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StanzingerStanzingertrue (eig. Stänzinger; ab 1769 von und zu Gullingstein), Joseph Jacob Ignaz Xaver
* 1747-09-2222.9.1747 Leoben/St, † 1828-11-1313.11.1828 München/D. Beamter und Komponist. St. stammte aus einer jener steirischen Familien, die es durch den Abbau von Eisenerz und dem Handel damit zu Wohlstand gebracht hatten. Sein Halbonkel Franz Xaver Joseph St. wurde 1769 von K.in Maria Theresia (I) nobilitiert (formal erfolgte die Bestätigung einer Adelserhebung durch Johann Seyfried von Eggenberg 1699), offenbar war dadurch auch I. St. berechtigt, das Adelsprädikat zu führen (das Adelsdiplom ist hier etwas vage). 1765 begann er ein Philosophiestudium an der Univ. Graz. Später stand er in Diensten des Fürstbischofs von Passau, von dort kommend erhielt er 1777 die Stelle eines Klosterrichters in Gotteszell/D, musste aber die um 19 Jahre ältere Witwe seines Vorgängers heirateten (13.1.1778 Gotteszell), die drei Kinder mit in die Ehe brachte. Seine Tätigkeit als Klosterrichter endete 1803, als der Wirtschaftsbesitz des Klosters an den Staat überging, gleichzeitig wurde er aber zum Administrator bestellt und mit der Oberaufsicht über die Wirtschaftsverwaltung betraut. 1804 erfolgte seine Pensionierung, 1805 war er Trauzeuge seines Bruders Johann Joseph Xaver (* 12.12.1750 Leoben), der Mautbeamter in Neuburg am Inn/D war. Später wohnte er in Deggendorf/D (ca. 1813) und München (bereits vor 1819). 1819 ist ein Erholungsaufenthalt (Kur und Sommerfrische) in Bad Gastein/Sb belegt. Sein Nachlass wurde versteigert. Über St.s musikalische Ausbildung ist nichts bekannt, seine Werke sind unter St. und Gullingstein überliefert, v. a. in bayerischen Archiven. Franz Xaver Kreutner soll sein Klavier- und Generalbassschüler gewesen sein.
Ehrungen
Königlich Bayerischer Hofrat 1784.
Werke
1 Oratorium, 3 Messen, 5 Offertorien, 3 Konzerte, 4 Divertimenti, 12 Tänze.
Literatur
J. Andritsch, Die Matrikeln der Univ. Graz. 4: 1711–1765 (2002), 289; M. Schöberl, Blumenlese aus Bad-Gastein 1854, 74f; A. Pantz, Die Gewerken im Bannkreise des Steir. Erzberges 1918, 330ff; Taufbuch 1715–63 der Pfarre Leoben-St. Xaver, pag. 208 u. 229; Trauungsbuch 1767–1806 der Pfarre Vilshofen/D, pag. 660; https://opac.rism.info/ (1/2022); www.gda.bayern.de/findmitteldb/Suche/Archiv/ (1/2022); ÖStA (AVA/Adel HAA AR 938.10); Mitt. Freundeskreis Kloster Gotteszell e. V. (von Vereinsmitgliedern erarbeitete Kurzbiographie); eigene Recherchen.

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
28.4.2022
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Stanzinger (eig. Stänzinger; ab 1769 von und zu Gullingstein), Joseph Jacob Ignaz Xaver“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 28.4.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003d61f9
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003d61f9
GND
Stanzinger(eig. Stänzinger; ab 1769 von und zu Gullingstein), Joseph Jacob Ignaz Xaver: 131618822
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