Logo ACDH-CH
OeML Schriftzug
Logo OeML
Logo Verlag

Vivenant, Vivenant, true Renate Henriette (eig. Renata Henriette Kohn, Pseud.e Renée Vivenant, Henriette Renée-Vivenant)
* 1888-04-1313.4.1888 Wien, † 1942-06-05ca. 5./9.6.1942 Klein Trostinetz bei Minsk (Maly Trostinez/BY). Pianistin, Klavierlehrerin. V. wurde als fünftes Kind des Drechslergehilfen und späteren Gummiwarenfabrikanten Bernhard Kohn und dessen Frau Gabriele, geb. Löwy geboren. Wie ihre drei älteren Brüder Georg Manfred (* 26.3.1880 Wien, † 9.5.1941 [Ort?]), Leo Viktor (* 2.6.1881 Wien, † ?) und Rudolf (* 8.3.1883 Wien, † 24.4.1942 [Ort?]) trat sie am 13.8.1906 aus dem Judentum aus. Die Namensänderung von Kohn zu Vivenant erfolgte am 13.4.1907 und ist ebenfalls bei ihren Brüdern nachweisbar. Sie wurde in ihrer Jugend am Klavier nach der Leschetitzky-Methode ausgebildet, möglicherweise von Th. Leschetitzky selbst oder einem seiner Schüler. Ab 1910 annoncierte V. als Klavierlehrerin und -begleiterin in Der Merker mit dem Doppelnamen Renée-Vivenant, in Adolph Lehmanns Wohnungs-Anzeiger und dem Neuen Wiener Tagblatt scheint „Renée“ als Vorname auf. Offiziell ist jedoch keine Namensänderung von Renate in Renée nachweisbar. V. war spätestens ab 1914 Mitglied des 1911 gegründeten Musikpädagogischen Verbandes und Mitglied des Vereins der Musiklehrerinnen. Bei der Feier zum vierzigjährigen Bestehen des Vereins im Oktober 1928 war V. im Festausschuss. Als Lehrerin war V. vermutlich von 1910 bis nach 1928 tätig. Zuletzt wohnhaft in einer Sammelwohnung am Fleischmarkt Nr. 14, wurde V. am 2.6.1942 nach Minsk deportiert und wahrscheinlich kurz nach ihrer Ankunft im Vernichtungslager Maly Trostinez ermordet.
Literatur
G. Hauer, Der Club der Wiener Musikerinnen 2003, 110; P. Rentrop, Tatorte der „Endlösung“ 2011, 206; E. Weissweiler, Ausgemerzt! 1999; J. Reitler (Hg.), Musikbuch aus Österr. 1913; Der Merker 1910, H. 14–24, 1911, H. 1–17; Neues Wr. Tagbl. 11.10.1928, 10; Wr. Ztg. 19.11.1947, 5; Geburtsbücher der IKG Wien 1878–80, RZ 5097; 1881–82, RZ 1895; 1883–84, RZ 381; 1887–88, RZ 218, 2802; www.doew.at (5/2022); eigene Recherchen (www.familysearch.org; www.genteam.at; Lehmanns Adressbücher).

Autor*innen
Matthias Guschelbauer
Letzte inhaltliche Änderung
26.1.2023
Empfohlene Zitierweise
Matthias Guschelbauer, Art. „Vivenant, Renate Henriette (eig. Renata Henriette Kohn, Pseud.e Renée Vivenant, Henriette Renée-Vivenant)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 26.1.2023, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003e027b
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003e027b
GND
Vivenant, Renate Henriette (eig. Renata Henriette Kohn, Pseud.e Renée Vivenant, Henriette Renée-Vivenant): 1296845702
OBV
Weiterführende Literatur

ORTE
Orte
LINKS
ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft

Publikationen zur Musikwissenschaft im Verlag