin. Ist 1895 noch in Graz nachweisbar, wird jedoch bereits zwei Jahre später als Mitglied der Stuttgarter Hofkapelle genannt. 1917 übersiedelte sie von München/D wieder nach Graz.
Sein Sohn August Anton: * 6.8.1850 Graz, † 20.1.1897 Straßgang/St (heute Graz XVI). Harfenist. Wahrscheinlich in Graz ausgebildet, gehörte er zu den besten Harfenisten seiner Zeit und war zunächst am Grazer Landestheater beschäftigt. Später war der mit W. Kienzl befreundete S. an den Hoftheatern von Mannheim/D und München engagiert. Er trat auch wiederholt in Graz auf, so z. B. bei einem Konzert in Anwesenheit des Kronprinzenpaares 1887. 1892 verfiel er dem Wahnsinn und verbrachte den Rest seines Lebens in einer Münchener Irrenanstalt bzw. in der Straßganger Nervenheilanstalt „Am Steinhof“.
Königlich Bayerischer Kammervirtuose.
ÖBL 57. Lfg. (2004); StMl 1962–66; Grazer Tagespost 29. u. 30.3.1889, 21. u. 23.1.1897; Grazer Volksbl. 31.3.1889; A. Seydler in KmJbAnton Seydler, Geschichte des Domchores in Graz von den Zeiten Erzherzogs Karl II. bis auf unsere Tage, in: Kirchenmusikalisches Jahrbuch 15. Regensburg 1900, 26–65. 15, 44; J. Focht, Der Wr. Kb. 1999; W. Kienzl, Meine Lebenswanderung 1926, 138; [Kat.] Musik i. d. St. 1980 [Sterle]; Mitt. Diözesanarchiv u. Stadtarchiv Graz, Steiermärkisches Landesarchiv.
15.5.2006
Christian Fastl,
Art. „Skerle, Familie“,
in:
Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
15.5.2006, abgerufen am
),
https://dx.doi.org/10.1553/0x000fd204
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