Thomas: * 25.10.1812 Klein Zinany/Böhmen (Malé Žíňany/CZ), † 1.1.1892 Wien. Begann 1832 in Wien, war dann Schüler von Johann Baptist Dvořák und A. Sitt in Prag, vielleicht auch von F. Lehner. Anschließend arbeitete er bei J. B. Schweitzer in Budapest, dessen Nachfolger er wurde. Nach 15 Jahren verkaufte er seine Werkstätte an Wenzel Josef Schunda, danach war er 1863/64 in Maria-Theresiopel (ungar. Szabadka, Subotica/SRB), 1864/65 in Fünfkirchen(Pécs/H) und 1865–68 in Bukarest tätig. Spätestens ab 1869 arbeitete er wieder in Wien, 1872–78 in der Operngasse 16 und 1879–88 in der Kärntnerstraße 34. Bei der Weltausstellung 1873 zeigte er u. a. Nachbauten von Antonio Stradivari und Giuseppe Guarneri. Im KHM Wien ist auch eine Okarina von Th. Z. erhalten.
Fortschrittsmedaille f. ein Streichquartett nach Guarneri 1873.
Sein Bruder
Franz: * ? , † 1890 Bukarest?. War Schüler und Gehilfe von Th. Z. in Bukarest (noch 1881 belegt).
Sein Sohn
Carl: * ca. 1850 (Ort?), † 1918 London. Übernahm 1888 das Geschäft seines Vaters. Er war bei der Internationalen Ausstellung für Musik und Theaterwesen 1892 mit zahlreichen Exponaten vertreten und überreichte K. Franz Joseph I. seine „Kaisergeige“ mit der geschnitzten Porträtbüste des Monarchen (anstelle der Schnecke). 1895 gründete er die Gesellschaft C. Z. & Co., die aber bald in Konkurs ging, worauf I. Lutz (II.) alle Instrumente aufkaufte. 1906 verließ er Wien aufgrund von Schulden.
Prochart 1979; Hopfner 1999; Lütgendorff 1922 u. 1990; W. Hamma, Geigenbauer der dt. Schule des 17. bis 19. Jh.s 2 (1986); MGÖ 3 (1995); F-A 1936 [Th. Z.].