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Spech, Spech, true Johann (János)
* 1767 -12-1818.12.1767 Pressburg/Ungarn (Bratislava), 1836 -11-2424.11.1836 Oberlimbach (Felsőlendva)/Ungarn (Grad/SLO). Komponist. Trat nach juridischen und wahrscheinlich auch musikalischen Studien in Pest (Budapest) in den Staatsdienst ein. Er war Kompositionsschüler von J. Haydn, der ihm 1800 in Eisenstadt ein Zeugnis ausstellte, dem zufolge er unter seiner „Leitung und aufsicht die höhere Setzkunst […] erlernet und darin solche fortschritte“ gemacht habe, „daß er einer jeden Musickschule sowohl als Directeur, theils auch als Lehrer im Clavier, und der Orgel vorstehen könne […]“. 1804 wieder in Pest als Klavierlehrer in adeligen Kreisen (u. a. stand er auch in den Diensten von Franz Graf Brunsvick, des Freundes von L. v. Beethoven), wurde er 1809 Hauskomponist bei Josef Baron Podmaniczky und war 1812–15 Kapellmeister am deutschen Theater in Pest (dort 1814 UA seiner großen romantischen Oper Ines und Pedro). Sp. war wahrscheinlich auch der Dirigent der von Beethoven zur Eröffnung dieses Theaters komponierten Bühnenmusik (Die Ruinen von Athen, König Stephan). 1816–18 hielt er sich in Paris auf, 1821 erfolgte in Pest die UA seiner komischen Oper Der Vogel des Bruders Philipp, ab 1824 (1829?) lebte er in Wien. Er war ein Freund von Leopold Graf Nádasdy und wurde in der Gruft dieser Familie in Oberlimbach bestattet. „Unter dem starken Einfluß des Wiener spätklassischen und frühromantischen Stils ( W. A. Mozart , Fr. Schubert ) stehend, nimmt er eine wichtige Position in der Anfangsphase des ungarischen Kunstlieds ein.“ (ÖBL).
Werke
gedruckt u. a.: Streichquartette, Klavierwerke, Lieder, Missa solemnis, Oratorium u. mehrere Kantaten; mehr als 100 Lieder auf dt., ital. u. frz. Texte; als erster Komponist in größerer Anzahl Lieder auch auf ungarische Texte; Autographe A-Wgm.
Schriften
Über den heutigen Zustand der Musik in Paris, und den Geschmack in derselben, in: Allgemeine musikalische Ztg. mit besonderer Rücksicht auf den österr. Kaiserstaat 6 (1822).
Literatur
ÖBL 58 Lfg. (2006); NGroveD 24 (2001); MGG 12 (1965); Weinmann 2/10 (1966); Schilling 6 (1838); Wurzbach 36 (1878); ZeneiL 3 (1965); Theater-Ztg. 7/41–43 (1814); J. Bartalus, Magyar Orpheus 1867, 16; R. Federhofer-Königs in Mf 18 (1965); D. Bartha (Hg.), J. Haydn. Gesammelte Briefe u. Aufzeichnungen 1965; G. Elberfeld, Das ungarische Kunstlied zur Zeit der Wr. Klassik 1998; H. Belitska-Scholtz/O. Somorjai (Hg.), Dt. Theater in Pest u. Ofen 1770–1850, 1–2, 1995.

Autor*innen
Hubert Reitterer
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Hubert Reitterer, Art. „Spech, Johann (János)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0010755f
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0010755f
GND
Spech, Johann (János): 103950176
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