
Hackel, Familie
Johann Christoph:
* 10.1.1758 Kleinbocken/Böhmen (Malá Bukovina/CZ),
† 26.5.1814 Wien.
Arzt und Komponist.
Der Sohn armer Eltern kam nach Laibach an das Jesuiten-Kollegium, wo er als Organist an der Kirche St. Jakob wirkte. Nach dem Medizinstudium an der Univ. Wien wurde H. Arzt des Stadtkonvikts bzw. des Taubstummen-Institutes, publizierte mehrere medizinische Schriften und war Mitarbeiter des Leipziger Literarischen Anzeigers, musste jedoch in den letzten Jahren wegen Erblindung seinen Beruf aufgeben. Als Dilettant wurde er vorwiegend als Liedkomponist in der klassischen Tradition bekannt.Sein Sohn
Anton: get. 11.4.1799 Wien, † 1.7.1846 [nicht 19.11.] Maria Enzersdorf/NÖ. Beamter und Komponist. Aufgrund des frühen Todes7 des Vaters konnte er die geplante Berufslaufbahn als Arzt nicht weiter verfolgen und arbeitete 1815–44 im Hofbauamt, zuletzt als Konzipist. Dreijährige Klavierausbildung durch E. A. Förster und dessen ältesten Sohn, danach autodidaktische Fortsetzung. 1820 musikalischer Unterricht bei F. Freystädter (Generalbass, Violine, Gesang) sowie Musiktheorie wiederum bei Förster. Vermutlich schon ab Sommer 1823, spätestens ab 1824 betreute H. auch die Musikabteilung des Lithographischen Instituts (Musikverlag) und arbeitete dort auch als Arrangeur. Hier erschienen 1824 auch erstmals Kompositionen von ihm in Druck, wiewohl er bereits ab etwa 1821 komponierte, darunter ein Requiem und eine Landmesse. Einen Namen als Komponist machte er sich ab 1828 v. a. mit seinen Liedern (s. Abb.), die großteils in verschiedenen Wiener Verlagen (u. a. Diabelli, Mechetti, Haslinger) erschienen und Eingang in das Wiener Konzertleben fanden. Mitunter trat er auch als Begleiter seiner Lieder an die Öffentlichkeit. 1824 Gründer eines privaten Konzertvereines, zu deren Mitgliedern u. a. E. und K. Krähmer zählten. 1844/45 Herausgeber einer bei Artaria wöchentlich erscheinenden Liedersammlung Der Troubadour. Verbrachte die letzten Monate seines Lebens aufgrund einer chronischen Lungenkrankheit in einer Heilanstalt in Maria Enzersdorf. Seine Freunde (darunter H. Proch, Franz Xaver Weigl) stifteten im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am 14. November 1846 einen Grabstein am Friedhof Maria Enzersdorf. Möglicherweise resultiert daraus das in der Literatur häufig falsch angegebene Todesdatum.
Werke
Operette [verschollen]; Messe solenelle, Graduale, Offertorien; Kammermusik (u. a. Andante und Rondo, op. 61 für die Physharmonika); ca. 300 Lieder (u. a. Die nächtliche Heerschau, Das Ständchen, Die drei Sterne), Vokal-Quartette, Militärmusik [für das Regiment Maximilian Joseph].
Operette [verschollen]; Messe solenelle, Graduale, Offertorien; Kammermusik (u. a. Andante und Rondo, op. 61 für die Physharmonika); ca. 300 Lieder (u. a. Die nächtliche Heerschau, Das Ständchen, Die drei Sterne), Vokal-Quartette, Militärmusik [für das Regiment Maximilian Joseph].
Literatur
F. X. Weigl, Erinnerung an A. H. 1847; Wurzbach 7 (1861); F.-J. Fétis, Biographie universelle des musiciens 4 (21883); ÖBL 2 (1959); Czeike 3 (1994); DBE 4 (1996); MGÖ 2 (1995); Wr. Zs. 18.7.1846, 571, 20.7.1846; Wr. Ztg. 2.12.1797, 3583, 7.8.1823, 736, 27.1.1824, 98, 3.12.1844, 9, 8.3.1845, 501; Österr. Morgenbl. 4.5.1846, 212, 17.6.1846, 288; Der Wanderer 5.3.1834, [3]; Der Adler 10.12.1840, 2350; Allg. Theaterztg. und Originalbl. 22.5.1838, 452; Trauungsbuch der Pfarre St. Peter (Wien I) 1783–1807, 1798, RZ 76; Taufbuch der Pfarre St. Peter 1783–1803, 1799, RZ 49; Sterbebuch der Pfarre Maria Enzersdorf 1828–64, fol. 72; eigene Recherchen.
F. X. Weigl, Erinnerung an A. H. 1847; Wurzbach 7 (1861); F.-J. Fétis, Biographie universelle des musiciens 4 (21883); ÖBL 2 (1959); Czeike 3 (1994); DBE 4 (1996); MGÖ 2 (1995); Wr. Zs. 18.7.1846, 571, 20.7.1846; Wr. Ztg. 2.12.1797, 3583, 7.8.1823, 736, 27.1.1824, 98, 3.12.1844, 9, 8.3.1845, 501; Österr. Morgenbl. 4.5.1846, 212, 17.6.1846, 288; Der Wanderer 5.3.1834, [3]; Der Adler 10.12.1840, 2350; Allg. Theaterztg. und Originalbl. 22.5.1838, 452; Trauungsbuch der Pfarre St. Peter (Wien I) 1783–1807, 1798, RZ 76; Taufbuch der Pfarre St. Peter 1783–1803, 1799, RZ 49; Sterbebuch der Pfarre Maria Enzersdorf 1828–64, fol. 72; eigene Recherchen.
Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
20.4.2017
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger,
Art. „Hackel, Familie“,
in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung:
20.4.2017, abgerufen am ),
https://dx.doi.org/10.1553/0x000254f1
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