Seine Kinder
Nanette (Maria Anna), verh. Streicher: * 2.1.1769 Augsburg, † 16.1.1833 Wien. Klaviermacherin, Pianistin und Sängerin (Mezzosopran). Wurde wie ihr Bruder Matthäus Andreas vom Vater ausgebildet. Im Alter von 5 Jahren trat sie als Pianistin erstmals öffentlich auf. Sie heiratete 1793 A. Streicher und führte die Tradition des väterlichen Betriebes in Wien fort.
Matthäus Andreas (André): * 12.12.1776 Augsburg, † 6.5.1842 Wien. Klaviermacher. Übersiedelte 1794 mit seiner Schwester nach Wien, wo sie eine gemeinsame Werkstätte eröffneten (bis 1802). 1796 heiratete er Josefa, geb. Dischler († 22.4.1855 Wien), 1803 erhielt er das Meister- und das Wiener Bürgerrecht.
Johann Heinrich: * 9.8.1780 Augsburg, † 17.5.1831 Wien. Klaviermacher. Erhielt 1811 die Befugnis. Sein Sohn Georg (1814–?) war Klavierstimmer.
Friedrich: * 26.5.1784 Augsburg, † 5.5.1809 Wien. Pianist, Komponist. Kam 1794 mit seinen Geschwistern nach Wien und studierte Musik bei J. G. Albrechtsberger. Er konzertierte 1806–09 (u. a. mit Werken von L. v. Beethoven) und gab Klavierunterricht in Wien. Er war mit der Pianistin Karoline Haas (Haar, ?–?) verheiratet.
Operetten; Pantomime Die Fee Radiante; Violinkonzert, Märsche, Klavierwerke; Lieder.
Matthäus Andreas’ Sohn
Carl Andreas: * 4.9.1797 Wien, † 28.8.1863 Wien. Klavierbauer, Komponist. Wurde im Klavierspiel und -bau unterwiesen und war Kompositionsschüler von E. A. Förster. 1818 trat er in einem Gastspiel der A. Catalani auf, 1823 gab er ein eigenes Konzert, 1824 konzertierte er in Ofen (Budapest). 1829 wurde ihm die Befugnis erteilt. 1830–36 unternahm er Reisen durch ganz Europa, um Erfahrungen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen. 1841 kaufte er die Fabrik von C. Graf, wo er einen Musiksalon führte, 1842 leistete er den Bürgereid. Seine Instrumente wurden von den bedeutendsten Pianisten der Zeit bevorzugt verwendet.
Walzer Friedensklänge f. Orch. 1856; Kammermusik, Klavierstücke (s. Wurzbach).
Th. Bolte, Die Musikerfamilien St. u. Streicher 1917; NGroveD (2001) [J. G. A. St.; mit weiterer Lit.]; Wurzbach 38 (1879); Hopfner 1999; MGG 12 (1965); Riemann 1961 u. 1975; Czeike 5 (1997); ADB 35 (1893); H. Haupt in StMw 24 (1960); Ottner 1977; GerberNTL 4 (1813/14) [F. St.]; DBEM 2003; MGÖ 2 u. 3 (1995).