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Willmann, Willmann, Johann Ignaz: Familie
Johann Ignaz: * 1739 -11-022.11.1739 Wolfach/D, 1815 -05-2828.5.1815 Breslau/Schlesien (Wrocław/PL). Musiker. War im Alter von 26 Jahren Musiker (Flöte, Violine, Violoncello) in Montjoie (Monschau/D), 1767 erhielt er eine Anstellung als kurfürstlicher Musiker in Bonn/D, hier mit der Familie Beethoven befreundet. Ab 1774 unternahm er mehrere Reisen, u. a. nach Wien, wo er 1777 Mitglied der Tonkünstler-Sozietät wurde. 1784 arrangierte er das Wiener Konzertdebüt seiner Kinder Max, Walburga und Magdalena, 1784–86 war er Musikdirektor eines Grafen Pálffy-Erdőd (in Brünn? [Brno/CZ]). 1786 dürfte er L. v. Beethovens Reise nach Wien zu W. A. Mozart initiiert haben. 1787 ist W. in Mainz/D, 1788 in Frankfurt am Main/D und Berlin nachweisbar. Danach war er 1805–08 Dirigent und Direktor am Hoftheater in Kassel/D, wo er bis 1812 blieb. Anschließend reiste er mit seiner Tochter Caroline nach Pest (Budapest), Wien und Breslau. Seine zweite Frau (1793)

Marianne (eig. Anna Maria Antonetta) de Tribolet: * 17.2.1768 Paderborn/D, † 21.4.1813 Klosterneuburg/NÖ. Sängerin. Zunächst am Bonner Hoftheater engagiert, debütierte sie 1795 in Wien, wo sie ca. zehn Jahre v. a. an E. Schikaneders Freihaustheater bzw. am Theater an der Wien auftrat. Über München/D ging sie mit ihrem Mann nach Kassel (1805–12).


Ehrungen
Westfälische Kammersängerin.


Ignaz’ Kinder

Max (eig. Maximilian Friedrich Ludwig): * 21.9.1767 Bonn, † 7.3.1813 Wien. Cellist und Komponist. Nach Auftritten als Violoncello-Virtuose in seiner Kindheit und Jugend erhielt er Anstellungen als Cellist im Kammerorchester des Kurfürsten von Köln/D, am Hof der Fürsten von Thurn und Taxis in Regensburg/D (bis 1798) und zuletzt im Theaterorchester von E. Schikaneder.


Werke
Variationen f. Vc., 2 V. u. Va. (Hs., A-Wgm).


Maximiliana Valentina Walburga (verh. Huber): * 18.5.1769 Bonn, † 27.6.1835 Mainz. Pianistin und Komponistin. Soll eine Klavierschülerin W. A. Mozarts gewesen sein und trat bereits früh in Konzerten auf. 1788 ist sie als Klavierlehrerin in Frankfurt am Main nachweisbar, später wurde sie Kammervirtuosin am Bonner Nationaltheater. 1797 ehelichte sie in Wien (Trauzeuge: F. X. Süßmayr) F. X. Huber, den späteren Librettisten von L. v. Beethovens Christus am Ölberge. Ab 1800 unternahm W. Konzertreisen, 1804 folgte sie ihrem Mann ins Mainzer Exil.


Werke
Klavierkonzert (verschollen).


Johanna Magdalena (verh. Galvani): * 13.9.1771 Bonn, † 23.12.1801 Wien. Sängerin (Sopran). Schülerin von Vincenzo Righini, erste Opernauftritte führten sie nach Brünn und Wien. 1788–94 war sie in Frankfurt am Main, Berlin und Bonn engagiert, 1794 in Venedig/I und ab 1.4.1795 an den Wiener Hoftheatern. 1796 ehelichte sie, der vermutlich auch L. v. Beethoven einen Heiratsantrag gemacht hatte, den Triester Handelsmann A. Galvani. 1800/01 unternahm sie Gastspielreisen nach Leipzig/D und Dresden/D.

Karl Johann: * 10.10.1773 Bonn, † 9.5.1811 Wien. Violinist. Zunächst am kurfürstlichen Hof in Bonn angestellt, kam sie 1800 ins Orchester der Wiener Hoftheater.

Maria Anna Magdalena Caroline (verh. Debberton?): * 25.2.1796 Wien, † ca. 1860 Wien?. Sängerin (Sopran). War Schülerin von Felice Blangini in Kassel/D, wo sie im Alter von 15 Jahren als Sängerin und Pianistin debütierte. Nach dem Tod der Mutter kam sie an das Pester Stadttheater und an das Theater an der Wien, 1814–16 war sie als Primadonna in Breslau engagiert. Ab 1816 neuerlich in Wien und anschließend in München und Stuttgart/D tätig, 1820 von C. M. v. Weber nach Dresden berufen, von wo sie 1822 über Kassel nach Berlin ging. Nach 1825 verliert sich ihre Spur aber weitgehend, um 1830 ist sie als Gesangspädagogin in Bayreuth/D belegbar („Madame W.-Debberton“), 1831 gab sie dort ihr letztes Gastspiel.


Literatur
MGG 14 (1968); NGroveD 27 (2001); K-R 1997 u. 2000; Riemann 1961 u. 1975; MGÖ 2 (1995).

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
15.5.2006
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Willmann, Familie‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 15.5.2006, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001e6fc
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001e6fc
GND
Willmann, Johann Ignaz: 130957364
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Willmann, Marianne: 13095778X
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Willmann, Max: 130957410
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Willmann, Walburga: 13095750X
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Willmann, Magdalena: 130957585
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Willmann, Karl: 130957755
OBV
Weiterführende Literatur
GND
Willmann, Caroline: 117394963
OBV
Weiterführende Literatur

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