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Molt, Molt, true Théodore Frédéric
* 1795 -02-1313.2.1795 Gschwend bei Stuttgart/D, 1856 -02-1616.2.1856 Burlington, Vermont/USA. Musiktheoretiker, Komponist, Musiklehrer. Von seinem Vater, einem Schullehrer und lutherischen Organisten, sowie von seinem Bruder lernte M. frühzeitig die elementare Musiklehre. Nach Abschluss seiner Ausbildung als Musiklehrer 1812 und nach Teilnahme an den Napoleonischen Kriegen erhielt M. 1819 an der Schule seines Vaters eine Anstellung als Lehrer. 1822–25 unterrichtete er in Quebec City/CDN. Um Konzerte seiner Schüler zu ermöglichen, gründete M. 1824 eine Juvenile Harmonic Society. Im Rahmen einer einjährigen Studienreise durch Europa besuchte er im Herbst 1825 während seines Aufenthaltes in Wien C. Czerny und I. Moscheles, vielleicht auch Fr. Schubert, und sicherlich L. v. Beethoven, wobei in der Literatur nur jener zeitlich mit der Ernennung Beethovens als Ehrenmitglied der Gesellschaft der Musikfreunde zusammen fallende Besuch M.s dokumentiert ist. Einem mit „Wien, 14. Dezember 1825“ datierten Schreiben M.s an Beethoven (heute in Frankfurt a. M./D, Stadt- und Landesbibliothek) mit der Bitte um einen Eintrag in M.s Stammbuch erwidert Beethoven mit einem zweistimmigen Kanon Freue dich des Lebens (WoO 195), und den Worten „zum Andenken für Hr: The: M. von L. v. Beethoven Wien am 16ten Decemb. 1825“ (heute in Lande Collection of Canadiana der McGill University, Montreal/CDN) – jener Komposition, die als Frühfassung im Skizzenmaterial des damals bereits in Arbeit befindlichen Streichquartetts B-Dur op. 130 (komponiert 1825/26) vorlag (vgl. Thayer). Im Anschluss an seinen Aufenthalt in Europa lehrte M. weiterhin in Quebec City (1826–33, 1841–49), in Montreal (1837) und in Burlington (1833–41 und ab 1849). Ferner bekleidete er 1840/41–49 die Organistenstelle an der Roman Catholic Cathedral von Quebec City und gründete einen Chor, die spätere Société philharmonique. Auch als Komponist und Autor einer Reihe von Veröffentlichungen (Musiktheorie, Klavier, Gesang) sowie als Kompilator von Musik wurde M. bekannt.
Werke
Sol Canadien, terre chérie [T: Isidore Bedard] 1829; Kennst Du das Land in F. A. Hall (Hg.), Canadian Musical Heritage Society / Société pour le patrimoine musical canadien 3 (1985); Posthorn-Walz with Variationen f. Kl. (zw. 1823/31) in The Favorites of Germany. A Series of Waltzes by Different Composers, selected, arranged and fingered for the Pianoforte by T. F. M.; Eight Airs for Two Performers on One Piano 1825; Six Variations on „Na bissel a Lieb und na bissel a Treu“ [Ms. D-BSb]; Messe musicale du sixième tone, d‘après de la Feillée 1842 [M. zugeschrieben]; Lyre sainte. Recueil de cantiques, hymnes, motets, etc., 2 Bde., zusammengestellt von T. F. M., 1844–55, ND 1985.
Schriften
Elementary Treatise on Music more particularly adapted to the piano forte 1828; New and Original Method for the Pianoforte 1835; Remarks on Pianoforte Instruction 1836; Traité élémentaire de musique vocale 1845, ND 1987; The Pupil’s Guide and Young Teacher’s Manual 1854; Elementary Method for the Piano Forte 1855.
Literatur
Lit (chronol.): A. W. Thayer, Ludwig van Beethovens Leben, weitergeführt von H. Deiters, hg. v. H. Riemann 5 (1908), 272–274; L. Poirier in Dictionary of Canadian Biography/Dictionnaire biographique du Canada, hg. v. W. St. Wallace, 1926, rev. Ausg. 1985, Bd. 8; Kinsky-Halm 1955; H. Kallmann, A History of Music in Canada, 1534–1914, 1960, ND 1987; [E. A. Collard], Beethoven & Quebec 1966; W. Amtmann, La musique au Québec 1976; K.-H. Köhler (Hg.), Ludwig van Beethoven. Konversationshefte, Bd. 8, H. 99 (1981); W. Hess in K. Dorfmüller (Hg.), Beiträge zur Beethoven-Bibliographie. Studien und Materialien zum WV von Kinsky-Halm 1978; S. Brandenburg (Hg.), Ludwig van Beethoven. Briefwechsel GA 6 (1996); W. K. Kreyszig in W. Zacharasiewicz/F. P. Kirsch (Hg.), Kanada / Europa: Chancen und Probleme der Interkulturalität 2000.

Autor*innen
Walter Kreyszig
Letzte inhaltliche Änderung
23.8.2004
Empfohlene Zitierweise
Walter Kreyszig, Art. „Molt, Théodore Frédéric‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 23.8.2004, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x000487e2
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x000487e2
GND
Molt, Théodore Frédéric: 1012761061
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