Seine Söhne
Joseph Hieronymus Michael (später Joseph Franz, auch Johann Joseph, Joseph d. Ä.): * 25.7.1694 Wien, † 27.8.1750 Wien. Sänger (Tenor), Violinist. War möglicherweise Sängerknabe an St. Stephan, wo vielleicht J. M. Zacher oder J. J. Fux sein Lehrer war. 1708–12 Violin-Scholar der Hofmusikkapelle, 1712–20 Sänger in der Kapelle der Kaiserinwitwe Amalia Wilhelmine (1673–1742; Witwe K. Josephs I.). Von dort erfolgte 1719 auf die Fürsprache Fux’ seine Aufnahme als Tenorist in die HMK (bis 1750), wobei er auch als „guter Violinist“ bezeichnet wurde. Sänger an St. Stephan (ca. 1731). 1723 wirkte er bei der Aufführung der Krönungsoper Costanza e fortezza von J. J. Fux in Prag mit.
Violinkonzerte?
Franz Anton: * 11.9.1695 Wien, † zw. 17.11./8.12.1731 Wien [vermisst seit 17.11., Leichnam am 8.12. im Prater verscharrt gefunden]. Violinist. War 1708–12 Gesang-Scholar in der HMK, der er als Violinist 1718–31 angehörte. Er spielte auch – zumindest 1717–20 – in der Kapelle von Eleonora Magdalena (1655–1720; Witwe K. Leopolds I.). Sein Trauzeuge (1722) war K. Reinhard, seine Tochter Maria Elisabeth Johanna (* 1.8.1723, † 13.4.1802 Alsergrund [Wien IX], seit 1744 verh. Auernhammer) war die Mutter von J. B. Auernhammer.
Johannes Carl: * 27.5.1697 Wien, † 19.11.1785 Wien. Kammerdiener, Musiker, Komponist. War bereits 1744 Mitglied der Kapelle von Hzg. Franz Stephan v. Lothringen, des späteren K.s Franz I. Maria Theresia [I]). Bei seinem Tod erscheint er als „pensioniert[er] k. k. Kammermusikus“.
3 Messen.
Leopold Thomas: * 20.12.1700 Wien, † 21.10.1757 Wien. Kammerdiener, Musiker, Komponist. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt, anlässlich seiner Verehelichung 1738 erscheint er als Kammerdiener und Kammermusikdirektor des Hzg.s Franz Stephan v. Lothringen (K. Franz I.).
Amarilli e Nise 1727 (pastorale Kantate f. 2 Singstimmen u. Orch.), Concerto a 4tro [recte: 5], Intrada, Partiten.
Anton Mathias: * 14.9.1706 Wien, † 7.11.1764 Wien. Kammerdiener und Instrumentalist. Gehörte ebenfalls der Kapelle von Hzg. Franz Stephan von Lothringen (K. Franz I.) an, wird 1736 anlässlich seiner Verehelichung als Kammerdiener und „Cammer Musicus“ des Herzogs bezeichnet.
Joseph Ferdinand (Joseph d. J.): * 26.4.1708 Wien, † 11.6.1771 Wien. Sänger (Tenor), Hofbeamter, Komponist. Sein Taufpate war Joseph I. J. F. gehörte zunächst 1728/29 als Sänger mit sehr geringem Gehalt der HMK an, tauschte die Stelle aber gegen die einträglichere eines Kammerdieners des späteren K.s Franz I., bei dem er bis vor 1738 auch Leiter der Kammermusik war. Seine musikalischen Aktivitäten waren geringer als die seiner Brüder, beruflich stieg er jedoch bis zum Schlosshauptmann des Schlosses Belvedere (Wien IV) auf. Er war zwar der bekannteste T., seine Kompositionen werden jedoch – obwohl z. T. gedruckt – als unattraktiv eingestuft (NGroveD).
Violinkonzerte, Violinsonaten, Klaviersonaten; Menuette.
