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MerlinMerlintrue (eig. Mandlick), Hugo
* 1822-04-011.4.1822 Gabel/Böhmen [Jablonné v Podještědí/CZ], † 1889-09-2020.9.1889 Wien. Schriftsteller, Schauspieler, Metallwarenfabrikant. Sohn des Tranksteuer-Visitators Andreas Mandlick. Über seine Ausbildung ist nichts bekannt. 1846/47 ist er als Schauspieler am kreisstädtischen Theater in Krems belegbar. In Wien trat er erstmals am 28.6.1851 im Sommertheater in Fünfhaus (Wien XV) mit der Zauberposse im Geiste F. Raimunds Die fünf Sinne (M: A. Müller) als Dichter und Schauspieler an die Öffentlichkeit. Das Stück erwies sich als Erfolg und ging auch am Theater an der Wien sowie außerhalb Wiens (u. a. in Graz, München, Pest, Salzburg, Laibach) über die Bühne. Gesänge daraus erschienen bei C. Haslinger. Seine nächste Posse mit Gesang Der verhängnisvolle Hochzeitstag (M: J. C. Metzger) wurde 1852 am Theater in der Josefstadt uraufgeführt, wo er in der Saison 1852/53 auch als Schauspieler engagiert war. Sein Volksmärchen Das Bründl bei Sievering (M: F. von Suppè), wurde von J. Nestroy für das Theater in der Leopoldstadt angenommen, kam dort jedoch nicht auf die Bühne und wurde schließlich am Theater an der Wien uraufgeführt. Am 21.5.1859 heiratete er die Buchbindertochter Helena Maria Kartsch (* 19.7.1838 St. Ulrich [Wien VII], † 15.11.1914 Wien), sein Trauzeuge war der Maler Ludwig Kübler. Zu diesem Zeitpunkt war er als Schriftsteller und Handlungsbuchhalter tätig. 1862 gründete er in Mariahilf (Wien VI) eine Fabrik, die Metallwaren erzeugte. Nach einem Konkurs im September 1870 konnte M. im Februar 1871 den Betrieb wieder aufnehmen. Außerdem kandidierte er vergeblich für die Deutschliberale Partei bei der Landtagswahl 1870 für den Bezirk Mariahilf und bei der Gemeinderatswahl 1887 für den Bezirk Neubau (Wien VII). Mitglied des Gesangvereins Biedersinn (1864/65 Schriftführer), des Österreichischen Schriftsteller- und Journalisten-Vereins und möglicherweise auch des Vereins der Literaturfreunde, in dessen Vereinsabenden er 1875 und 1876 Vorträge hielt. Seine Tochter Adele war Pianistin und verheiratet mit F. Radnitzky, sein ältester Sohn August Josef Mandlick (* 8.6.1860 Wien, † 1.6.1934 Wien) war Maler und Illustrator.
Werke
Zauberposse Die fünf Sinne (M: A. Müller) UA 28.6.1851 Sommertheater in Fünfhaus; Possen mit Gesang (Der verhängnisvolle Hochzeitstag, oder: Die Flüchtlinge [M: J. C. Metzger], UA 21.9.1852 Theater in der Josefstadt; G. A. – A. G. [M: J. C. Metzger], UA 27.1.1854 Theater in der Josefstadt [überarbeitet als Zwei Heiratsanträge aus dem Fremdenblatte, UA 21.9.1856 Theater an der Wien], Drei Hechte [M: A. Müller, einaktig] UA 5.12.1857 Stadttheater Ofen); Charaktergemälde mit Gesang (Bestimmung und Zufall UA 17.12.1853 Theater in der Josefstadt [M: J. C. Metzger]), Glänzendes Elend [M: A. Müller], UA 3.5.1861 Theater an der Wien); Volksmärchen mit Gesang Das Bründl bei Sievering oder Ein Blick in die Zukunft (M: F. Suppè) UA 14.4.1855 Theater an der Wien (überarbeitet als Der Schuster von Sievering UA 16.7.1856 Sommertheater in Fünfhaus); Parodierendes Quodlibet mit Gesang Der Teufel holt die Komödie (M: F. v. Suppè), UA 17.5.1855 Sommertheater in Fünfhaus; Lustspiele (Drei alte Junggesellen 1856, Zwei mal zwei ist vier 1876).
Literatur
Eisenberg 1893; L. Eisenberg/R. Groner, Das geistige Wien 1889; Stieger III/2 (1980); Dt. Kunst- und Musik-Ztg. 27 (1889), 226; Der Oesterr. Zuschauer 2.7.1851, 848, 23.7.1856, 943; Fremden-Bl. 19.2.1852, 8, 24.10.1852, [8], 15.4.1855, [4]; Wr. Ztg. 13.5.1885, 17; Die Presse 22.9.1852, [3], 18.12.1853, [3], 12.10.1855, [3], 23.6.1870, 4, 22.3.1887, 10; Der Humorist 29.1.1854, [4], 23.9.1856, 1027; Morgen-Post 19.5.1855, [3]; Die Liedgenossen 1.11.1864, 43; Münchener Tages-Anzeiger 22.8.1852, 1102; Trauungsbuch der Pfarre St. Stephan (Wien I) 1854–62, fol. 242; Taufbuch der Pfarre Mariahilf (Wien VI) 1858–62, fol. 246, 385; Sterbebuch der Pfarre Schottenfeld (Wien VII) 1889, fol. 60; Sterbebuch der Pfarre Wieden (Wien IV) 1912–14, fol. 27; eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at; Theater-Journal [Krems]; Bühnen-Jb.er).

Autor*innen
Monika Kornberger
Meike Wilfing-Albrecht
Letzte inhaltliche Änderung
30.11.2022
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger/Meike Wilfing-Albrecht, Art. „Merlin (eig. Mandlick), Hugo‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 30.11.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003dd9df
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003dd9df
GND
Merlin(eig. Mandlick), Hugo: 142807702
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