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Wetaschek, Wetaschek, true Karl (eig. Carl Franz Wetáček)
* 1859-12-1515.12.1859 Wien, † 1936-11-077.11.1936 Wien. Militärkapellmeister, Komponist. Der Sohn eines böhmischen Schneidergesellen studierte 1872–79 am Konservatorium der GdM (ein Jahr Klaviervorbereitungsschule, danach als Stiftling zunächst Violine-Vorbereitungsschule, ab 1874/75 drei Jahre lang bei C. Heißler Violine Vorbereitung, 1877–79 Violine Ausbildung bei Jos. Hellmesberger sen., Nebenfächer bei Wilhelm Rauch und R. Fuchs). Im Anschluss daran Militärkapellmeisterstudium bei J. Fahrbach. Außerdem soll er in den Kapellen von C. M. Ziehrer und Joh. Strauss Sohn gespielt haben. 1882–90 Militärkapellmeister im IR Nr. 25 (anfangs in Plevlje [Pljevlja/MNE], ab 1883 im ungarischen Losoncz [Lučenec/SK] stationiert), sein Nachfolger war F. Lehár. 1890–1904 beim IR Nr. 8 in Brünn. Hier heiratete er am 14.4.1894 die Witwe Paula (Pauline) Esinger, geb. Krick (* 25.8.1867 Sternberg [?], begr. 1.4.1954 Wien), mit der er zwei Kinder hatte: Tochter Mimi (Marie, verh. Bockisch, * 28.4.1895 Brünn, † nach 1949 Pressburg?), die 1912–15 das Conservatorio di Musica „Giuseppe Tartini“ in Triest (Klavier bei Prof. Skolek) besuchte, und Sohn Karl (* 20.2.1898 Mostar/BiH, † 18.7.1917 Canale/I). Nach einem Aufenthalt des Regiments in Bosnien übersiedelte es 1900 nach Wien. Hier feierte W. im Februar 1902 das Jubiläum der zwanzigjährigen Tätigkeit als Militärkpm. im Rahmen eines Festkonzerts im Etablissement Wimberger. 1904 wechselte er zur Kapelle des Ungarischen IR Nr. 60. 1907 offizielle Änderung des Familiennamens auf W. 1908–12 leitete er die Kapelle des IR Nr. 19, das ebenfalls in Wien stationiert war und mit dem er auch mehrere Plattenaufnahmen machte. 1912–18 war W. beim IR Nr. 32 in Budapest, mit dem er auch den Ersten Weltkrieg mitmachte. Ab 1918 lebte er zurückgezogen in Wien, möglicherweise erteilte er Musikunterricht (Lehrer von H. Weiner-Dillmann).
Gedenkstätten
ehrenhalber gewidmetes Grab am Wr. Zentralfriedhof.
Ehrungen
k. u. k. österr. Jubiläums-Medaille; Silberne Medaille für Kunst und Wissenschaft am Bande; königlich preußischer Kronen-Orden 1901; Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille 1916; zahlreiche internationale Militärauszeichnungen; Widmungsträger von Halt’s enk z’samm, dauert nimma lang. Waldbäurische Ländler, arrangiert von Karl Keller.
Werke
Märsche (8er Regiments-Marsch, Frisch auf, Immer schneidig, Treu der Fahne, Defilir-Marsch, I bin von Schottenfeld); Tänze; Intermezzi f. Kl. (Ein Ständchen auf der Laute, Großmütterchen will tanzen); Serenade Vor Liebchens Fenster f. V. u. Kl; Lieder.
Literatur
J. Damański, Die Militär-Kapellmeister Oesterreich-Ungarns In Arbeit 1904; Lang 1986; Suppan 1994; F. Rathner, Die bewaffnete Macht Österreich-Ungarns 1618–1918 in ihren Märschen 1983; Brixel/Martin/Pils 1982; F-A 1936 u. 2 (1978); Kleine Volks-Ztg. 10.11.1936, 6, 13.11.1936, 6; Das Vaterland 25.2.1902, 4; Dt. Kunst- und Musik-Ztg. 40 (1884), 569; Mährisches Tagbl. 19.4.1901, [4]; Taufbuch der Pfarre Schottenfeld (Wien VII) 1859, fol. 335; www.friedhoefewien.at (11/2021); eigene Recherchen (Jahresberichte des Konservatoriums der GdM; www.anno.onb.ac.at; Lehmanns Adresskalender; Bibliothekskataloge); Splitternachlass WStLB.

Autor*innen
Monika Kornberger
Barbara Boisits
Letzte inhaltliche Änderung
27.4.2023
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger/Barbara Boisits, Art. „Wetaschek, Karl (eig. Carl Franz Wetáček)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 27.4.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e6a6
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
J. Damański, Die Militär-Kapellmeister Oesterreich-Ungarns 1904, 78.
Eduard Pfleger, Karl Wetaschek - der letzte Militärkapellmeister der alten Garde. Ein Lebensbild, in Dt- Militär-Musiker-Ztg. 1941/42 (Zeitungsausschnitt Splitternachlass W., WBiR)

DOI
10.1553/0x0001e6a6
GND
Wetaschek, Karl (eig. Carl Franz Wetáček): 133377210
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