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Bittner, Bittner, true David
* 1820-05-044.5.1820? Niederlangenau/Schlesien, 1886-10-022.10.1886 Wien. Geigenbauer. Die Angaben in Wiener Archivalien bezüglich B.s Geburtsjahr sind uneinheitlich, mit größter Wahrscheinlichkeit ist jedoch das oben mitgeteilte Datum anzunehmen. Nach kurzem Aufenthalt in Preußen soll sich B. in Wien niedergelassen haben, wo er bis 1839 bei Wilhelm Rupprecht lernte. Anschließend arbeitete er als Geselle in Wien und machte sich 1846 selbständig. Das Bürgerrecht erhielt er am 4.5.1852 verliehen. B. war verheiratet, lebte jedoch ab 1850 von seiner ersten Frau getrennt und ließ sich später scheiden. Am 30.4.1870 heiratete er Theresia Schaumburg (* 6.6.1849 Wiener Neustadt). Der Ehe entstammte der Sohn David (* 11.8.1872). Lt. Totenprotokoll starb Bittner an „Schlagfluß“. Sein Sohn Theodor (vermutlich aus erster Ehe), der beim Vater gelernt hatte, führte das Geschäft weiter. Er verkaufte es jedoch bald an den Musiker Hans Gräf, der es wenig später auflöste.

B. gilt als einer der besten Wiener Geigenmacher des 19. Jh.s. Er besaß eine berühmte Sammlung italienischer Geigen und fertigte gute Kopien dieser Instrumente an. Gelobt wird sein schöner, roter, durchsichtiger Öllack. Neben Violininstrumenten stellte er Mandolinen, Zithern, Streichzithern und eine Viola d’amore her. Wenig erfolgreich war ein 1860 angemeldetes Privileg auf die „Erfindung einer eigenthümlichen Bespannung des Bogens für Streichinstrumente statt Roßhaar“. B. war Geigenmacher des Wiener Hofoperntheaters und des Royal Opera House, London.


Ehrungen
Verdienstmedaille der Weltausstellung 1873.
Literatur
W. Henley, Universal Dictionary of Violin and Bow Makers 1973 (NA); Hopfner 1999; Lütgendorff 1975, 1990; Prochart 1979. – Archivalien: WStLA, Kartei der Ausgeschiedenen; Magistrat der Stadt Wien, MA 61 (Wiener Heimatrolle); WStLA, Totenprotokoll 1886.

Autor*innen
RHo
Letzte inhaltliche Änderung
18.2.2002
Empfohlene Zitierweise
Rudolf Hopfner, Art. „Bittner, David‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 18.2.2002, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0001f8ad
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0001f8ad
GND
Bittner, David: 1034109332
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