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Uhl, Uhl, true Alfred
* 1909-06-055.6.1909 Wien, † 1992-06-088.6.1992 Wien. Komponist und Pädagoge. Studierte 1927–29 an der Wiener MAkad. (Reifeprüfung 1929) und 1929–32 an der Fachhochschule für Musik und darstellende Kunst Komposition bei Fr. Schmidt (Diplom 1932). 1932–38 im Ausland (Zürich/CH, Paris, Berlin, Amsterdam, Istanbul/TR) v. a. als Filmkomponist tätig (für die Züricher Praesens-Film, Tobis-Paris und Tobis-Berlin). 1938 kehrte er nach Wien zurück. 1940–43 Militärdienst (Arbeitskommandoführer und Französisch-Dolmetsch in den Lagern Neumarkt an der Ybbs/NÖ, Amstetten und Wildings/NÖ, Ende 1941 schwere Verwundung an der russischen Front, danach im Lazarett). Lehrte ab 1943 an der Wiener MAkad./MHsch. (1964 ao. Prof., 1966 o. Prof.) Musiktheorie, Komposition und Instrumentenkunde (1979 emeritiert). Zu seinen Schülern zählen F. Cerha, H. Gattermeyer, K. H. Füssl und G. Lampersberg. 1970–75 war er Präsident der AKM und ab 1976 der Österreichischen Künstler-Union. Der der Tradition speziell österreichischer Musik stets verbundene Komponist wurde von E. Werba als „österreichischer Musikant des 20. Jh.s“ bezeichnet.
Gedenkstätten
Grab ehrenhalber am Friedhof Grinzing (Wien XIX).
Ehrungen
Preis der Biennale von Venedig f. die Filmmusik zu Symphonie des Wassers 1936; Schubertpreis der Stadt Wien 1943; Förderungspreis des Österr. Staatspreises 1953; Großer Österr. Staatspreis 1960; Preis der Stadt Wien (Kategorie Musik) 1961; Schubert-Medaille des Wr. Schubertbundes 1968; Ehrenmedaille in Gold der Bundeshauptstadt Wien 1969; Ehrenzeichen der kaiserlichen Leibgarde v. Abessinien 1969; Mozart-Medaille der Wr. Mozartgemeinde 1971; Ehrenkreuz f. Wissenschaft u. Kunst I. Klasse 1972; Goldene Keldorfer-Medaille (Wr. Schubertbund) 1977; Großes Silbernes Ehrenzeichen f. Verdienste um die Republik Österreich 1979; Österr. Ehrenzeichen f. Wissenschaft u. Kunst 1980; Ehrenmitglied des Österreichischen Komponistenbundes.
Werke
Ballettoper Katzenmusik 1959, Oper Der mysteriöse Herr X UA Wien 1966 (T: Theo Lingen); Oratorium Gilgamesch 1956/68 (T: Franzis Jordan nach Sumerer-Epos, eingerichtet v. A. Liess u. A. U.), Kantate Wer einsam ist, der hat es gut 1960 (T: Wilhelm Busch, Christian Morgenstern, Joachim Ringelnatz), Chöre, Lieder; Orchesterwerke (Österr. Suite 1934/35, Sinfonischer Marsch 1942, Konzertante Symphonie f. Klar. u. Orch., 4 Capricen „Von Musikanten, fahrenden Sängern, Gauklern u. Komödianten“ 1945, Introduktion u. Variationen über eine Melodie aus dem 16. Jh. („Es geht ein’ dunkle Wolk’ herein“) 1947, Concerto a ballo 1966); Kammermusik (Jubiläumsquartett 1961, Spielmusik 1970, 3 Tanzstücke f. Bläseroktett 1985), Solowerke (Etüden f. versch. Instrumente); Filmmusik (Gebändigte Zeit 1932, Der Weg nach dem Süden 1932, Mittelholzers Abessinienflug 1933, Mensch im Schnee 1933, Seldwyla 1935, Frauennot – Frauenglück 1936, So lebt China 1936, Symphonie des Wassers 1936, Das gestohlene Jahr 1950, Schwindel im ¾-Takt 1951, Frühlingsstimmen 1952, Der Verschwender 1953, Stadt meiner Träume 1958).
Schriften
Musikerziehung in der Sovietunion 1954; Drei Fragen an die Komponisten in ÖMZ 38 (1983), 154–166; Selbstdarstellung in O. Wessely (Hg.), [Kgr.-Ber.] Die österr. Symphonie nach Anton Bruckner. Linz 1981, 1983.
Literatur
IÖM, [Kat.] Musikalische Dokumentation A. U. 1987 u. 1995 [m. WV]; A. Witeschnik, A. U. 1966; D. J. Laubacher, Portfolio of Compositions and the Music of Viennese Composer A. U., Diss. Univ. of California 1990; H. Pfrogner in ÖMZ 3 (1948); A. Witeschnik in ÖMZ 12 (1957); C. Ottner in ÖMZ 42 (1987); G. Scholz (Hg.), Österr. Musik der Gegenwart 1993; NGroveD 25 (2001); Goertz 1994; MGG 16 (1979); Kosch 5 (2004); DBEM 2003; Who is who in Öst. 1979; Czeike 5 (1997); Wissenschaft und Kunst in der dt. Ostmark 1938; Personenlex. Öst. 2001; Baker 1984; Riemann 1961 u. 1975; Kürschner 1954; F-A 2 (1978); MaÖ 1997, 186 [Lit.]; MGÖ 3 (1995); Ch. Heindl in Wr. Ztg. 6.9.1991; Die Presse 5.6.1979 u. 10.6.1992; http://members.aon.at/sulzberger/infodat/a-uhl-wv (WV; 2/2006); Mitt. Archiv MUniv. Wien.

Autor*innen
Barbara Boisits
Letzte inhaltliche Änderung
27.4.2023
Empfohlene Zitierweise
Barbara Boisits, Art. „Uhl, Alfred‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 27.4.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e532
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
Wissenschaft und Kunst in der dt. Ostmark 1938, Sp. 1273

DOI
10.1553/0x0001e532
GND
Uhl, Alfred: 118763431
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