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Vanhal Vanhal true (Vaňhal, Wanhal, van Hal), Johann Baptist (Jan Křtitel; get. Jan Ignatius)
* 1739-05-1212.5.1739 Neu Nechanitz/Böhmen (Nechanice/CZ), † 1813-08-2020.8.1813 Wien. Komponist. Erster Musikunterricht ab ca. 1752 durch den Schullehrer und Organisten Anton Erban in Marschendorf (Dolní Maršov/CZ). 1757 wurde V. Organist in Opotschno (Opočno/CZ), danach war er 1759–61 Chorregent in Nemitschowes bei Jitschin(Nemyčeves/CZ). 1761 kam er nach Wien, wo er vermutlich Schüler von C. Ditters v. Dittersdorf war (1762/63) und als freischaffender Komponist und Musiklehrer adeliger Familien seinen Unterhalt verdiente. 1769–71 auf Italienreise (Kontakt mit F. L. Gaßmann und Ch. W. Gluck), eine ihm anschließend angebotene Kapellmeisterstelle in Dresden/D lehnte er ab; 1772 besuchte ihn Charles Burney. In den folgenden zehn Jahren hielt er sich v. a. auf den Gütern von L. v. Erdödy in Ungarn und Kroatien auf. 1780 kehrte er nach Wien zurück, biographische Details aus der Zeit bis zu seinem Tod sind jedoch kaum bekannt. V. wurde von seinen Zeitgenossen hoch geschätzt, M. Kelly berichtet von seiner Teilnahme an einer Streichquartettaufführung gemeinsam mit Dittersdorf, J. Haydn und W. A. Mozart. Zu seinen Schülern zählte I. J. Pleyel.
Werke
ca. 50 Messen, 2 Requien, kleinere Kirchenmusik; 2 Opern (verschollen); ca. 80 Symphonien (mehrere J. Haydn zugeschrieben), 19 Konzerte f. Kl. oder Cb. u. Orch., 15 Violinkonzerte, 2 Violakonzerte, 4 Cellokonzerte, 1 Kontrabasskonzert, 11 Flötenkonzerte, 1 Oboenkonzert, 1 Trompetenkonzert, 3 Fagottkonzerte; 53? Streichquartette (94 zugeschrieben), Trios u. Duos f. versch. Besetzungen; über 200 Klavierwerke (s. Abb.), Orgelmusik; Tanzmusik, Lieder.
Literatur
MGG 13 (1966); NGroveD 26 (2001) [mit WV]; Riemann 1961 u. 1975; MGÖ 2 (1995).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Vanhal (Vaňhal, Wanhal, van Hal), Johann Baptist (Jan Křtitel; get. Jan Ignatius)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e56d
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
© Regenterei Kremsmünster
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HÖRBEISPIELE

Fuga octava
© 2001 Studio Weinberg, 4292 Kefermarkt

DOI
10.1553/0x0001e56d
GND
Vanhal (Vaňhal, Wanhal, van Hal), Johann Baptist (Jan Křtitel; get. Jan Ignatius): 118855034
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