Wurmbrand-Stuppach,
Stephanie (eig. Stephana Josepha, geb. Vrabély, Pseud. Brand-Vrabély)
* 26.12.1849 Pressburg (Bratislava),
† 16.2.1919 Wien.
Komponistin.
Die Tochter der promovierten Juristin, Malerin und Dichterin Seraphina, geb. Edle von Szlemenics zeigte schon im Alter von fünf Jahren eine große musikalische Begabung, lernte autodidaktisch Klavier und komponierte wenig später. In der Folge erhielt sie eine Klavierausbildung, die K. Tausig, seit 8.11.1864 Ehemann ihrer Schwester Seraphine (1841–1931), übernahm. Mitte 1864 spielte sie gemeinsam mit ihrer Schwester F. Liszts
Les Préludes in dessen Bearbeitung für zwei Klaviere während eines Besuches von J. Brahms, P. Cornelius und K. Tausig. Im Herbst 1865 trat sie mit ihrer Schwester in Prag im Rahmen eines Konzertes von K. Tausig auf, im Dezember des Jahres gab sie ihr Debüt in Wien, wo sie ebenfalls gemeinsam mit ihrer Schwester im Rahmen eines Konzertes des Wiener Männergesang-Vereines im Wiener Redoutensaal auftrat. In der Folge Auftritte in verschiedenen Städten Europas. Im März 1867 spielten die Schwestern in Wien fünf der vierhändigen Walzer von J. Brahms aus op. 39 in dessen Arrangement für zwei Klaviere aus dem Manuskript. Am 6. Juli 1869 heiratete sie Graf Ernst Wurmbrand-Stuppach (* 4.2.1838 Scharnberg/Siebenbürgen [Dumbrăvioara/RO], † 17.4.1917 Wien), ließ sich in Wien nieder und widmete sich zunehmend der Komposition. Im selben Jahr (und nicht schon im Alter von 14 Jahren) veröffentlichte W. als „St. Vrabély“ ihr Opus 1, das Lied Der Wald ist kühl, der Wald ist grün bei Spina in Wien. Mehrere ihrer Kompositionen, die v. a. dem Bereich der Salonmusik zuzurechnen sind, erschienen im Druck, etwa bei Gotthard, Wetzler und Doblinger in Wien. W. war auch schriftstellerisch tätig und publizierte zahlreiche Feuilletons in verschiedenen Zeitungen.
Ehrungen
Silberne Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft von Herzog Ernst II. von Sachsen Coburg-Gotha für Die schöne Melusine, op. 33.
Silberne Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft von Herzog Ernst II. von Sachsen Coburg-Gotha für Die schöne Melusine, op. 33.
Werke
Klavierwerke (15 kleine Fantasiestücke, op. 24; Die schöne Melusine. Musikalische Illustration zu M. v. Schwinds Bildern, op. 33; Klaviersonate op. 35; Konzert-Paraphrase über Frühlingsstimmen. Walzer von Joh. Strauss Sohn; Klavier-Studie für die linke Hand op. 53; Concertstück in ungarischem Style für zwei Kl.e); Kaiserin Elisabeth-Hymne; Violinsonate; Lieder.
Klavierwerke (15 kleine Fantasiestücke, op. 24; Die schöne Melusine. Musikalische Illustration zu M. v. Schwinds Bildern, op. 33; Klaviersonate op. 35; Konzert-Paraphrase über Frühlingsstimmen. Walzer von Joh. Strauss Sohn; Klavier-Studie für die linke Hand op. 53; Concertstück in ungarischem Style für zwei Kl.e); Kaiserin Elisabeth-Hymne; Violinsonate; Lieder.
Schriften
Betrachtungen 1896; Gesammeltes 1900; Neue Betrachtungen 1901; Erinnerungsmomente51911; Erlebtes 1913.
Betrachtungen 1896; Gesammeltes 1900; Neue Betrachtungen 1901; Erinnerungsmomente51911; Erlebtes 1913.
Literatur
Marx/Haas 2001; S. Pataky, Lex. dt. Frauen der Feder 2 (1898); Eisenberg 1889; Wurzbach 58 (1889); W. Kosch et al. (Hg.), Dt. Literatur-Lex. Das 20. Jh. 3 (1953–56); Kosel 1902; www.certosaverlag.de (9/2014); http://mugi.hfmt-hamburg.de (9/2014); Illustriertes Musik-, Theater- und Literatur-Journal Jg. 2, 9.5.1877, Nr. 31 u. 32; http://en.wikipedia.org (9/2014); www.von-wurmbrand-stuppach.com (9/2014); eigene Recherchen.
Marx/Haas 2001; S. Pataky, Lex. dt. Frauen der Feder 2 (1898); Eisenberg 1889; Wurzbach 58 (1889); W. Kosch et al. (Hg.), Dt. Literatur-Lex. Das 20. Jh. 3 (1953–56); Kosel 1902; www.certosaverlag.de (9/2014); http://mugi.hfmt-hamburg.de (9/2014); Illustriertes Musik-, Theater- und Literatur-Journal Jg. 2, 9.5.1877, Nr. 31 u. 32; http://en.wikipedia.org (9/2014); www.von-wurmbrand-stuppach.com (9/2014); eigene Recherchen.
Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
28.1.2022
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger,
Art. „Wurmbrand-Stuppach, Stephanie (eig. Stephana Josepha, geb. Vrabély, Pseud. Brand-Vrabély)“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
28.1.2022, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0031aefb
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