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Trepulka, Trepulka, true Johann Ludwig
* 1903-08-1919.8.1903 Wien, † --nach 24.2.1945 Danzig/Ostpreußen (Gdańsk/PL; verm. gefallen). Komponist, Lehrer und Dirigent. Sohn des Volkschullehrers Johann T. (* 13.12.1872 Wien, † 2.2.1951 Wien), der außerdem 1923–45 Regenschori an der Pfarrkirche Neusimmering (Wien XI) war. J. L. erhielt ab 1923 Privatunterricht bei J. M. Hauer und belegte 1924–28 musikwissenschaftliche Lehrveranstaltungen bei R. Haas, A. Orel, G. Adler, H. Grädener, R. Lach, W. Fischer, E. Wellesz und M. Dietz an der Univ. Wien. Am Neuen Wiener Konservatorium (Musiklehranstalten Wien) studierte er 1928–30 Violine, Viola, Klavier und Dirigieren u. a. bei M. Pollak. 1932 Ablegung der Staatsprüfung für Klavier. Neben kammermusikalischen Tätigkeiten war T. bereits ab 1922 als Komponist tätig. Seine Werke der 1920/30er Jahren waren von Hauers atonaler Lehre geprägt. Um 1930 wirkte er auch als Organist. Ab 1932 war er Mitglied des Musikpädagogischen Verbandes sowie 1938/39 Leiter und Lehrer für Violine, Klavier, Blockflöte und Ensemble an der MSch. Hollabrunn/NÖ sowie Musiklehrer an der Oberschule für Jungen ebendort. Im selben Jahr war er auch ehrenamtlicher Kreissachbearbeiter für Musik des Reichsgaus Niederdonau. 1939/40 wirkte er als Instrumentallehrer an der Oberschule für Jungen in Wien und als Kammermusiker in der Hörerziehung an Pflichtschulen. Am 1.4.1940 trat er der NSDAP bei. 1940–42 folgte ein Engagement als Bratschist und Violinist am Deutschen Theater in Krakau (Kraków/PL), wo er ebenfalls Bühnenwerke komponierte und gelegentlich beim Dirigieren aushalf. Im Oktober 1944 wurde er zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und gilt seit Ende Februar 1945 als verschollen. Zu Lebzeiten wurden seine Werke u. a. vom Else-Stein-Quartett (1933) und von den Wiener Symphonikern (1937) uraufgeführt. Ein Bestand seines künstlerischen Nachlasses befindet sich an der Akademie der Künste Berlin. Seine Frau Anna Rosina Katharina (geb. Kratochvil; Kratochwil, Anny; * 4.7.1909 Wien, † 15.9.1994 Burgfarrnbach bei Fürth/D), Tochter eines Modelltischlers, die er am 15.11.1940 in Krakau heiratete, studierte 1926–31 an der Wiener MAkad. Klavier bei Alexander Manhart (1875–1936) und Walter Kerschbaumer (1890–1959). Des Weiteren war sie vermutlich eine Schülerin von G. Donath, R. Stöhr, G. Valker und G. Wiesenthal. Sie beendete ihren Werdegang als Konzertpianistin wohl frühzeitig.
Werke
Sinfonische Messe f. Orch., Orgel und Chor (Licht und Finsternis 1922), Sinfonische Dichtung f. gr. Orch. (Die Göttliche 1937), Variationen f. Orch. über ein eigenes Thema 1940, Lieder für Gesang und Kl., Orchesterlieder, Variationen f. Streichorch., Chorwerke, Bühnenmusik (Pieter Breughel 1944), Klavierstücke.
Literatur
DBE; H. Henck in NZfM 166/5 (2005); NZfM 94/1 (1925), 484; Arbeiter-Ztg. 15.5.1933, 5; Kleine Volks-Ztg. 9.8.1937, 7; Taufbuch der Pfarre Altsimmering 1903, fol. 293 u. 1909, fol. 238; www.herbert-henck.de (1/2022); https://archiv.adk.de (1/2022); DBE Online (https://www.degruyter.com/database/dbe/html?lang=de, 1/2022); www.genteam.at (1/2022); www.demos.at (1/2022); www.familysearch.org (2/2022); Mitt. Archiv GdM (2/2022); eigene Recherchen (www.anno.ac.at; Veranstaltungsarchiv Musikverein; Lehmann-Adressbücher).

Autor*innen
Karoline Hochstöger
Letzte inhaltliche Änderung
28.4.2022
Empfohlene Zitierweise
Karoline Hochstöger, Art. „Trepulka, Johann Ludwig‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 28.4.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003d620b
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003d620b
GND
Trepulka, Johann Ludwig: 10395578X
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