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Stumpöcker Stumpöcker true (Stumbeck, Stubenbekh, Stubenbeck, Stubenbükh, Stubenbeckher, Stubenböckh, Stumpöckher, Stumbpäckher, Stumböcker, Stumbecker), Johann Baptist (Josephus)
* 1788-08-1414.8.1788 Graz, † 1857-01-1919.1.1857 Graz. Geschäftsmann, Komponist, Notenkopist, Musikaliensammler. Die Vorfahren waren in Tirol tätige Gastwirte. Sein Großvater Carl Joseph († 6.8.1770 Graz), ein „bürgerlicher Handelsmann“, ist in Graz anlässlich seiner Heirat am 21.8.1741 mit Anna Catharina Lechner (Tochter von Franz Moriz Lechner, Universitätsbuchhändler) als erster Vertreter der Familie nachweisbar. Vor 1762 (möglicherweise schon 1754) kaufte er von der Handelsfrau Theresia Göblin das Haus Murgasse 11 mit einem Warenlager. Dessen Sohn, Vater von J. B. St., Johann Baptist Mauritius (* 25.5.1742 Graz, † 29.1.1792 Graz), noch Stubenbeckher geschrieben, vermählte sich am 21.4.1776 mit Maria Joanna Helena Sabinin (* 25.12.1753 Graz, † 27.11.1808 Graz), Tochter von Franz Sabin, bürgerlicher Goldarbeiter und der Maria Joanna, geborene Jägerin. 1780 legte er den Bürgereid ab, war Grenadier der bürgerlichen Garde und übernahm den Beruf eines „burgerl[ichen] Handelsmann“ von seinem Vater. J. B. St. war mit Karoline Alojsia Rosalia (* 1.1.1798 Graz, † 16.11.1886 Graz), Tochter von Leopold Edler von Warnhauser und Aloisia, geborene Glückinn, verheiratet. Der „Handelsmann“ und „Realitätenbesitzer“ war Inhaber einer Spezerei-, Material- und Farbwarenhandlung. Die Geschäftslokalität „Zum guten Hirten“ befand sich im Wohnhaus der Familie. Seine Ausübungsbewilligung erhielt St. am 23.1.1813, am 11.2.1842 kam diese durch Verpachtung an Johann Heinrich Fünck zum Erliegen. Auch J. B. St. war im Grazer Bürgerkorps aktiv und wurde am 30.3.1829 zum „Infanterie-Ehrenmitglied“ gewählt. 1815 Gründungsmitglied des Steiermärkischen Musikvereins, 1818 wurde er in den damals noch provisorischen Ausschuss gewählt, 1819–21 hatte er die Instrumenteninspektorstelle inne. 1827 scheint St. als „Theilnehmendes Ehrenmitglied“ des Musikvereins auf. An Kompositionen St.s liegen bisher zwei Sammlungen Deutsche Tänze (1814 und 1815) als Teilautographe vor. Die Sammlung 1814 widmete er Franz Xaver Peter Posch (* ca. 1762, † 4.7.1831 Graz), jene von 1815 laut Vermerk von 1820 der Schule St. Andrä, damals Grenadierkaserne, bzw. war diese für den „Andre-Ball“ bestimmt. Die von ihm hinterlassene umfangreiche Sammlung an Notendrucken und -handschriften trägt größtenteils seinen Besitzvermerk. In mehreren Handschriften konnte er auch als Kopist nachgewiesen werden. Der Notenbestand befindet sich derzeit im Archiv der Karl-Franzens-Universität Graz (sub Signaturen Gmi 100 Gd und Gmi 100 Mv). Ein Teil seiner Notensammlung ist seinerzeit nach Maria Lankowitz/St (heute im Kloster der Franziskaner Graz) gekommen und auch hier ist er als Kopist nachweisbar. 1804 ist ein Johann Stumbpäckher als Kopist nachweisbar (100 Gd/H 43), bei dem es sich vermutlich um St.s Bruder Johann Nepomuk (* 9.12.1782) handelt. Unter den Kindern St.s konnte keine musikalische Tätigkeit nachgewiesen werden. Lediglich Sigmund (* 13.5.1833 Graz, † 16.5.1920 Graz) war ab 1870 Mitglied des Steiermärkischen Musikvereins.
Ehrungen
Ehrenmitglied des Steiermärkischen Musikvereins.
Werke
6. / Deutsche Tänze samt Trio. Teilautograph 1814 (Gmi 100 Gd/H 63); [6] Deutsche Tänze [samt Trio] / für / [1]815. Teilautograph 1815 (Gmi 100 Mv/H 169).
Literatur
I. Schubert in A. Beer et al. (Hg.), Fs. Hellmut Federhofer zum 100. Geburtstag 2011; I. Schubert, Musikalienbestände im Institut für Musikwissenschaft der Universität Graz,2. Teil 2006, 3. Teil 2022; F. Popelka, Gesch. der Stadt Graz 1, 1959, 570a; R. Belaj, Der Handel in Graz von 1800 bis 1855, Diss. Graz 1987, Anhang S. XXI, XCIII; F. Bischoff, Chronik des Steiermärkischen Musikvereines 1890; P. Baldauf, Gesch. der merkwürdigsten Begebenheiten in der landesfürstlichen Provinzial-Hauptstadt Grätz in Steiermark 1843, 189; Hb. des Herzogthumes Steiermark für das Jahr 1855, 294; Schematismus für das Herzogthum Steyermark auf das Jahr 1827, 396; H. Schweigert (Hg.), Dehio-Handbuch Graz 1979, 189.

Autor*innen
Ingrid Schubert
Letzte inhaltliche Änderung
6.5.2022
Empfohlene Zitierweise
Ingrid Schubert, Art. „Stumpöcker (Stumbeck, Stubenbekh, Stubenbeck, Stubenbükh, Stubenbeckher, Stubenböckh, Stumpöckher, Stumbpäckher, Stumböcker, Stumbecker), Johann Baptist (Josephus)‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 6.5.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003d69c5
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.


DOI
10.1553/0x003d69c5
GND
Stumpöcker (Stumbeck, Stubenbekh, Stubenbeck, Stubenbükh, Stubenbeckher, Stubenböckh, Stumpöckher, Stumbpäckher, Stumböcker, Stumbecker), Johann Baptist (Josephus): 107028467X
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