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Steiner, Steiner, true Lois (Alois)
* 1907 -06-077.6.1907 Probst bei Steirisch Laßnitz/St, † 1989 -05-022.5.1989 Graz-St. Veit (Graz XII). Lehrer, Sänger, Chorleiter, Volksmusiksammler. Aufgewachsen in einer Kirchensingerfamilie in Karchau bei St. Lambrecht/St. Vater Cölestin Steiner (1879–1960), war Zimmermann, Mutter Aloisia, geb. Winkler (1887–1969) Land- und Gastwirtin, sieben Geschwister. Erster Religionsunterricht beim Volkskundler P. Romuald Pramberger OSB (1877–1967) aus dem Stift St. Lambrecht, erster Musikunterricht beim St. Blasener Organisten Viktor Gobald, vulgo Schilcher. 1918–23 Sängerknaben in St. Lambrecht, danach Gymnasium und Lehrerbildungsanstalt in Graz. Erste Stelle an der Volksschule in Knittelfeld, wo er den dortigen MGV der „Kärntner“ leitete. Gesangsstudium u. a. bei H. Thöny. 1934 nach Graz versetzt, weitere Gesangsstudien am Konservatorium, Tenorsolist u. a. im Grazer Dom unter Domkapellmeister A. Lippe. 1936 Heirat mit Paula Ortner (1909–81), drei Kinder. 1940 zur Wehrmacht eingezogen, ab 1942 mehrere Jahre als lyrisch-jugendlicher Tenor Mitglied der Grazer Oper. Nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft, Volksschullehrer in Graz-St. Veit, ab 1963 Direktor der Sonderschule „Am Damm“ in Graz. St. leitete den St. Veiter Kinderchor, den MGV Andritz, den Frauenchor der Liedertafel Andritz, den Alpenvereinschor Graz, er gründete den Hochschulchor der Montanuniv. Leoben und den Chor der Ursulinen in Graz; Obmann des Musikvereines St. Veit-Andritz. 1946–89 betreute er Chor und Orchester der Kirche St. Veit, für die er alle notwendigen Partituren, Stimmen und Texte selbst schrieb. 1946–69 dirigierte er mehrmals die Alten Krippen- und Hirtenlieder in der Grazer Antoniuskirche, die 1916 von Viktor v. Geramb (1884–1958) und V. Zack eingeführt worden waren. Für diese Aufführungen ließ St. die von ihm gesammelten Lieder u. a. von W. Bloch, E. L. Uray und F. Zehrer bearbeiten. 1970–88 gestaltete er die Alten Krippen- und Hirtenlieder in St. Veit.

Seine Volksmusik-Sammeltätigkeit begann St. vor dem Zweiten Weltkrieg, angeregt durch seinen Musiklehrer J. J. (Hans) Legat. Er sammelte v. a. geistliche Lieder und fertigte zahlreiche Abschriften aus den Textbüchern der Kirchensinger in St. Blasen/St und Karchau/St an, darunter das Weihnachtslied O Jubel, o Freud, das 1936 im Österreichischen Liederblatt erschien, dadurch weit verbreitet wurde und heute (2015) allgemein bekannt ist. Seine Liedersammlung befindet sich in einem Privatarchiv in St. Veit sowie z. T. in Abschriften im Steirischen Volksliedwerk (Volksliedarchiv).


Gedenkstätten
L.-St.-Weg (Graz-Andritz).
Ehrungen
päpstlicher Silvesterorden 1968; Georg Kotek-Medaille der Österr. Ges. f. Volkslied- u. Volkstanzpflege 1972; Erzhzg. Johann-Forschungspreis des Landes Steiermark 1973; Ehrenzeichen in Silber der Stadt Graz 1976; Prof.-Titel 1978; Großes goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark 1987.
Werke
Mein Liederbuch 1987; Lustig ist das Hirtenleben 1989; Maria, schönste Schäferin 1991.
Literatur
E. M. Hois/W. Deutsch, Slg. L. St. – Lieder des Weihnachtsfestkreises 1995 (= COMPA 4/1).

Autor*innen
Eva Maria Hois
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Eva Maria Hois, Art. „Steiner, Lois (Alois)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x00107580
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x00107580
GND
Steiner, Lois (Alois): 134611209
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