Ehrenmitglied der Ges. der Musikfreunde in Linz 1837.
Kirchenmusik (Messen, Requien, Gradualien, Offertorien, Präludien [s. Tbsp.] usw.); Kantaten; Singspiele; Kammermusik, Tanzmusik; Orgelstücke.
Theoretisch-praktische Chorallehre 1828 (s. Abb.); Neue theoretische und praktische Violin-Schule. Ein zweckmäßiger Auszug aus der großen Violin.Schule v. [L.] Mozart 1835.
Sein Bruder Franz Xaver: * 25.12.1782 Cham, Bayern/D, † 1833 Straubing. Lehrer, Komponist. War in Straubing als Lehrer tätig.
Neue Orgel- und Klavierstücke [ca. 1825].
Johann Baptists (I) Söhne
Johann Baptist (II): * 6.6.1807 Linz, † 16.4.1878 Linz. Geistlicher. Erhielt 1830 die Priesterweihe, war 1834/35 Domchorvikar in Linz und wurde 1835 in Wien zum Dr. theol. promoviert; 1836–40 Vizedirektor des Linzer Priesterseminars und 1840–44 Hofkaplan in Wien. Ab 1845 wieder in Linz, erlebte er hier einen steilen kirchlichen Aufstieg und wurde auch Mitglied des Linzer Musikvereins. Er verfasste einen Nekrolog auf seinen Vater.
Päpstlicher Kämmerer 1865.
Karl: * 3.11.1818 Linz, † 29.10.1895 Kirchdorf an der Krems/OÖ. Arzt, Botaniker und Chormeister. Besuchte das Stiftsgymnasium Kremsmünster und studierte 1837–43 Medizin an der Univ. Wien. Er war bis 1890 als Arzt in Linz, Kirchdorf und Steyr tätig (zuletzt Landessanitätsreferent für Oberösterreich) und auch als Botaniker angesehen. Er war Gründungsmitglied der Liedertafel Frohsinn (1845), ab 1852 erster Chormeister der von ihm ins Leben gerufenen Liedertafel Kirchdorf. Daneben komponierte er auch.
Ehrenbürger von Micheldorf/OÖ u. Kirchdorf.
Joseph: * 21.12.1821 Linz, † 8.12.1874 Linz. Jurist. Studierte Jus in Wien, wo er 1847 zum Dr. jur. promoviert wurde und ca. 1855 auch noch wohnte. Vermutlich Ende 1856 erfolgte seine Einweisung in die Linzer Irrenanstalt.
Josephs Tochter
Bertha: * 7.8.1855 Wien, † 27.2.1923 Kirchdorf an der Krems. Lehrersfrau, Sängerin, Pianistin. War eine uneheliche Tochter von Jos. Sch. und der aus der Schweiz stammenden Carolina Barghesi (1827–93). Sch. war bei der Taufe persönlich anwesend, erklärte sich als Vater und ließ eine entsprechende Eintragung im Taufbuch vornehmen; eine formale Legitimation (durch eine nachfolgende Heirat) fand jedoch nicht statt. B. lebte zunächst bei der Mutter, 1866 übernahm ihr Onkel Karl Sch. die Vormundschaft; von ihm und seiner Frau wurde sie in der Folge großgezogen. Sie soll sehr musikalisch gewesen sein, 1871/72 studierte sie, allerdings mit wenig Erfolg, Klavier bei Anton Drill (Nebenfächer: Harmonielehre bei F. Krenn und Chorschule) am Konservatorium der GdM. 1874 heiratete sie A. Weißgärber (I), mit dem sie in weiterer Folge bei lokalen Musikveranstaltungen auftrat. Einige ihrer Nachkommen brachten A. Bruckner als Vater von B. ins Spiel.
F. Zamazal in O. Wessely (Hg.), [Kgr.-Ber.] Bruckner. Linz 1990, 1993; ÖBL 10 (1994); MGG 11 (1963) u. 14 (2005); BrucknerH 1996; F. Scheder, Anton Bruckner Chronologie 1996; Wurzbach 29 (1875) [mit WV]; Kellner 1956; Kosch 3 (1992); DBEM 2003; Wessely 1953; Weissenbäck 1937; F-A 1936; MGÖ 2 (1995); F. Feichtinger in Oberösterr. Heimatbll. 43 (1989) H. 3; Beiträge v. B. Weißgärber-Fröhlich u. R. Bronnen in Bruckner Jb. 1984/85/86 (1988); A. Lindner in ABIL-Mitt.en 4 (Dezember 2009); Ch. Fastl in Anton-Bruckner-Lex. online (2/2020); Linzer Volksbl. 3.1.1897, 3; [Linzer] Tages-Post 26.4.1921, 3; Radio Wien 18.11.1932, 5; Taufbuch 1855 der Pfarre Maria Treu (Wien VIII), fol. 69; Sterbebuch-Duplikat 1923 der Pfarre Kirchdorf an der Krems, fol. 278, eigene Recherchen (Relationen des leitenden Ausschusses der Gesell. der Musikfreunde in Linz 1837–40; Jahresberichte des Konservatoriums der GdM, Archivinformationssystem Univ.archiv Wien).
Christian Fastl