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Tjuka, Tjuka, Josef Familie
Josef (Josephus): * 1816-03-077.3.1816 Morawitschan/Mähren (Moravičany/CZ), † 1881-01-2020.1.1881 Olmütz/Mähren (Olomouc/CZ). Organist und Pädagoge. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. 1857–81 war er als Organist an der Pfarre St. Moritz in Olmütz tätig. 1860–63 sowie 1865–70 leitete er den dort ansässigen Männergesangverein. 1865 gründete er die erste Olmützer Klavierschule, in der zusätzlich auch Harmonielehre unterrichtet wurde. Darüber hinaus lehrte er 1871–78 Gesang am Olmützer k. k. Gymnasium und saß zumindest 1859 im Ausschuss des Musikvereins Olmütz. Seine MSch. wurde nach seinem Tod zumindest bis 1888 von seiner Witwe, der Tochter eines Kreisgerichtssekretärs, Maria (Marie, geb. Wisnar [* 17.6.1833 Olmütz, † 18.6.1903 Wien]), die er am 20.8.1859 in Olmütz geheiratet hatte, weitergeführt.
Literatur
Fromme 1876, 109; F. Peyscha, Olmützer Stadt-Schematismus 1859, 19; Mährisches Tagbl. 31.12.1881, [4], 13.6.1885, [4], 11.9.1888, [8], 28.3.1891, [5]; Die Neue Zeit: Olmüzer Ztg. 1.11.1865, 4, 4.7.1867, 3, 23.9.1868, 4; Dt. Nordmährerbl. 25.3.1906, 2; Taufbuch der Pfarre Morawitschau 1799–1832, fol. 40; Trauungsbuch der Pfarre St. Moritz (Olmütz) 1844–73, fol. 159; Sterbebuch der Pfarre St. Michael (Olmütz) 1841–84, fol. 325; Sterbebuch der Pfarre St. Rochus (Wien III) 1903–04, fol. 34; Sterbebuch der Pfarre Matzleinsdorf-St. Florian (Wien V) 1902–03, 1903, fol. 93; www.ancestry.ca (7/2022); https://varhany.moric-olomouc.cz/varhanici (8/2022); eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at; Jahresberichte des k. k. Gymnasiums in Olmütz).


Seine Söhne

Emanuel Franz Josef: * 11.12.1860 Olmütz, † 11.9.1921 Wien. Jurist, Komponist. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er vom Vater in Klavier, Orgel und Musiktheorie. Neben seinem Jusstudium 1878–82 an der Univ. Wien (Dr. jur.) besuchte er bis 1901/02 musikwissenschaftliche Vorlesungen bei G. Adler, E. Hanslick, H. Grädener, M. Dietz und R. Wallaschek. Er nahm privaten Kompositionsunterricht bei F. Krenn und bildete sich ab ca. 1887/88 auf Rat von J. Brahms in Kontrapunkt bei E. Mandyczewski weiter. 1890–97 war er Mitglied des Wiener Akademischen Wagner-Vereins und 1901 – ca. 1912 erster Sekretär des Wiener Tonkünstler-Vereins, in dessen Rahmen er 1907 einen Vortrag über die Reformbestrebungen der Kirchenmusik von Papst Pius X. hielt. Hauptberuflich war T. als Jurist tätig (1885 – ca. 1898 als Notariatskandidat und Verteidiger bei Strafprozessen; 1902 wurde er zum Notar ernannt). Seine Lieder wurden zu Lebzeiten mehrfach durch E. Kerndl u. a. im Bösendorfersaal vorgetragen.


Ehrungen
Weitersheimb’sches Juristenstipendium 1881; Künstlerstipendium des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht 1887; Beethoven-Kompositionspreis der GdM 1889.
Werke
Orchesterwerke (Symphonie in c-Moll o. J., Suite für Streichorchester in D-Dur 1890); Charakterstücke (Die Troika 1902, Märchenbild 1902); Klaviertrios; Lieder; Tänze (Mazurka 1904); Septett f. Kl., Fl., Ob., Klar., Hr. u. 2 Fg. 1905.
Literatur
Eisenberg 1893; Fromme 1891, 179; A. Harrell, The 1896 Vienna Tonkünstler-Verein Competition, Diss. North Texas 2014; Mährisches Tagbl. 28.6.1881, 4, 7.3.1887, 4, 29.3.1890, 4; Dt. Musik-Ztg. 1890, H. 3, 26; Wr. Ztg. 28.12.1897, 26, 8.3.1902, 10, 16.5.1902, 32, 15.3.1907, 3, 7.10.1921, 19; NFP 23.3.1902, 9; Österr. Frauen-Ztg. 26.3.1905, 7; Juristische Bll. 2.4.1922, 63; Taufbuch der Pfarre St. Michael (Olmütz) 1852–63, fol. 223; Sterbebuch der Pfarre Maria Schutz/NÖ 1899–1932, fol. 70; www.demos.ac.at/ (7/2022); www.ancestry.ca (7/2022); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; Jahresberichte des Wr. Akad. Wagner-Vereins; www.anno.onb.ac.at).


Victor Josef: * 21.12.1865 Olmütz, † 16.7.1926 Wien. Jurist. Belegte 1885–87 Kurse in Harmonielehre bei A. Bruckner an der Univ. Wien. Er dürfte aber, wie seine Schwester Maria Ludmilla (verh. Toth [* 30.7.1862 Olmütz, † 23.11.1932 Wien]), keine musikalische Karriere eingeschlagen haben.


Literatur
Taufbuch der Pfarre St. Moritz (Olmütz) 1854–69, fol. 414; Sterbebuch der Pfarre St. Peter (Wien I) 1899–1939, fol. 161; Trauungsbuch der Pfarre St. Rochus (Wien III) 1921–22, fol. 50; Sterbebuch der Pfarre St. Rochus 1928–36, fol. 22; www.demos.ac.at (8/2022).

Autor*innen
Karoline Hochstöger
Letzte inhaltliche Änderung
4.11.2022
Empfohlene Zitierweise
Karoline Hochstöger, Art. „Tjuka, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 4.11.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003dc971
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003dc971
GND
Tjuka, Josef: 1299947530
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Tjuka, Emanuel: 1299951910
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Tjuka, Victor: 1299952690
OBV
Weiterführende Literatur

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