Ardagger
Ehemaliges Kollegiats-Stift in NÖ. 823 bestätigt Ludwig der Fromme eine Schenkung Karls des Großen betreffend Ardagger an die Kirche von Passau, bei der zwei Kirchen genannt werden. 1049 schenkt Heinrich III. seiner Gemahlin Agnes v. Poitou diesen Landstrich zur Gründung eines Kollegiatsstiftes, dessen Kirche (St. Margareta) 1063 geweiht wurde. Reiche Schenkungen sorgten für wirtschaftliche Unabhängigkeit des Stiftes. Im 14. Jh. bestand ein Scriptorium in A. unter der Leitung eines „Scholasticus Nikolaus“ – einige Hss. sind heute im Stift Seitenstetten überliefert. Nach schweren Beschädigungen im Zuge der Türkenkriege kam es zu einer Hochblüte im 17. Jh., in der das Stift ausgebaut und barock ausgestaltet wurde, wobei die Handwerker meist auch in Seitenstetten, das ebenfalls zu dieser Zeit ausgebaut wurde, beschäftigt waren. Im Barock rege Kontakte zu umliegenden Stiften, besonders zum nächstgelegenen Seitenstetten – für beide Stifte baute J. Freundt zu Beginn des 17. Jh.s eine neue Orgel. 1784 wurde A. durch Joseph II. aufgehoben. Zwar ist die Geschichte und Kunstgeschichte des Stiftes A. in jüngster Zeit umfassend erforscht worden, eine Aufarbeitung der Musikgeschichte fehlt jedoch.
Literatur
Hb. hist. Stätten/Donauländer 1985; ÖL 1995; MGÖ 1 (1995); [Kat.] Kunst und Mönchtum an der Wiege Österreichs Seitenstetten 1988, 1988; E. Friess in Archiv für österreichische Geschichte 46 (1871).
Hb. hist. Stätten/Donauländer 1985; ÖL 1995; MGÖ 1 (1995); [Kat.] Kunst und Mönchtum an der Wiege Österreichs Seitenstetten 1988, 1988; E. Friess in Archiv für österreichische Geschichte 46 (1871).
Autor*innen
Elisabeth Th. Hilscher
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2002
Empfohlene Zitierweise
Elisabeth Th. Hilscher,
Art. „Ardagger“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
18.2.2002, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f73c
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