Der siebente Bruder, Matthias Ignaz (* 4.5.1699 Wien, † ?), trat in den Minoritenorden ein.
J.s Sohn Franz de Paula Johannes Nepomuk Thomas: * 18.12.1721 Wien, † 8.1.1750 Wien. Violinist. Gehörte ab 1741 bis zu seinem Tod der Kapelle von Elisabeth Christine (1691–1750; Witwe K. Karls VI.) an (Nachfolger J. Tuma). Sein Bruder Johann Georg Karl (* 1.2.1731 Wien, † 3.2.1761 Wien) war ebenfalls Musiker, seine Schwester Maria Elisabeth Catharina (* 11.10.1732 Wien, 1751 verh. Helferstorfer) war die Schwiegermutter von A. Salieri.
MGG 13 (1966) u. 16 (2006); NGroveD 25 (2001); H. Vogg, Franz Tuma (1704–1774) als Instrumentalkomponist nebst Beiträgen zur Wr. Musikgesch. des 18. Jh.s, Diss. Wien 1951, 81–87; U. Lampert, Musik u. Musiker am Hof von K. Josef I., Dipl.arb. Wien 1998, 78f; M. Eybl in StMw 45 (1996); L. R. v. Köchel, Johann Josef Fux 1872. I. Kubiska-Scharl/M. Pölzl, Die Karrieren des Wr. Hofpersonals 1711–1765, 2013, 337 u. 345; K-R 1997; Wurzbach 45 (1882); EitnerQ 9 (1903); Köchel 1869; R. Topka, Der Hofstaat Kaiser Karl VI. , Diss. Wien 1954; M. Lorenz in Eighteenth-Century Music 3/2 (2006); W. Brauneis in Jb. der Österr. Ges. zur Erforschung des 18. Jahrhunderts 29 (2014); Dlabacž 1815; MGÖ (1995); Wienerisches Diarium 10.1.1750, 8, 7.2.1761, 6; Tauf- und Trauungsbuch 1619–1755 der Burgpfarre (Wien I), pag. 457 u. 610f; Taufbuch 1694–95 der Dompfarre St. Stephan, pag. 118; Taufbuch 1695–96 der Dompfarre St. Stephan, pag. 51; Taufbuch 1696–98 der Dompfarre St. Stephan, pag. 296; Taufbuch 1699–1701 der Dompfarre St. Stephan, pag. 52 u. 1123; Taufbuch 1705–07 der Dompfarre St. Stephan, fol. 295r; Taufbuch 1721–25 der Schottenpfarre, fol. 39r u. 155v; Taufbuch 1707–09 der Dompfarre St. Stephan, fol. 277r; Taufbuch 1730–32 der Dompfarre St. Stephan, fol. 147r; Taufbuch 1732–34 der Dompfarre St. Stephan, fol. 25r; Trauungsbuch 1691–93 der Dompfarre St. Stephan, pag. 480; Trauungsbuch 1717–20 der Schottenpfarre (Wien I), fol. 181r; Trauungsbuch 1737–40 der Schottenpfarre, fol. 84r; Trauungsbuch 1735–37 der Dompfarre St. Stephan, pag. 408; Trauungsbuch 1741–45 der Dompfarre St. Stephan, fol. 544r; Trauungsbuch 1745–47 der Dompfarre St. Stephan, fol. 35v; Trauungsbuch 1751–52 der Dompfarre St. Stephan, fol. 17v; Trauungsbuch 1775 der Dompfarre St. Stephan, fol. 279v; Sterbebuch 1761–64 der Dompfarre St. Stephan, pag. 5; Sterbebuch 1800–06 der Alservorstadtpfarre, fol. 69; WStLA (G. Gugitz, Auszüge aus dem TBP 18. Jh. [Archivbehelf]; TBP 1731 [26.12.], 1742, 1750, 1757, 1761, 1764, 1771, 1785; Portheim-Kat.).