P. Magnus OSB (Johann Georg): * 8.5.1650 Linz, † 18.3.1692 Lambach/OÖ. Organist. Studierte als Novize zunächst im Stift Lambach, ab 1666 an der Benediktiner-Univ. Salzburg (Baccalaureus 1667, Dr. phil. 1668) und wirkte als Stiftorganist und Bibliothekar in Lambach. Er legte 1670 die Profess ab, feierte 1675 seine Primiz und ging als Seelsorger in die Pfarren Neukirchen bei Lambach und Aichkirchen/OÖ.
P. Romanus OSB (Andreas Franz): * 30.11.1652 Linz, † 8.9.1706 Maria Haid/H (Kleinfrauenhaid bei Zemendorf-Stöttera/Bl). Komponist, Violinist. Kam ebenfalls als Novize in das Stift Lambach (Profess 1671, Primiz 1678), studierte ab 1671 an der Salzburger Univ. (Baccalaureus 1672, Dr. phil. 1673), lernte dort vermutlich H. I. F. Biber kennen. Ab ca. 1678 war er im Stift Lambach beschäftigt, zwischen 1687/90 bzw. 1691 als Kaplan, Musikpräfekt und Hauskomponist an der Benediktinerinnenabtei Nonnberg in Salzburg. 1691 wurde er, der „in der Composition und Music Instrumenten […] berühmte Herr“, an das von den Nonnberger Benediktinerinnen besiedelte Kloster Säben/Südtirol (Sabiona/I) berufen, wo er als Organisator der Stiftsmusik, die er zur Perfektion führte, und Veranstalter von Theateraufführungen fast 14 Jahre erfolgreich wirkte. Anfang 1705 ging er zurück nach Lambach und wurde kurz darauf – in einer politisch sehr unruhigen Zeit – Pfarrer in Maria Haid. Als selbst Geige spielender Komponist von J. H. Schmelzer, Biber, aber auch von A. Hofer beeinflusst, fand er zu einem eigenen Stil, wobei er den Salzburger Solosonatenstil auf die seit der Jh.-Wende in Österreich gepflegte Orchester-Kanzone übertrug und zum Solokonzert mit brillanter Thematik, kadenzartigen Passagen und Einbeziehung volkstümlich inspirierter Melodik entwickelte; damit wurde er zu einem Vorläufer der Frühklassik (Klassik).
Stipendium der obderennsischen Stände ab 1669.
Missa rectorum cordium 1687 (s. Abb.); Responsorien etc.; Canon über das Post-Hörnl 1686; weitere Messen u. Kompositionen sind verschollen; gedruckt als op. 1 Encaenia musices f. Streicher u. B. c. m. u. o. Trp.en 1695 (s. Tbsp.; NA in DTÖ 128 u. 130); als op. 2 Parnassus ecclesiastico-Musicus 1702 (verschollen); 24 Trompetenduette.
Franz: get. 4.10.1659 Linz, † 30.7.1727 Graz. Organist und Komponist. War 1668–74 Schüler des Jesuitengymnasiums in Linz, 1681 Organist in Zwettl, bis 1688 in Garsten, 1688–90 in Nachfolge seines Schwagers Johann Sigmund Freund als Linzer, 1690 bis zu seinem Tod als Grazer Stadtpfarrorganist.
Stipendium der obderennsischen Stände 1669–77.
(Verschollen): Messen f. 4–5 Singstimmen u. Instrumente; Musico-Instrumentalisches Divertissement f. 3 Singstimmen, Fl., Ob., Violone u. Kb. 1705; Sonaten f. 5 u. mehr Instrumente; Musik zum Schauspiel Laureatus amoris candoris hymenaeus 1701 (Textbuch in Admont).
Simon (Joseph?) Constantin: * 16.4.1663 Linz, † ?. Organist. Wirkte als Nachfolger von Johann Zillich (* ?, † 1686) 1686–91 im Stift Melk und übernahm später in Wien eine Stelle als Hofmeister bei der Gräfin Susanne von Auersperg, geb. von Martinitz (Martinic). Weitere Nachrichten zu Leben und Werk sind derzeit (2006) nicht bekannt.
Stipendium der obderennsischen Stände ab 1677.
H. Wessely in E. Schenk (Hg.), [Kgr.-Ber.] Musikwissenschaftlicher Kongreß Wien 1956; MGG 14 (1968); NGroveD 27 (2001); Kellner 1956; A. Eilenstein in Heimatland 13 (1936); J. Stenzl et al. (Hg.), Salzburger Musikgesch. 2005; Weissenbäck 1937; Mendel-R. 11 (1879); EitnerQ 10 (1904); H. Federhofer in ZHVSt 42 (1951) [F. W.]; StMl 1962–66 [F. W.]; F-A 1936 [F. W.]; Freeman 1989 [C. W.]; MGÖ 1 (1995).