Der Begriff T. umfasst von der rein technischen Signalverarbeitung bis hin zur klangästhetischen Gestaltung und dem künstlerischem Sound Design verschiedenste Teilgebiete, die sich v. a. in ihrem Einsatzbereich unterscheiden: Die Tonstudiotechnik konzentriert sich auf die Bereiche Aufnahme und Speicherung, Mischung (klangliche Gestaltung) und Nachbearbeitung (Editing, Mastering) von Schallereignissen bis hin zum vervielfältigungsfähigen Endprodukt. In Österreich entstanden die ersten Tonstudios bereits in der akustisch-mechanischen Aufnahmeära (1907 Aufnahmestudio der Deutschen Grammophon AG in Wien; Tonträgerproduktion). Die Bühnen- bzw. Beschallungstechnik (PA-Technik) bezeichnet in erster Linie Methode und Praxis der Verstärkung, Bearbeitung und klanglichen Gestaltung von Schallereignissen im veranstaltungstechnischen Bereich (Konzerte, Festivals, Musikfeste, Musiktheaterproduktionen, sonstige Veranstaltungen). Die Rundfunktechnik umfasst neben der Produktion und Gestaltung von Radio- und Fernsehbeiträgen ( Mediengestaltung ) auch die laufende Sendeabwicklung sowie mobile Einsätze im Außenübertragungsbereich. Erste Aktivitäten auf dem Bereich der drahtlosen Musikübertragung gelangen dem österreichischen Pionier der Rundfunktechnik Otto Nußbaumer am 15.6.1904 im Institut für Physik an der Technischen Hsch. Graz. Die Film- und Videotontechnik beschäftigt sich mit der bildbezogenen Aufnahme und Bearbeitung von Originalton (sog. O-Ton), Geräuschen, Musik, Sprache etc. und bedient sich dabei der Methode der nachträglichen, bildgenauen Synchronisation zwischen Bild und Ton. Auf dem Sektor der Herstellung tontechnischer Geräte ist in Österreich die Firma Akustische und Kino-Geräte Ges. m. b. H. (AKG) zu erwähnen.
Das umfangreiche Gebiet der T. erfährt durch den rasch fortschreitenden Technologiewandel laufend Veränderungen. Es haben sich mit der Zeit verschiedene Berufsbilder entwickelt, zu deren Ausübung entsprechende Kenntnisse aus Physik, Elektrotechnik, Musik, Psychologie und einigen weiteren Bereichen vereint mit Teamfähigkeit, Organisationstalent und Kreativität benötigt werden. Ein Aufnahmeteam z. B. besteht aus dem Produzenten (finanzielle, konzeptionelle und zeitliche Planung der Aufnahmesitzungen, Künstlerverträge etc.), dem Aufnahmeleiter (künstlerischer Leiter bei Aufnahme und Abmischung), dem Tonmeister bzw. Toningenieur (Gesamtverantwortlicher für die aufnahmetechnische Realisation, Mittler zwischen künstlerischem Gestaltungsbereich und technischen Umsetzungsmöglichkeiten) und dem Tontechniker (Bedienung der Geräte, Positionierung der Mikrophone etc.). Gegebenenfalls stehen noch Tonassistenten zur Verfügung. Aus Kostengründen werden jedoch häufig die Aufgaben von Produzent und Aufnahmeleiter zusammengelegt, ebenso sind Tonmeister und Tontechniker zu einem Berufsbild verschmolzen.
In Österreich gibt es in der zunehmend multimedial strukturierten Branche folgende Ausbildungsmöglichkeiten: Lehrausbildung im Bereich Elektronik, z. B. KommunikationstechnikerIn – Audio- und Videoelektronik, ElektroinstallateurIn, ElektromechanikerIn; Fachschule, berufsbildende höhere Schule oder Kolleg für Elektrotechnik; Höhere Technische Bundeslehranstalt für Kunst und Design, Ausbildungszweig Audiovisuelles Mediendesign (Graz); Höhere Technische Bundeslehranstalt für Elektrotechnik; Kolleg für Elektronik (Graz, Linz, Wien); Betriebsinterne Ausbildung ORF; TontechnikerInnenkurs (School of Audio Engineering [SAE], Wien); Studium Tonmeister (Universität für Musik und darstellende Kunst Wien); Studium der Elektrotechnik, Studienzweig Elektrotechnik – Toningenieur (TU Graz gemeinsam mit MUniv. Graz).
M. Elste in Kleines Tonträgerlex. 1989 [Aufnahmeteam]; K. Höllbacher in J. W. Wohinz (Hg.), Die Technik in Graz. Aus Tradition f. Innovation 1999; www.akg.com/mediadatabase/psfile/datei/88/Fakten_Dat4055c1eba2cd8.pdf (10/2005); eigene Erhebungen; Ausbildungsmöglichkeiten: www.ams.or.at/neu/ams/medien.pdf (10/2005); www.mdw.ac.at/I101/iea/tm/ (10/2005); www.tugraz.at/studium/studium/studien/et_ton_de.htm (10/2005); www.sae.edu (10/2005).