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Wahle, Wahle, true Fritz (eig. Friedrich)
* 1859-08-044.8.1859 Wien, † 1918-07-2222.7.1918 Baden/NÖ. Violinist und Lehrer. Sohn eines jüdischen Kaufmanns aus Prag. Bruder des Prof. der Philosophie Richard W. (1857–1935) und des Historikers Emil W. (1861–1890). Am Konservatorium der GdM studierte W. 1878–81 Violine bei J. Hellmesberger (d. Ä.) und J. M. Grün. Mitglied im Orchester der Hofoper. Als sich das Winkler-Quartett unter dem Primarius J. Winkler ab 1885 neu formierte, wurde W. 2. Violinist und verblieb als Mitglied bis zur Auflösung 1895. Nach einer gemeinsam bestrittenen Wohltätigkeitsveranstaltung 1885 und seinem offiziellen Debüt 1887 veranstaltete das Quartett ab 1888 zwischen vier und sechs Kammermusikabende pro Wintersaison im Bösendorfer-Saal. 1887–89 gab W. außerdem mehrere Konzerte zusammen mit Winkler und Alexander Fimpel (* 18.10.1859 Wien, † 20.8.1934 Wien; ebenfalls Quartettmitglied) in München. Darüber hinaus war er langjähriges Mitglied der Wiener Künstlervereinigung Alte Welt und wirkte u. a. in dessen Rahmen 1907 bei einer Gedenkfeier mit. Weiters erteilte er ca. zw. 1890/1911 privaten Violinunterricht in Wien (Lehrer u. a. der Familie K. Mautners, mit der er und Fimpel ab 1900 regelmäßige Hausmusikabende abhielten). Über seine Bekanntschaft mit H. Schenker berichten (ab 1906) Korrespondenzen und Schenkers Tagebucheinträge. Posthum erlangte W. v. a. durch Gerüchte über sein Umwerben von Sigmund Freuds damaliger Verlobten Martha Bernays Bekanntheit, die auf Freuds Korrespondenzen von 1882/83 basieren.
Literatur
Eisenberg 1893; A. Ehrlich (Hg.), Das Streich-Quartett in Wort und Bild 1898; Die Presse 15.11.1885, 8, 27.3.1887, 15; Wr. Ztg. 21.11.1885, 3; Die Zeit 22.6.1907, 5, 7.11.1907, 4; Neues Wr. Tagbl. 15.3.1887, 28, 3.3.1888, 7, 14.10.1888, 7, 27.7.1918, 11; NFP 16.2.1890, 13, 19.3.1890, 5, 9.11.1890, 13, 18.10.1891, 13, 23.10.1892, 17, 14.10.1894, 14, 24.7.1918, 17, 27.7.1918, 8; Österr. Musik- u. Theaterztg. 1/5 (1888), 6; Der Merker 1/18 (1910), 11, 2/13 (1911), 12; Geburtsbuch der IKG Wien C 1858–64, RZ 764; www.genteam.at (12/2021); www.familysearch.org (12/2021); www.geni.com (12/2021); https://secure.ikg-wien.at/ (12/2021); K. Hochstöger in Anton Bruckner-Lex. online (12/2021); www.deutschlandfunk.de (12/2021); http://agso.uni-graz.at (2/2022); https://schenkerdocumentsonline.org (2/2022); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; WStLA [TBP 1934; www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Karoline Hochstöger
Letzte inhaltliche Änderung
3.5.2022
Empfohlene Zitierweise
Karoline Hochstöger, Art. „Wahle, Fritz (eig. Friedrich)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 3.5.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003d6447
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
(von links nach rechts): Fritz Wahle, Julius Winkler, A. Finger, H. Reinhold und Alexander Fimpel (A. Ehrlich [Hg.], Das Streich-Quartett in Wort und Bild 1898, 29)

DOI
10.1553/0x003d6447
GND
Wahle, Fritz (eig. Friedrich): 1265792496
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