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Viviani, Viviani, Antonio Maria: Familie
Antonio Maria: * --vor 1630 (Ort?), † 1683 -10-1111.10.1683 Wien. Organist, Sänger, Gesanglehrer, Komponist und Hofbeamter. Der Weltgeistliche („Abbate“) kam vor 1648 an den Innsbrucker Hof und war dort als Hoforganist, Hofkaplan und Sekretär des Erzhzg.s Ferdinand Karl tätig, der ihm 1654 Reichsadel und Wappen verlieh. In diesem Jahr war er in A. Cestis La Cleopatra aufgetreten. 1660, während A. Cestis Beurlaubung, war er Superintendent über die italienischen Kammermusiker. Er war einer der wenigen Italiener, die 1663 von Erzhzg. Sigismund Franz und 1665 von Erzhzg.in Anna weiter angestellt wurden. K. Leopold I. berief ihn aber häufig nach Wien, wohin er 1673 Erzhzg.in Anna und ihrer Tochter, der neuen K.in Claudia Felicitas, folgte, deren Gesanglehrer und Musiker er hier war. Nach ihrem Tod 1676 wurde er formell als Hofpoet besoldet, betrieb aber mit dem Kaiser Gesang und wird bei seinem Tod als kaiserlicher „Kammermusicus“ bezeichnet. Er unterrichtete auch Kastraten in Gesang und Italienisch.
Werke
Introduzzione drammatica (T: Didacus Tafuri a Lequile), Innsbruck 1652 (Libretto SI-Lf); Aun vencido vence Amor, ò El Prometeo, Wien 1669 (1. Akt?, A-Wn); 2 spanische Arien, 5 italienische Solokantaten u. Duette (A-Wn); Duett (I-Fc).


Sein Cousin Giovanni Buonaventura: * 15.7.1638 Florenz/I, † nach 1692 (Ort?). Violinist und Komponist. Seit 1656 ist er in der Innsbrucker Hofmusik als Geiger nachgewiesen und spielte u. a. in deutschen Komödien mit Musikeinlagen und bei Faschingsumzügen. Beim Regentenwechsel 1663 wurde er mit den meisten italienischen Musikern entlassen. 1670 präsentierte er sich mit Empfehlungen der Erzhzg.in Anna und seines Cousins K. Leopold I., der ihn zwar nicht in seine Hofmusik aufnahm, aber im August 1672 danach zum Hofkapellmeister in Innsbruck berief. Dieses Amt legte V. im Mai 1676 zurück und ging wohl nach Venedig, wo im Winter 1677/78 seine Oper Astiage und seine Bearbeitung von F. Cavallis Scipione Affricano von 1664 aufgeführt wurden. In Rom leitete er anschließend ein Oratorium, bevor er für die Spielzeit 1678/79 als Kapellmeister einer Operntruppe an das Teatro San Bartolomeo in Neapel verpflichtet wurde, wo er 1681 als Opernkapellmeister am Teatro dei Fiorentini und bei Hof eine Stagione leitete. 1686 ist V. als Kapellmeister Carlo Sanseverinos, des Fürsten von Bisignano in Kalabrien/I, nachweisbar, für den er wieder eine neue Oper schrieb. Doch schon Anfang 1687 nahm er den Posten eines Domkapellmeisters in Pistoia/I an, den er mit Ende 1692 wieder kündigte.


Werke
Opern (Astiage [T: Matteo Noris], Venedig 1677, 21 Arien I-Vqs,Neapel 1682, I-MC, I-Nc; Scipione Affricano [T: Tebaldo Fattorini], bearb. nach F. Cavalli [T: N. Minato], Venedig 1678, 5 Arien, I-Vqs; Mitilene, Regina delle Amazzoni [T: Conte Barbò, Andrea Perrucci], Neapel 1681/82, I-Nc; L’Elidoro, o vero Il fingere per regnare [T: anonym, nach Juan Bautista de Villegas], Saponara 1686, Libretto I-Nn; La Vaghezza del Fato [T: Pietro Guadagni], o. J., A-Wn); Oratorien (La Strage degli Innocenti u. L’Esequie del Redentore, Neapel 1682, I-Nf; Le Nozze di Tobia [T: Antonio Fineschi], Florenz 1692, Libretto I-Fm; Abramo, o. J., I-MOe); Suonate a 3 op. 1, Venedig 1673 (s. Tbsp.); Intreccio armonico di fiori ecclesiastici op. 3, Augsburg 1676 (verloren); Capricci armonici da chiesa e da camera op. 4 f. V. bzw. Trp. u. B. c., Salmi, Motetti e Litanie op. 5, Bologna 1688 (s. Tbsp.e); Cantate a voce sola op. 6, Bologna 1689; Veglie armoniche op. 7, Florenz 1690; Solfeggiamenti op. 8, Florenz 1693 (hs. in D-MÜs), Arien u. Solokantaten (A-Wn, A-GÖ, I-Nc), Sonaten f. V. u. B. c. (A-Wm).
Literatur
Senn 1954; Knaus 1968; H. Seifert, G. B. Viviani 1982; Seifert 1985; NGroveD 26 (2001); Pfarrarchiv St. Augustin-Wien (Index mort. 1).

Autor*innen
Herbert Seifert
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Herbert Seifert, Art. „Viviani, Familie“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e5b7
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
HÖRBEISPIELE

G. B. Viviani, Ad triumphum aus der Motette Ad triumphum tanti amoris aus der Sammlung Salmi, Motetti e Litanie, op. 5, Bologna 1688

G. B. Viviani, Gloria Patri aus der Motette Beatus vir aus der Sammlung Salmi, Motetti e Litanie, op. 5, Bologna 1688

G. B. Viviani, Sonata Terza. La Segreda aus den Suonate a 3 (12 Triosonaten) op. 1, Nr. 3, Venedig 1673

DOI
10.1553/0x0001e5b7
GND
Viviani, Antonio Maria: 1046349996
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Viviani, Giovanni Buonaventura: 118627309
OBV
Weiterführende Literatur

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