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Steinbauer, Steinbauer, true Othmar Franz
* 1895-11-066.11.1895 Wien, † 1962-09-055.9.1962 Wien. Musikerzieher, Musiktheoretiker und Komponist. Der Sohn eines aus Strassegg/St stammenden Bürodienders besuchte die Lehrerbildungsanstalt in Wien XVIII (Michaelerstr. 10), wurde nach dem Kriegsdienst Violinschüler von O. Ševčik und G. Feist, Theorie studierte er bei J. Marx und zuletzt auch A. Schönberg. Lebte 1922/23 in Berlin, wo er mit Max Deutsch eine Gesellschaft für moderne Musikaufführungen gründete. Nach seiner Rückkehr nach Wien 1924 arbeitete er als Musiklehrer (Violine, Theorie) und befasste sich mit Fragen der Tonalität. 1928–31 konzertierte er mit seiner Wiener Kammer-Konzert-Vereinigung in Wien und auch in Deutschland. Nach einer entscheidenden Begegnung mit J. M. Hauer entwickelte er gegen 1935 eine eigene Kompositionstechnik, die er ab den späten 1950er Jahren als Klangreihenlehre bezeichnete und für die er eine von der Hauers abweichende, nicht mehr an den Klaviertasten orientierte sog. „panchromatische“ Zwölftonnotenschrift erfand (Notation). 1935 ging er abermals nach Berlin und wurde Mitarbeiter am Staatlichen Institut für deutsche Musikforschung. 1938–45 war er als Leiter der Musikschule (später Konservatorium) der Stadt Wien (Musiklehranstalten Wien) tätig. Nach seiner Entlassung zunächst mit Violinunterricht und der Konstruktion moderner „Viellen“ (Patent 1951; Streichinstrumentenbau) befasst, war er 1952–61 Violinlehrer an der Akademie (später Hochschule) für Musik und darstellende Kunst in Wien, wo er 1959–61 auch einen Sonderlehrgang für Klangreihenlehre führte. Seit 16.9.1917 verheiratet mit V. Thern.
Schriften
Das Wesen der Tonalität 1928; Die moderne Vielle – ein neues Streichinstrument in ME 4 (1951); Lehrbuch der Klangreihen-Komposition – Melos und Sinfonie der zwölf Töne [unvollendetes Ms.].
Werke
über 30 Kompositionen, davon gedruckt: 6 Bicinien f. Sopranblockflöte in C und Altblockflöte in F, Tricinium „Die Ros’ ist ohn’ Warum“.
Literatur
Verein am Seminar für Klangreihenkomposition in Wien (Hg.), Gedenkschrift zum 75. Geburtstag von O. St. 1970; H. Kratochwil/H. Neumann (Hg.), Mitteilungsbl. des Vereins am Seminar für Klangreihenkomposition in Wien (vor 1970, vervielfältigt, mit WV); MGÖ 3 (1995); Riemann 1975; Czeike 5 (1997); Taufbuch der Pfarre Votivkirche (Wien IX) 1895–97, fol. 24.

Autor*innen
Rudolf Flotzinger
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Rudolf Flotzinger, Art. „Steinbauer, Othmar Franz“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e34c
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001e34c
GND
Steinbauer, Othmar Franz: 122799488
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