Johann Nepomuk jun.: * 4.10.1845 Pressburg (Bratislava), † 2.12.1917 Pressburg. Stadtarchivar und Musikkritiker. Organisator des Pressburger Musiklebens. Viele Werke F. Liszts, mit dem B. – so wie mit Béla Bartók, Nikolai Rimski-Korssakow u. a. – eng befreundet war, wurden dort uraufgeführt. Gemeinsam mit seinem Freund H. Richter initiierte B. die Tschaikowsky-Pflege im Musikleben Wiens und der übrigen Monarchie.
Lit:LdM 2000; Československý hudební slovník 1 (1963); F. Zagiba, Tschaikovskij 1953.
Dessen Neffe Richard * 14.12.1868 Prag, † 24.4.1922 Wien. Musikschriftsteller und -kritiker. Nach dem Studium (Germanistik bei August Sauer, Musikgeschichte bei G. Adler, 1893 Dr. phil., 1900 Univ.-Doz.) in Prag 1896–98 gemeinsam mit Hermann Teibler Herausgeber der Neuen musikalischen Rundschau, seit 1897 Redakteur u. a. der Zeitschriften Neue Revue und Kunstwart, Gründer und Leiter des Prager Musikvereins Dürerbund, 1906/07 Lehrer am Prager Konservatorium. 1908–19 war B. in Wien Musikreferent des Wiener Fremdenblattes, gemeinsam mit R. Specht auch Herausgeber der 1909 gegründeten Zeitschrift Der Merker. 1909–14 lehrte B. an der Wiener Musikakademie u. a. Geschichte der Oper. Er verfasste zahlreiche populäre musikhistorische und -ästhetische Schriften sowie eine dreibändige Allgemeine Geschichte der Musik (1909–15). Auch als Verfasser und Übersetzer von Libretti trat er in Erscheinung.
Biographien über J. S. Bach (1893), R. Schumann (1892), Rich. Wagner (1912), R. Strauss (1908); Geschichte der Musik in Böhmen 1906; Libretti für Karl Weis (Der polnische Jude), L. Blech (u. a. Versiegelt), W. Kienzl (Der Kuhreigen) etc.
LdM 2000; MGG 2 (1999); Czeike 1 (1992); Československý hudební slovník 1 (1963); MGÖ 3 (1995); Stieger III/1 (1979).