Seine Kinder
Maria Magdalena Rosalia: * 4.9.1750 Wien, † 29.8.1794 Wien. Sängerin (Sopran). Ab 1764 Mitglied des Hoftheaterchores; erhielt 1768 – vermutlich auf Empfehlung Haydns – eine Anstellung als Diskantistin in der fürstlich Esterházyschen Kapelle, der auch ihr Ehemann (ab 1769) C. Frieberth angehörte. In Eszterháza sang sie in einer Reihe von UA.en Haydnscher Opern. 1776 übersiedelte das Ehepaar nach Wien. Offenbar trat sie dann nicht mehr öffentlich auf.
Johann Georg Joseph: * 22.3.1752 Wien, † 2.11.1802 Wien. Sänger (Tenor), Kirchenmusiker, Komponist. Begann als Tenorist und Choralist an St. Michael und übernahm dort nach dem Tod des Vaters die Stelle als Regens chori (1802 folgte ihm K. Strasser nach); bis 1783 ist er weiters als Tenorist an der Kapelle im Kölner Hof und an St. Anna belegt, zeitweise war er auch an der Minoritenkirche tätig (alle Wien I). Ab 1789 sang er als überzähliger Hoftenorist unentgeltlich auch in der Hofkapelle, in die er 1793 aufgenommen wurde und wo er ab 1796 zudem das Hofmusikarchiv sowie die Sängerknaben betreute. Ende 1798 stieg Sp. noch zum titulierten Kapellmeister-Substitut A. Salieris auf. Ab 1777 war er Mitglied und ab 1784 Assessor der Tonkünstler-Sozietät, bei der er auch als Solist auftrat. 1785 wurde er (fast zeitgleich mit J. Haydn) Mitglied der Loge Zur wahren Eintracht (Freimaurer). Seine kirchenmusikalischen Werke wurden bis zur Mitte des 19. Jh.s in österreichischen, böhmischen, mährischen und ungarischen Klöstern und Kirchen viel gespielt.
Kirchenmusik (Messe, Requiem, Gradualien, Offertorien, Motetten, Vesper, Salve regina).
Maria Margaretha Thekla: * 23.9.1753 Wien, † 24.4.1788 Wien. Sängerin. Sang 1775 in der UA von J. Haydns Il ritorno di Tobia die Anna (ihre Schwester M. M. den Raphael). Am 2.2.1778 ehelichte sie F. X. Flamm. Bis 1783 ist sie als Kontraaltistin an der Kapelle im Kölner Hof (Wien I) belegt.
Maria Barbara: * 18.7.1755 Wien, † 31.5.1801 Wien. Sängerin. War bis 1783 Sopranistin an der Kapelle im Kölner Hof. 1784 heiratete sie den Beamten Johann Steiner, ihr Trauzeuge war ihr Schwager C. Frieberth.
Ignaz Vincenz Ferrer Liberatus: * 31.10.1757 Wien, † 7.12.1811 Wien. Sänger (Tenor), Komponist. War Tenorist der Wiener Hofkapelle (ab 1800) und an St. Michael sowie an den ehemaligen Kapellen an der Minoritenkirche (Italienische Nationalkapelle), im Trattnerhof und Kölner Hof, an der ehemaligen Kirche St. Ivo und an der Universitätskirche (alle Wien I). 1793 wurde er Mitglied der Tonkünstler-Sozietät und 1803 nach dem Tod seines Bruders G. kurzzeitig mit der Aufsicht über die Hofsängerknaben betraut.
Kirchenmusik.
MGG 12 (1965); NGroveD 23 (2001); L. Vobruba/I. Fuchs in StMw 34 (1983); NGroveDO 4 (1992); K-R 1997 u. 2000; Riemann 1975; Kosch 4 (1998); Köchel 1869; EitnerQ 9 (1903); Ulrich 1997; C. F. Pohl (Hg.), Denkschrift aus Anlass des hundertjährigen Bestehens der Tonkünstler-Societät 1871; C. F. Pohl, Joseph Haydn, 3 Bde. 1875–1927; O. Biba in Jb. f. österr. Kulturgesch. I/2 (1971); H. C. R. Landon, Haydn 2 (1978); K. Schütz, Musikpflege an St. Michael in Wien 1980; U. Tank, Studien zur Esterházyschen Hofmusik von etwa 1620 bis 1790 , 1981; M. B. Pagel, Die kk Hofsängerknaben zu Wien 1498 bis 1918, 2009; A. Raab et al. (Hg.), Das Haydn-Lex. 2010; J. F. Schönfeld, Jb. der Tonkunst von Wien u. Prag 1796; Taufbuch 1708–65 der Pfarre Hafnerbach, pag. 90; Trauungsbuch 1738–55 der Pfarre St. Michael (Wien I), pag. 454; Taufbuch 1748–55 der Pfarre St. Michael, pag. 160, 306; Taufbuch 1756–64 der Pfarre St. Michael, pag. 68; Taufbuch 1751–52 der Dompfarre St. Stephan (Wien I), fol. 246r; Taufbuch 1753–54 der Dompfarre St. Stephan, fol. 170r; Trauungsbuch 1773–84 der Pfarre St. Michael (Wien I), pag. 198; Trauungsbuch 1782–85 der Dompfarre St. Stephan, fol. 211f; Sterbebuch 1784–88 der Dompfarre St. Stephan, fol. 265; Sterbebuch 1792–1806 der Schottenpfarre (Wien I), fol. 129
Christian Fastl