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Weingartner, Weingartner, true Paul Felix (Edler von Münzberg)
* 1863-06-022.6.1863 Zara/Dalmatien (Zadar/HR), † 1942-05-077.5.1942 Winterthur/CH. Dirigent, Komponist, Musikschriftsteller. Kompositionsunterricht bei W. A. Rémy in Graz, weitere Studien bei F. Liszt in Weimar/D. Ab 1884 Verpflichtungen als Dirigent (Königsberg [Kalinigrad/RUS], Danzig [Gdańsk/PL], Hamburg/D und Mannheim/D). 1891–98 war er Hofkapellmeister an der Berliner Oper und Direktor der königlichen Orchesterkonzerte (bis 1907). 1908 übernahm er von G. Mahler die Leitung der Wiener Hofoper, seine Direktionszeit endete jedoch bereits 1911. W. stand 1908–27 den Wiener Philharmonikern vor und führte das Orchester auf erfolgreichen Tourneen u. a. nach Südamerika (1922). 1912–14 an der Mannheimer Oper und 1914–19 in Darmstadt/D tätig, anschließend Direktor der Volksoper Wien (1919–24). Um 1917–20 unterrichtete er an der MSch. Kaiser (Schüler u. a. F. Großmann). Nach seiner Übersiedelung nach Basel/CH übernahm er 1927 das dortige Konservatorium. 1935/36 wurde er erneut als Staatsopern-Direktor berufen. In dritter Ehe (1913) mit der Sängerin L. Marcel, in vierter (1922) mit der Schauspielerin Babette (Roxo Betty) Kalisch (* 24.8.1886 Barren/NL, †?) und in fünfter (1931) mit seiner Schülerin, der Dirigentin Carmen Studer (1907–87) verheiratet.

Er widmete sich, berühmt für seine Schlagtechnik, als Dirigent dem klassischen Repertoire. Kompositorisch subsumiert W. die Einflüsse der von ihm dirigierten Werke in einem eklektizistischen Stil.


Ehrungen
Ehrenmitglied der AKM 1935; Goldmedaille der Royal Philharmonic Society 1939.
Werke
Opern (Sakuntala 1884; Malawika 1886; Genesius 1892; Orestes [Trilogie] 1902; Kain u. Abel 1914; Dame Kobold 1916; Die Dorfschule 1920; Meister Andrea 1920), 7 Symphonien (1899–1937), Konzerte, symphonische Dichtungen, Ouvertüren, Bühnen-, Kammer- u. Klaviermusik (Abb.), Lieder, Männerchöre, Bearbeitungen. – Nachlass UB Basel.
Schriften
Über das Dirigieren 1896, 51920; Die Symphonie nach Beethoven 1897; Lebenserinnerungen 2 Bd.e 1923; Unwirkliches u. Wirkliches 1936.
Literatur
NGroveD 27 (2001); E. Krause, F. W. als schaffender Künstler 1904; F. Günther, F. v. W. Eine Studie zur Psychologie der modernen Musik 1917; P. Krakauer, F. W. als Direktor der Wr. Oper 1908 bis 1911 u. 1935/1936, Diss. Wien 1981; K. u. H. Blaukopf, Die Wr. Philharmoniker 1986, 179–183; E. Seefehlner in Die Wr. Oper 1986; V. Keldorfer in E. Bild (Hg.), [Fs.] Der Niederösterr. Sängerbund 1863–1913, 1913; Dt. Volksbl. 20.9.1917, 9; Grazer Volksbl. 30.1.1913, 3; Dt. Volksbl. 20.9.1917, 9; https://de.wikipedia.org (9/2018); WStLA (Meldearchiv).

Autor*innen
Stefan Schmidl
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2020
Empfohlene Zitierweise
Stefan Schmidl, Art. „Weingartner, Paul Felix (Edler von Münzberg)“, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2020, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e663
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
© Regenterei Kremsmünster
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DOI
10.1553/0x0001e663
GND
Weingartner, Paul Felix (Edler von Münzberg): 11863027X
OBV
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