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Smart Smart true (geb. Schmerz), Gino
* 1911-02-2626.2.1911 Wien, † 1959-09-099.9.1959 New York/USA. Pianist, Dirigent, Komponist, Arrangeur. Der Sohn des Disponenten Giuseppe Schmerz (* 24.2.1877 Pola/Küstenland [Pula/HR], † ?, offizielle Namensänderung 1913) und dessen Frau Olga, geb. Rosenzweig (* 19.4.1888 Wien, † 8.8.1958 Wien) erhielt seine musikalische Ausbildung am Neuen Wiener Konservatorium. 1930–32 war er zunächst Korrepetitor, danach 2. Kapellmeister der Operette am Stadttheater Troppau. Zwei Jahre lang Pianist der Harry Head-Band, die in Zürich/CH, Basel/CH und Wien auftrat. Darüber hinaus Tätigkeit als Barpianist in Prag und Wien. Im Sommer 1933 gastierte M. Zwerenz mit der von S. und Hans Donau komponierten Gesangsposse Die Glücksgretel in Baden und Salzburg. 1934/35 war er Hauskomponist und musikalischer Leiter des neu eröffneten Kabaretts Der Regenbogen im Café Arkaden (Wien I, Universitätsstraße 3) und war möglicherweise im Juni 1935 mit dem Ensemble in Zürich und im August in Baden. 1937 wirkte er als Pianist in Konzerten des Vereins für Neue Musik mit. Mitte 1937 ersetzte er für zwei Programme (Buntes Sommerprogramm und Via Bagdad nach Vineta) J. Berg als musikalischen Leiter und Hauskomponist im Kabarett ABC. Im Dezember 1937 leitete er am Theater an der Wien das im Rahmen des „Theaters für junge Leute“ konzipierte Stück Wir spielen Max und Moritz, für das er auch die Bühnenmusik komponiert hatte. 1938 emigrierte S. gemeinsam mit seinem Duopartner Geza Werner (* 11.10.1914 Wien, † 3.5.1991 Fort Lauderdale, Florida/USA) nach Shanghai/VRC (Exil), wo sich die beiden als The Two G-Men einen Namen in der Nachtclubszene machen konnten und zumindest bis 1941 gemeinsam auftraten. Neben Klavier spielten sie auch Akkordeon und sangen in mehreren Sprachen, oft auch ergänzt durch einen Schlagzeuger und weitere Musiker. 1943 bildeten Werner und S. die Begleitung für eine Produktion von L. K. Märkers musikalischer Komödie Warum lügst Du, Cherie? im Shanghaier Lyceum Theatre, die S. vermutlich um einige Nummern ergänzt hatte. 1944 waren sie an weiteren Operettenproduktionen beteiligt. Eine 1946 geplante Aufführung der von S. komponierten musikalischen Komödie Musik um Barbara kam nicht zustande, mit drei Liedern daraus gewann er einen Kompositionswettbewerb unter Emigranten. 1948 wirkte er in der Amateur Dramatic Section des Jewish Recreation Club mit, wo er erstmals auch als Schauspieler auftrat und für Walter Sternbergs Komödie It Takes Two to Be Happy die Musik komponierte. S. war Mitglied der Shanghai Musicians Association of Central European Musicians. Im Mai 1949 übersiedelte er in die USA, zunächst nach San Francisco, bald darauf nach New York, wo er am Hunter College eine Stelle erhielt. Darüber hinaus arbeitete er als Assistent der Dirigenten Richard Karp und Franz Allers bei Musical- bzw. Opernaufführungen in Pittsburgh, Dallas und New York City mit. Chorarrangements schrieb er für F. Loewes Musical My Fair Lady, das ab 1956 am Broadway lief, sowie für eine Fernsehproduktion von Kiss Me, Kate 1958. 1957 wurde S. Chorleiter und Dirigent an der New York City Opera, ein Engagement erhielt er auch von der New York Light Opera Company. In den USA heiratete er Lisa Balcke, mit der er in Queens (New York) lebte.
Ehrungen
1. Platz bei einem Kompositionswettbewerb unter Emigranten in Shanghai 1946.
Werke
gem. m. H. Donau Gesangsposse Die Glücksgretel 1933 (T: G. Anders); musikalische Komödien (Musik um Barbara [T: Hans Schubert] ca. 1946; It Takes Two to Be Happy [T: Walter Sternberg] 1948); Bühnenmusik Wir spielen Max und Moritz 1937.
Literatur
S. Fetthauer, Musiker und Musikerinnen im Shanghaier Exil 1938–1949, 2021; S. Fetthauer in D. Pscheiden/D. Spera (Hg.), [Kat.] Die Wiener in China. Fluchtpunkt Shanghai. Little Vienna in Shanghai 2020; E. Buxbaum, Transit Shanghai 2008; S. Pribil, „Die Freiheitsstatue um fünf Schilling“. Das „Cabaret ABC“ (1934-38), Diss. Wien 2017; H. Veigl/I. Fink, Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt 2012; Hb. des dtspr. Exiltheaters 1933–1945 1999; NFP 11.3.1930, 10; Badener Ztg. 28.6.1933, 6; Salzburger Volksbl. 31.7.1933, 5; Die Stunde 8.3.1934, 4; Neues Wr. Tagbl. 29.5.1934, 10, 13.2.1935, 9, 6.6.1935, 10; Neues Wr. Abendbl. 24.12.1937, 4; Aufbau 18.9.1959, 22; Geburtsbuch der IKG Wien 1911, RZ 340; WStLB, Nachlass Hans Schubert, Briefwechsel H. Schubert und G. und Olga S. (ZPH 860/1); www.lexm.uni-hamburg.de (9/2022); www.ibdb.com (9/2022); www.sondheimguide.com (9/2022); eigene Recherchen (www.anno.onb.ac.at).

Autor*innen
Monika Kornberger
Letzte inhaltliche Änderung
30.11.2022
Empfohlene Zitierweise
Monika Kornberger, Art. „Smart (geb. Schmerz), Gino‟, in: Oesterreichisches Musiklexikon online, begr. von Rudolf Flotzinger, hg. von Barbara Boisits (letzte inhaltliche Änderung: 30.11.2022, abgerufen am ), https://dx.doi.org/10.1553/0x003ddaa0
Dieser Text wird unter der Lizenz CC BY-NC-SA 3.0 AT zur Verfügung gestellt. Das Bild-, Film- und Tonmaterial unterliegt abweichenden Bestimmungen; Angaben zu den Urheberrechten finden sich direkt bei den jeweiligen Medien.

MEDIEN
The North-China Daily News 26.1.1939, 3© www.lexm.uni-hamburg.de

DOI
10.1553/0x003ddaa0
GND
Smart (geb. Schmerz), Gino: 1215213905
OBV
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