Der in Deutschland ausgebildete Lithograph J. Eberle gründete 1873 in Wien eine eigene Druckerei, die neben Noten u. a. auch Spielkarten (Einführung des Druckes auf Avers und Revers) druckte. Als Erfinder des Brennätzverfahrens erneuerte E. den Steindruck. 1877 ehelichte er die Schwester von J. Stritzko, der in weiterer Folge in der Firma führend tätig werden sollte.1892 sicherte sich Eberle die erste Gesamtausgabe der Werke A. Bruckners, deren Vertrieb die Firma Doblinger übernahm. Eberle druckte auch die ersten Symphonien von G. Mahler. Für C. A. Artaria übernahm er die Herstellung der Denkmäler der Tonkunst in Österreich . Eberle bzw. W.-E. produzierten auch eigene Verlagswerke, übernahmen aber hauptsächlich den Stich für andere Verlage, darunter auch Musikverlage (neben Doblinger v. a. für die Universal Edition). Als Korrektor für die Notenstecherei war 1889–1908 J. V. v. Wöss tätig. W.-E. wurde in der Folge einer der größten österreichischen Privatbetriebe. Zur Zeit des Nationalsozialismus druckte die Firma den Völkischen Beobachter, nach dem Zweiten Weltkrieg v. a. den Kurier sowie weitere Zeitungen und Zeitschriften.
A. Durstmüller, 500 Jahre Druck in Österreich 2 (1986) u. 3 (1988); ÖBL 1 (1957) [Eberle, Schürer v. Waldheim]; Czeike 2 (1993) [Eberle]; ÖL 1995 [Eberle]; Wurzbach 32 (1876) [Schürer v. Waldheim]; [Fs.] W.-E. 40 Jahre Aktiengesellschaft. 1892–1932 W.-E. AG 1932; A. Mayer, Wiens Buchdrucker-Gesch. 2 (1887) [Eberle, Waldheim]; M. G. Hall, Österr. Verlagsgesch. 1918–1938 2 (1985); BrucknerH 1996, 465; F-A 1936; MGÖ 2 (1995); G. Adler, Wollen u. Wirken 1935; Trauungsbuch 1875–77 der Pfarre St. Rochus (Wien III), fol. 163.