Sein Bruder
P. Severinus OSB (Melchior): * 19.1.1672 Aussee, † 21.2.1724 Mühlgrub/OÖ. Regens chori, Musiker. Sohn des Ratsbürgers, Eisenniederlegers und Gastwirts Kaspar und der Lucia St. Er trat in das Kloster St. Nikola in Passau ein, wo er 16.1.1695 seine Profess ablegte. Am 6.1.1696 wurde er zum Priester geweiht. Etwa 1699 wurde St. Regens chori in St. Nikola. Dieses Amt übte er bis etwa 1716 aus. 1721 ging er zur Genesung einer Krankheit in das Stift Schlierbach, wo sein Zwillingsbruder P. Christian OCist (Balthasar; * 19.1.1672 Aussee, † 1740?) 1715–40 Abt war. Beigesetzt wurde St. in der Schlierbacher Krypta.
Leopolds Neffe
P. Nonnos OSB (Johannes Balthasar): * 23.12.1696 (Bad) Aussee, † 14.11.1783 Kremsmünster/OÖ. Geistlicher, Dichter und Regens chori. Zunächst Schüler in Admont, trat er 1716 in das Stift Kremsmünster ein und setzte seine Studien in Salzburg fort (Priester 1723), nun erst widmete er sich der Musik. 1725–39 Professor am Gymnasium, ab 1726 auch Leiter des Stiftstheaters, 1739–47 Regens chori (als solcher sehr erfolgreich, als Komponist hielt er sich offenbar zurück), anschließend Schaffner (= Verwalter; unter ihm wurden die akademische Kapelle und die berühmte Sternwarte erbaut sowie die Ritterakademie errichtet, darin eine eigene Kirchenmusik, Positiv von I. Egedacher) und zeitweise auch Prodirektor der Philosophischen Lehranstalt und Regens der Ritterakademie.
Theologische Schriften, Breviarium Sodalis Parthenii (Gebetbuch der Studentenkongregation, Steyr 1747), Schuldramen (u. a. Thomas Morus, Agapitus, Alexius).
H. W. Schmitz, Passauer Musikgesch. 1999, 363, 519f; Kellner 1956; A. Kellner, Profeßbuch; Wurzbach 37 (1878), 73; StMl ²2009; Trauungsbuch 1665–89 der Pfarre Bad Aussee, pag. 358; Taufbuch 1660–73 der Pfarre Bad Aussee, pag. 107 und 424; Taufbuch 1688–1700 der Pfarre Bad Aussee, pag. 494f.
Klaus Petermayr
Christian Fastl