Stephen John Seymour: * 1762-04-044.4.1762 London, † 3-/16-1515./16. [nicht 19.] 3.1796 London. Komponist. Sohn des aus Italien stammenden Violinisten, Kontrabassisten und Musiklehrers Stefano St. (ca. 1725 – ca. 1781), der seit 1747 auf den Britischen Inseln lebte (ca. 1750 in Dublin, ab ca. 1753 in London). Erster Violin- und Cembalounterricht in London, danach Kompositionsstudium ab ca. 1775/76 am Conservatorio San Onofrio in Neapel (Napoli/I). Im Herbst 1779 ist er als Cembalist in Florenz (Firenze/I) bezeugt. Mit dem befreundeten Tenor M. W. Kelly unternahmen St. und seine Schwester Reisen durch Italien, 1781 kehrte St. nach London zurück. 1785 und im Herbst 1786 reiste er nach Wien, wo er über kaiserlichen Auftrag zwei erfolgreiche Opern schrieb und sich mit W. A. Mozart befreundete, der St. musikalisch beeinflusst hat, wenngleich er nicht sein Lehrer gewesen sein dürfte. Im Frühjahr 1787 kehrte St. gemeinsam mit seiner Schwester, M. Kelly und Th. Attwood nach London zurück und wurde ans King’s Theatre engagiert. Zu Beginn der Saison 1788/89 wechselte er an das Drury Lane Theatre, an dem er als erfolgreicher Komponist bis zu seinem Tod blieb. 1787 hatte er mehrere Werke europäischer Komponisten nach London mitgebracht, die von ihm erstmals veröffentlicht wurden, darunter Mozarts Rondo KV 494 und das Klaviertrio KV 564.

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Nancy (Anna; eig. Ann Selina): * 27.10.1765 London, † 24.8.1817 Dulwich/GB. Sängerin (Sopran/Mezzosopran). Erhielt ersten Gesangunterricht in London von Venanzio Rauzzini, in dessen Oper L’ali d’amore sie bereits 1776 ihr Operndebüt gab, und Antonio Sacchini. 1778 kam sie nach Italien und bereiste in Begleitung ihres Bruders zahlreiche italienische Städte, in denen sie 1779–83 als gefeierte Opernsängerin auftrat (u. a. Florenz, Lucca/I, Mailand (Milano/I), Turin (Torino/I), Parma/I, Venedig [Venezia/I]). 1783 kam sie als Primadonna nach Wien, wo sie bis 1787 blieb und Komponisten wie G. Paisiello, V. Martín y Soler (Lilla in Una cosa rara, A. Salieri (Gräfin in La scuola dei gelosi) und Mozart (Susanna in Le nozze di Figaro) Rollen für sie schrieben. 1787 kehrte sie nach London zurück, sang zunächst am King’s Theatre und 1789–96 am Drury Lane Theatre. Einer ausgedehnten Europareise (1797–1801) folgte 1801–05 noch ein Engagement am Royal Theatre Covent Garden, bis St. ihre Karriere am Drury Lane Theatre ausklingen ließ (1805–08). N. St. hatte, seit 1784 – wenngleich äußerst unglücklich – mit dem englischen Komponisten John Abraham Fisher (1744–1806) verheiratet, ein turbulentes Privatleben. So war sie mit dem Bass Francesco Benucci (ca. 1745–1824) und V. Martín y Soler ebenso liiert wie mit Lord Barnard (William Henry Vane of London, später Hzg. v. Cleveland) und dem englischen Tenor John Braham (1774–1856). Enge Verbindungen hatte sie auch zu K. Joseph II. und dem späteren englischen Kg. George IV.

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