Johann: * ? Passau?/D, † 3.12.1678 Passau. War zunächst ca. 1629 als „Johannes Frondt“ in Innsbruck vielleicht Gehilfe von L. Rottenburger, 1635 unterstützte er A. Butz beim Bau der Orgel von Schlägl; Heirat im September 1635 in Passau. Danach arbeitete er in Klosterneuburg (am 1.2.1638 Geburt einer Tochter), 1642 kehrte er nach Passau zurück. Ab 1652 war er Mitglied der Marianischen Bürgerkongregation seiner Heimatstadt, ab 1657 Rechtssprecher und ab 1662 Ratsbürger. Gehört zu den bedeutenden Orgelbauern des 17. Jh.s im Donauraum.
In Österreich: Ardagger-Stift 1620 (10/I, erhalten, 1770 erweitert; Zuschreibung unklar), Klosterneuburg 1642 (35/III, erhalten), Taufkirchen an der Pram/OÖ 1644, Klosterneuburg 1646 (5/I), Klosterneuburg 1648 (9/I), Linz, Stadtpfarrkirche 1650, Eggelsberg/OÖ 1653.
Sein Sohn
Leopold: * ca. 1640 (Ort?), † 19.4.1722 Passau. Findet sich nicht in den Taufbüchern von Passau und Klosterneuburg, möglicherweise kam er in einer Ortschaft auf dem Weg zwischen Passau und Klosterneuburg zur Welt. L. F. dürfte bei seinem Vater gelernt haben. 1664 wurde er Mitglied der Passauer Mariahilf-Bruderschaft und ein Jahr später der Marianischen Bürgerkongregation; Heirat 1679. 1695–1722 Ratsbürger, hatte noch weitere städtische Ämter inne, u. a. 1710–15 Stadthauptmann. L. F. führte die väterliche Werkstätte weiter, die durch die Verehelichung einer der Töchter mit seinem Nachfolger J. I. Egedacher im Jahre 1709 noch an Bedeutung gewann. In Passau arbeitete er mit Ge. Muffat zusammen. Sein Bruder Franz (* ca. 1645? [Ort?], † vor 1696 [Ort?]) war ebenfalls als Orgelbauer tätig.
L.s Tochter Maria Francisca (* ca. 1680 [Ort?, nicht Passau], begr. 17.12.1755 Passau) heiratete 1709 J. I. Egedacher. Ihre Schwester Maria Anna (* 7.12.1689 Passau, † ?) 1719 J. Wiebel.
In Österreich: Geiersberg/OÖ 1660, Baumgartenberg/OÖ 1662 (17/II, erhalten), Lambach/OÖ 1668 (20/II, Gehäuse erhalten), St. Michael bei Freistadt/OÖ 1668, Linz-Urfahr 1683 (8/I), Viechtwang/OÖ (1684), Kremsmünster/OÖ 1685 (25/II), Seitenstetten/NÖ 1688 (19/II), Korneuburg/NÖ 1691 (9/I), Obernberg am Inn/OÖ 1695 (8/I), St. Nikola an der Donau/OÖ (4/I), St. Florian/OÖ, Marienkapelle 1699 (10/I), Freistadt/OÖ 1701 (16/II), St. Wolfgang am See/OÖ 1705 (20/II?), Brunnenthal bei Schärding/OÖ 1715 (9/I, erhalten).
MGG 7 (2002) u. 4 (1955); H. Fischer/Th. Wohnhaas, Lex. süddeutscher Orgelbauer 1994; F. Jakob, Die Fest-Orgel in der Stiftskirche Klosterneuburg 1990, 9–13; R. G. Frieberger, Der Orgelbau in Oberösterreich im 17. und 18. Jh. 1984, 62–73; H.-W. Schmitz, Passauer Musikgesch. 1999; Taufbuch 1641–1708 der Pfarre Passau-St. Paul, pag. 382; Trauungsbuch 1662–1750 der Pfarre Passau-St. Paul, pag. 363; Sterbebuch 1751–82 der Pfarre Passau-St. Paul, pag. 46.
Christian Fastl