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Molitor, Molitor, true Johann Baptist
* 1834-11-1414.11.1834 Weil der Stadt/D, † 1900-05-1515.5.1900 Leitmeritz/Böhmen (Litoměřice/CZ). Lehrer, Kirchenmusiker, Komponist. Erhielt eine Lehrerausbildung in Schwäbisch-Gmünd/D und wirkte bis 1862 als Schullehrer. Ab 1863 Organist an der Abteikirche in Beuron/D, 1866–82 Chorregent und Gymnasialmusiklehrer in Sigmaringen/D. 1882–90 war M. Organist und Chordirektor am Münster zu Konstanz, wo er ebenfalls als Musikpädagoge tätig war (M.s Nachfolger wurde sein Schwiegersohn Ernst v. Werra [1854–1913], vorher Chordirektor in Mehrerau). 1890/91 übersiedelte M. nach Prag und zog sich ins Privatleben zurück, 1897–1900 war er Domkapellmeister und Chorallehrer am Priesterseminar in Leitmeritz. M. galt als großer kirchenmusikalischer Reformer und Vertreter des Cäcilianismus (1871 Gründer eines Zweigvereins in Sigmaringen), seine Kompositionen sind einfach gehalten und waren zum Großteil für Landchöre gedacht (Landmesse).
Werke
Messen, Vespern, Te Deum, weitere Kirchenmusik; Lieder; Bearb. des Kirchengesangbuches Benedicite der Diözese Freiburg im Breisgau/D.


M.s Sohn P. Raphael OSB (Fidelis Engelberg, 1873–1948), Choralwissenschaftler und ab 1906 erster Abt der Abtei Gerleve/D, war Mitglied der beratenden Kommission für die Editio Vaticana (Choralreform).


Schriften
Die nachtridentinische Choralreform 1901/02; Reformchoral 1901; Dt. Choral-wiegendrucke 1904.


Dessen Bruder, P. Gregor OSB (Ferdinand Benedikt, 1867–1926), war Prior und Organist in Beuron, gründete eine Kirchenmusikschule und betätigte sich auch als Orgelbauer und Komponist. Zwei weitere Söhne traten ebenfalls in den Benediktinerorden ein.


Werke
Messen, Vespern, Te Deum, weitere Kirchenmusik; Lieder; Bearb. des Kirchengesangbuches Benedicite der Diözese Freiburg im Breisgau/D.
Literatur
Ch. Schmider in Zs. f. Hohenzollerische Gesch. 34 (1998); U. Kornmüller, Lex. der kirchlichen Tonkunst 2 (1895); Weißenbäck 1937; R. Flotzinger in O. Wessely (Hg.), [Kgr.-Ber.] Bruckner Linz 1985, 1988; MGG 9 (1961) [G. M.]; NDB 17 (1997) [R. M.]; Riemann 1961; www.orden-online.de (4/2009) [R. M.].

Autor*innen
Christian Fastl
Letzte inhaltliche Änderung
7.10.2009
Empfohlene Zitierweise
Christian Fastl, Art. „Molitor, Johann Baptist‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 7.10.2009, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x0013720f
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x0013720f
GND
Molitor, Johann Baptist: 103838465
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